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Die EZB wird die Inflation nicht bekämpfen und Gold steigen

07.02.2022  |  Markus Blaschzok
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In den letzten zwei Wochen war eine typische Manipulation über den Terminmarkt zu beobachten


Die Märkte glauben den Notenbankern, dass sie in der Lage wären die Zinsen anzuheben und dem Markt wieder Liquidität zu entziehen. In diesem deflationären Umfeld wäre Gold als Absicherung gegen Inflation unnötig. Daher halten sich aktuell neue Käufer zurück, einige verkaufen ihre Bestände und Spekulanten versuchen von fallenden Preisen zu profitieren. Die Manipulation am Terminmarkt ist ein Indiz dafür, dass man diese Korrektur nötigenfalls erzwingen will, um die Stärke der Fiat-Währungen zu demonstrieren und Investoren sowie Spekulanten in dieser Streckfolter zu entmutigen.

Charttechnisch ist die Unterstützung um die 1.800 US-Dollar weiterhin signifikant und wird von Bullen und Bären hart umkämpft. Dass der Goldpreis noch darüber notiert, ist nur auf die neuerliche Schwäche des US-Dollars nach der EZB-Sitzung zurückzuführen - wird der Dollar wieder stärker, dürfte der Goldpreis fallen und die Bullen das Handtuch werfen.

Im Trading besteht das Risiko, dass Gold noch einmal bis 1.725 US-Dollar oder 1.680 US-Dollar abrutschen könnte. Kurzfristige Trader shorten daher unter 1.800 US-Dollar, während mittelfristig agierende Investoren auf der Seitenlinie stehen und abwarten. Es besteht eine eher geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich Gold aufgrund neuer exogener Faktoren kurzfristig wieder über 1.855 US-Dollar kämpfen kann. In diesem Fall gehen kurzfristig agierende Trader darüber vorsichtig in Etappen long, doch das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) dafür ist nicht gut.

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Bullen und Bären kämpfen an der wichtigen Unterstützung bei 1.800 US-Dollar


Der Tageschart zeigt, dass der Goldpreis nicht nur mit der Unterstützung bei 1.800 US-Dollar kämpft, sondern auch mit einem kurzfristigen Aufwärtstrend. Bricht diese Kreuzunterstützung, so wäre ein Rücksetzer auf 1.680 US-Dollar sehr wahrscheinlich.Man sieht im Tageschart auch deutlich den mittelfristigen Abwärtstrend, an dem der Goldpreis zuletzt stark ausgebremst wurde. Erst mit einem Anstieg über das letzte Verlaufshoch und damit über den Abwärtstrend über 1.855 US-Dollar, würde ein mittelfristiges prozyklisches Kaufsignal entstehen. Wer mit Käufen auf Nummer sichergehen will, der wartet ab, bis dieser Abwärtstrend gebrochen wurde oder kauft antizyklisch im Bereich von 1.680 US-Dollar.

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Bricht der Aufwärtstrend, so dürfte sich die Korrektur fortsetzen


Der langfristige Abwärtstrend bei Gold in Euro wurde bereits im Mai bei 1.480 Euro gebrochen, was ein langfristiges Kaufsignal lieferte. Über ein halbes Jahr hinweg konsolidierte der Goldpreis in Euro an dieser neuen Unterstützung bei 1.480 Euro. Es bildete sich ein Abwärtstrend auf der Oberseite aus und der Preis keilte sich zunehmend ein. Ein erneutes prozyklisches Kaufsignal gab es, nachdem der Goldpreis den blauen Abwärtstrend Mitte Oktober mit Schlusskursen über 1.540 Euro überwunden hatte. Daraufhin stieg der Preis bis auf fast 1.660 Euro an. Dieser Widerstand wurde gleichzeitig mit dem Widerstand bei 1.870 US-Dollar erreicht.

In der letzten Handelswoche fiel der Goldpreis in Euro mit einem stärkeren Euro nach der Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde aus dem kurzfristigen Aufwärtstrend, womit ein kurzfristiges Verkaufssignal erzeugt wurde. Wir sehen im schlimmsten Fall eine Korrektur auf etwa 1.520 Euro - darüber bleibt die bullische Ausgangslage intakt. Den Stop-Loss für diesen Short-Trade muss man bei 1.608 Euro platzieren.

Das Korrekturpotenzial bei Gold in Euro scheint begrenzt zu sein, doch gibt es aktuell auch wenig potenzielle Katalysatoren, die den Preis treiben könnten. Ein militärischer Konflikt in der Ukraine könnte die Geldpolitik und damit die Aussichten für den Goldpreis sofort ändern, doch bis dahin müssen wir weiterhin mit einer trendlosen Phase und womöglich einer letzten Korrektur rechnen.

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Solange der Goldpreis über 1.520 Euro notiert, solange bleibt das bullische Setup intakt


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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