Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Gegenbewegung beim Gold und beim Subprime-Dollar

12.09.2007  |  Jim Willie CB
Das trifft den Nagel auf den Kopf, habe ich mir in der letzten Zeit, nicht nur einmal, bei meiner Lektüre gesagt - immer dann, wenn der US-Dollar als Subprime-Währung beschrieben wurde. Wie wahr!!! Wenn ein Schuldner eine schlechte Bonitätsgeschichte, ein unzureichendes Einkommen und einen minderwertigen Vermögensgegenstand besitzt, dann gilt der Kreditnehmer als subprime, was nur heißt, dass er schlechter als gut, nicht auf Zack und zweitklassig ist. In der ganzen Welt wächst der Ärger darüber, betrogen worden zu sein. Während die Bank- und Wirtschaftsbosse der USA blasiert erklären, das Problem eingedämmt zu haben, verhält man sich im Ausland so, als habe man den Umkehrschluss gezogen.

Jedes Mal, wenn dieses Problem geleugnet wurde, stellte sich dies als nicht korrekt heraus, egal wer leugnete: Experten der Presse, Wirtschaftstitanen, Bankenmanager, Kommissionsleiter, Vertreter des Handels und Zentralbänker. Mein Juni-Artikel mit dem Titel "Absolute Bond-Kontagion" hat vielleicht wie eine gestörte, universelle Anklageschrift gewirkt, aber jetzt sehen wir gerade, wie die Kontagion an jeden Ort der Welt kommt, wo sich ein Bond versteckt. Die Kontagion erscheint in immer klarerer Form. Als nächstes sind die Commercial-Hypotheken und die Unternehmensbonds im unmittelbaren Problemraster. Ausländische Banken sind davon durchaus schwer betroffen; wie stark, wird sich noch zeigen. Französische, britische, deutsche, japanische und chinesische Banken haben Schaden erlitten, als sie falsch etikettierte Nahrung zu sich nahmen. Was als "AAA" - erstklassige Milch verkauft wurde, war in Wirklichkeit hoch giftig und eher zur Lösung von Schmierfetten und anderen industriellen Beschichtungsmitteln geeignet, als für den sensiblen, menschlichen Verdauungstrakt. Verdammt, diese Milch war nicht einmal homogenisiert, sie hatte richtige Fettschichten, Schaum, sie enthielt schwere Gifte und sogar Schimmelpilze.

Während die US-Teilnehmer eine anmaßende Großspurigkeit an den Tag legen (am Ende wird doch alles wieder gut und das Kreditangebot fließt immer weiter), könnte man im Ausland schon am Anfang eines Boykotts der US-Finanzanlagen stehen. Alles fing mit den Subprime-Hypotheken und ihren unglaublich fehlerhaften Derivaten an, den forderungsbesicherten Wertpapieren, den CODs. Diese CDO-Produkte sind die Waren der Hochstapler, Betrugskünstler und Profitmacher. Im nächsten Schritt werden nach und nach andere, aus den USA kommende Darlehenssicherheiten gemieden. Diesen Bonds, die von kriminellen, amerikanischen Hütchenspielern verhökert wurden, kann nicht vertraut werden - nicht von Ausländern mit wertvollen Ersparnissen.

1999 wurden solche Ersparnisse durch überwürzte Tech-, Telecom- und Dotcom-Aktien von zweifelhaften Wert verbrannt. Ihr Vorabgewinn war absurd, ihr KGV-Verhältnis zu dick aufgetragen. Was die Dotcom-Aktien betrifft, so war ihr Wert unsinnig, basierend auf Augäpfeln, Klickraten und klebrigen Webseiten - und nicht auf hieb- und stichfesten Fundamentaldaten. Der im Zuge des Bond-Debakels in der Welt entfachte Betrug ist 50- bis 100-mal so groß. Hierbei kam extreme Finanzkriminalität zum Tragen, so dass man schon von Massenvernichtungswaffen sprechen kann. Teil der Verschwörung der Wall Street, der US-Notenbank und der Schulden-Rating-Agenturen war der Verkauf der durch Anlagevermögen besicherten Bonds, die ganz deutlich, plastisch und tödlich als Waffen für die Massenvernichtung von Bankensystemen gelten können. Das offensichtlichste Opfer ist das US-Banksystem, dessen Probleme noch lange nicht vorüber sind.


Gold übersteigt die 700er Marke

In letzter Zeit gab es viele, stark positive Signale für Gold. Gigantische Futures-Optionen deuten drauf hin, dass einige Professionelle, noch in diesem Herbst, möglicherweise Anfang Herbst, einen wesentlichen Aufwärtstrend beim Goldpreis vorhersehen. Diese Wetten werden nicht von Amateuren gemacht, und sie können nicht als Gegenindikatoren betrachtet werden. Schon jetzt, nur kurz nach dem Labor-Day-Feiertag, hat Gold die 700er Hürde genommen. Der Ertrag der US-Treasury-Bill bleibt immer noch 1% unter 5,25% und dem Ziel der Notenbank-Fonds. Die Ertrags-Spreads der Unternehmensbonds haben Probleme - die ‘B‘-Bond-Erträge in viel stärkerem Maße als die ‘AAA‘-Bond-Erträge. Die US-Notenbank hängt fest mit ihrer Strategie. Sie müssen sich dem Problem der aus dem Gleichgewicht geratenen Sätze von Übernachtkrediten zuwenden. Das Geld für Anleihen zwischen den Banken ist zu teuer, um nachgefragt zu werden. Gold hat auch auf die Ankündigungen der europäischen Zentralbank reagiert, die vorerst keine Zinserhöhungen ankündigte, jedoch strenge Wachsamkeit bei der Inflationsüberwachung. Anders gesagt, stehen sie zu einer baldigen Zinssatzerhöhung bereit. Sie verneigten sich in Hinblick auf die US-Notenbank und ließen es den angeschlagenen Kollegen durchgehen.

Open in new window





Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"