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Starker Putin & schwacher Biden: Auslöser historischer Vermögenszerstörung

28.01.2022  |  Egon von Greyerz
Wie es scheint, wird 2022 ein Jahr werden, in dem das US-Imperium schneller zerfällt, als sich irgendjemand hat vorstellen können. Imperien brauchen starke Führung, und so passt die Wahl eines schwachen, über 80-jährigen Präsidenten recht gut ins Bild eines zusammenbrechenden Imperiums.

Die Welt steht kurz vor einem großen geopolitischen Konflikt, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in einen Krieg verwandeln kann. In dieser Situation verfügen die USA mit Sicherheit nicht über einen Staatsmann, der das Land siegreich durch einen derartigen Konflikt führen kann.

Open in new windowMit der Ukraine hat Putin die USA in eine brenzliche Lage gebracht, zudem wird Biden wahrscheinlich keine Unterstützung von deutschen Bundeskanzler Scholz oder Präsident Macron bekommen, wie das Bild links bestens illustriert.

Die USA haben eine beständige Russland-Angst entwickelt und suchen händeringend nach Verteidigungsvereinbarungen mit vielen Anrainerstaaten Russlands. Die Beziehung Europas und der EU zu Russland ist hier komplexer, insbesondere weil Europa stark von russischer Energie (besonders Gas) abhängt. Beim Erdgas ist Deutschland z.B. zu 60 % von russischen Lieferungen abhängig. Da Deutschland gerade sein letztes Atomkraftwerk abschaltet, ist das Land völlig abhängig von russischem Gas und höchstwahrscheinlich nicht darauf aus, Putin vor den Kopf zu stoßen.

Deutschland wird also im Fall der Ukraine nicht an der Seite der USA stehen, und Macron posiert wie immer, ohne zu wissen, was zu tun wäre.

Putins Wachsamkeit ist spätestens seit der Maidan-Revolution von 2014 erregt; 2014 gab es dort einen Umsturz, angeblich mit US-Unterstützung, um den ehemaligen ukrainischen Präsidenten Janukowitsch aus dem Land zu vertreiben und ein US-freundliches Regime zu installieren.


Schweden fürchtet die Russen seit über 300 Jahren

Während der Westen besorgt ist, dass Putin in die Ukraine eindringen könnte, fürchten die Schweden darüber hinaus, dass die "Russen kommen" könnten, was sie schon seit der verlorenen Schlacht von Poltawa 1709 gegen Peter den Großen fürchten.

In Schweden glaubt man also, von den Russen ginge im Baltikum eine echte Bedrohung aus. Hier bereitet man sich auf Krieg vor. Schweden nimmt Russlands Aktivitäten an der ukrainischen Grenze so ernst, dass man 120 schwedische Soldaten aus Zentralschweden auf die mitten im Baltikum liegende Insel Gotland verlegt hat.

Dabei ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Schweden seit den Napoleonischen Kriegen Anfang des 19. Jh. an keinem Krieg mehr beteiligt gewesen ist und dass Schwedens Armee und Bewaffnung etwas eingerostet sein dürften. Vielleicht werden noch weitere ca. 100 höchst kämpferische Soldaten (siehe Foto) verlegt, um die russischen See-, Luft und Landstreitkräfte abzuschrecken.

Ja, die Schweden zeigen sich zu Recht besorgt über Russlands Pläne in der Ukraine. Doch historisch betrachtet, scheint Schweden immer noch ein sehr sicherer Platz zu sein, und falls nicht, so werden ein paar hundert Soldaten wahrscheinlich keine Hilfe sein.

Hier ist ein Bild der russischen Truppen nahe der ukrainischen Grenze. Sie sehen schon etwas furchteinflößender aus als die Schweden im Foto oben!

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Drei gescheiterte Invasionen zur Eroberung Russlands

In der Geschichte hat es drei große Invasionen Russlands/ der Sowjetunion gegeben - durch Schweden Anfang des 18. Jh., durch Napoleon Anfang des 19 Jh. und durch Deutschland in den 1940ern. Jedes Mal halfen den Russen sehr kalte Winter und die Taktik des Truppenrückzugs und Niederbrennens der Städte beim Rückzug. Den Angreifern blieben also keine Nahrungsmittel und viele Soldaten starben an Hunger und Erfrierungen. In den Entscheidungsschlachten standen die Russen schwachen und stark dezimierten Truppen gegenüber, weshalb sie aus jeder dieser drei großen Invasionen siegreich hervorgingen.

Seit der Niederlage des schwedischen König Karl XII gegen Zar Peter I in der Schlacht von Poltawa 1709 setzte ein schrittweiser Verfall des Schwedischen Reiches ein, das zuvor Nordeuropa dominiert hatte. Seit dieser Zeit herrscht in Schweden auch die Furcht vor den Russen. Die Karte Europa und die Russlands könnten heute ganz anderes aussehen, hätte König Karl diese Schlacht gewonnen.



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