70 Jahre, um den kommenden Marktwahnsinn wettzumachen?
18.01.2022 | Egon von Greyerz
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Erholung von der epischen Bubble nicht vor 2090?Im Chart unten sieht man, dass das Dow-Top von 1929 effektiv erst wieder im Jahr 2000 erreicht wurde.
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Wie viele Investoren sind heute vorbereitet auf das Risiko eines Kursverfalls von, sagen wir, 90%, der vielleicht erst im Jahr 2090 wieder wettgemacht wäre?
Auch hier wieder: Dies ist keine Prognose! Sondern eine monumentale Warnung, dass sich das Risiko an den Anlagemärkten aktuell auf einem Niveau bewegt, das man als Anleger unbedingt meiden sollte. Ich fürchte leider, dass kaum ein Investor diese Risikowarnung beherzigen wird.
Don Quichotte hätte "Wokeness" bekämpft
Während die Welt mehr denn je vom Staat unterdrückt und kontrolliert wird, könnte Cervantes Botschaft in Don Quichotte passender nicht sein. Ich bin ziemlich überzeugt, dass Don Quichotte gegen die "Wokeness" gekämpft hätte, die heute nicht nur zur Richtlinie menschlichen Verhaltens geworden ist, sondern sogar zur Richtlinie der Justiz.
Ein britisches Gericht sprach letzte Woche vier Menschen frei, denen vorgeworfen wurde, die Statue einer historischen Person - eines großen Wohltäters der Stadt Bristol - niedergerissen zu haben. Richtig, diese Person verdiente im späten 17. Jh. Geld mit dem Sklavenhandel, doch wie weit soll die Umschreibung der Geschichte gehen?
Mit der heute "woken" Sicht auf Geschichte müsste praktisch jeder historische König, Kaiser, Staatsführer, General oder Geschäftsmann (um nur einige zu nennen) vor Gericht gestellt werden, selbst wenn von ihnen keiner mehr lebt.
Nur als Beispiel: Großbritannien, Frankreich und Spanien waren alle Teil der Eroberung Nordamerikas, bei der große Teile der indianischen Bevölkerung umgebracht und ihres Landes beraubt wurden. Wenn wir jetzt die Geschichte umschreiben, müssten wir dann nicht auch die Europäer und Afrikaner aus Nordamerika herausholen und das Land den Indianern zurückgeben?
Dasselbe gilt natürlich auch für Südamerika. Die Spanier und die Portugiesen müssten alle zurückkehren und das Land zurückgeben.
Wo hören wir aber auf? Eigentlich müssten wir zurück bis zur Han-Dynastie, den Römern, den Mongolen, den Ottomanen, Spaniern, Russen oder zum Britischen Empire. Warum sollte man es beim Sklavenhandel in Afrika belassen, wenn auch all diese Imperien große Landmassen plünderten, Sklaven nahmen und die Reichtümer jener Ländern stahlen, die sie überfielen. In einer "woken"und fairen Welt müssten auch diese Taten rückgängig gemacht werden.
Wenn die Welt sich entscheidet, die Geschichte umzuschreiben, dann muss das richtig gemacht werden - mit richtig großen Restitutionen. Natürlich muss es eine UN-Kommission geben und eine EU-Kommission und noch viele andere, die sich der Sache angemessen annehmen.
Wie Don Quichotte meinte: "Wer soll hier noch wissen, wo der Wahnsinn liegt."
Der Wahn des billigen Geldes
Der absolute Marktwahnsinn, der jetzt in der Finanzwelt herrscht, dürfte größte Auswirkungen auf die Weltwirtschaft im Jahr 2022 und darüber hinaus haben.
Wie häufig angemerkt, haben die USA seit 1930 keinen Haushaltsüberschuss mehr gehabt, mit Ausnahme einiger Jahre in den 1940er und 50ern. Die Clinton-Überschüsse waren Scheinüberschüsse, weil die Schulden trotzdem weiter stiegen.
Der Geld- und Marktwahnsinn begann aber schon in den 1970er Jahren, nachdem US-Präsident Nixon finanziell nicht mehr über die Runden kam und die Goldkonvertierung des US-Dollars aufhob. Die US-Staatsverschuldung lag 1971 bei 400 Mrd. $. Seither sind die Schulden der USA im Durchschnitt um 9% pro Jahr gewachsen. Das bedeutet, dass sich die US-Schulden seit 1971 alle 8 Jahre verdoppelt haben. Man kann tatsächlich 90 Jahre zurückblicken und feststellen, dass sich die US-Verschuldung seit 1931 alle 8,3 Jahre verdoppelt hat.
Ein ganzes Jahrhundert lang Misswirtschaft in der US-Ökonomie - ein bemerkenswerter Rekord!
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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.