Kriegsangst treibt Goldpreis - Inflation auf Rekordniveau
14.02.2022 | Markus Blaschzok
Am Freitagabend um 19:30 twitterten zwei amerikanische Reporter, Wladimir Putin hätte sich entschieden in die Ukraine einzumarschieren und dies dem Militär mitgeteilt. US-Regierungsmitarbeiter würden den Angriff in der kommenden Woche erwarten, mit zwei Tagen Flächenbombardement und elektronischer Kriegsführung, worauf die Invasion mit dem Ziel eines Regimewechsels folgen würde.
Auf diese Meldung hin sprang der Goldpreis vom Fleck weg 20 US-Dollar nach oben und der Rohölpreis 2,5 US-Dollar auf fast 95 US-Dollar je Fass. Besonders stark reagierte der Palladiumpreis mit einem Plus von 160 US-Dollar (+7%) binnen 15 Minuten, nachdem zuvor noch ein Zwei-Wochentief getestet wurde.
Da 40 Prozent der weltweiten Jahresproduktion aus Russland kommt, hätten mögliche Sanktionen starke Auswirkungen auf das Angebot und somit den Preis. Der US-Dollar wurde hingegen sofort stärker, während der russische Rubel einbrach.
„War, what is it good for?“ Wie die Geschichte zeigt, nutzen Staaten gern Kriege, um von hausgemachten Problemen abzulenken. Beispielsweise von Schulden- und Finanzkrisen oder grassierender Inflation und steigender Armut. Insbesondere der US-Notenbank käme eine neue Krise gerade recht, könnte man doch so vom geplanten Weg der Zinsanhebungen und der Reduzierung der Notenbankbilanz abweichen.
Ich bin seit langer Zeit der Auffassung, dass man auch diesmal gewillt ist, künstlich eine neue Krise und somit einen Sündenbock zu schaffen, dem man letztlich die Schuld für steigende Rohöl- und Konsumentenpreise geben kann. Es ist daher wahrscheinlich, dass es in diesem oder nächsten Jahr zu mehr als Säbelrasseln kommen wird, da viele Regierungen von diesem Konflikt profitieren würden.
Der prognostizierte Waffengang wurde mittlerweile dementiert, doch haben die Gerüchte bereits dazu geführt, dass der Goldpreis, der sich in den letzten Monaten eingekeilt hatte, nach oben über einen wichtigen Abwärtstrend ausbrechen konnte. Allein dieses Technische Signal hat zu Short-Eindeckungen bei den Bären geführt, die nun vorsichtig geworden sind und sich zurückhalten dürften, wogegen die Bullen ein Kaufsignal erhielten und ermutigt wurden.
Man bekommt diesen Geist nur dann wieder zurück in die Flasche, wenn die Notenbanken und das Plunge Protection Team zu Wochenbeginn auf den Goldpreis hämmern, das Signal negieren und anschließend den Goldpreis unter den nahen Aufwärtstrend prügeln mit Preisen unter 1.800 US-Dollar. Sollte sie das nicht tun, ist mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises in den nächsten Handelstagen zu rechnen.
Wir sind daher sehr gespannt, wie die Edelmetallpreise in die neue Handelswoche starten werden. Sollte dem Goldpreis der Ausbruch gelingen, dürften schnell weitere Spekulanten aufspringen und diesen weiter nach oben treiben. Auch der Silberpreis hat sich in den letzten Monaten zwischen der Unterstützung bei 22 US-Dollar und einem Abwärtstrend eingekeilt.
Bricht der Goldpreis aus, dann wird auch Silber den Abwärtstrend über 24 US-Dollar überwinden und ein Kaufsignal mit dem Ziel bei 28 US-Dollar erzeugen.
Nach Wochen der Lethargie am Edelmetallmarkt ist es nun sehr spannend geworden. Auch die Goldminen konnten mit dem Anstieg des Goldpreises in der letzten Woche deutlich um 7,7% zulegen. Auch hier würde ein einjähriger Abwärtstrend im HUI-Goldminenindex überwunden und ein Kaufsignal erzeugt, wenn dem Goldpreis der Ausbruch gelingen sollte.
Die Ereignisse der letzten Woche haben uns einen Vorgeschmack darauf gegeben, was bei einem künftigen militärischen Konflikt am Markt geschehen wird. Es scheint unwahrscheinlich, dass sich die Kriegsgerüchte in der neuen Woche bewahrheiten werden, weshalb es möglich ist, dass man den Goldpreis wieder zurück unter den Abwärtstrend klopfen wird im Umfeld eines wieder stärkeren US-Dollars.
Dennoch ist die Gefahr eines Krieges am Horizont, was man nun mittelfristig in diesem Jahr auf dem Radar haben sollte.
Ein militärischer Konflikt würde den Notenbanken die Legitimation für weitere QE-Programme geben, was den Goldpreis schnell dauerhaft auf neue Allzeithochs jenseits der 2.000 US-Dollar katapultieren dürfte. Es gibt viele Argumente, die für einen mittel- bis langfristigen Anstieg des Goldpreises sprechen, doch nur Wenige, die kurzfristig noch einmal eine Korrektur erzwingen könnten. Sollte sich der Goldpreis zum Wochenbeginn stark halten, sollte man dieses potenzielle Kaufsignal nicht verpassen.
Neue rekordhohe Inflation in den USA
Am Donnerstag wurden in den USA neue Zahlen zur Inflation veröffentlicht, worauf der Goldpreis auf 1.840 US-Dollar anstieg. Der amerikanische Verbraucherpreisindex stieg im Dezember um 7,5 Prozent zum Vorjahr an, so stark wie seit 40 Jahren nicht mehr. Damit wurde die Erwartung des Marktes von 7,3 Prozent übertroffen und auch zum Vormonat war die Inflation mit 0,6 Prozent (Erwartung: 0,5) höher als der Marktkonsens.
Auf diese Meldung hin sprang der Goldpreis vom Fleck weg 20 US-Dollar nach oben und der Rohölpreis 2,5 US-Dollar auf fast 95 US-Dollar je Fass. Besonders stark reagierte der Palladiumpreis mit einem Plus von 160 US-Dollar (+7%) binnen 15 Minuten, nachdem zuvor noch ein Zwei-Wochentief getestet wurde.
Da 40 Prozent der weltweiten Jahresproduktion aus Russland kommt, hätten mögliche Sanktionen starke Auswirkungen auf das Angebot und somit den Preis. Der US-Dollar wurde hingegen sofort stärker, während der russische Rubel einbrach.
„War, what is it good for?“ Wie die Geschichte zeigt, nutzen Staaten gern Kriege, um von hausgemachten Problemen abzulenken. Beispielsweise von Schulden- und Finanzkrisen oder grassierender Inflation und steigender Armut. Insbesondere der US-Notenbank käme eine neue Krise gerade recht, könnte man doch so vom geplanten Weg der Zinsanhebungen und der Reduzierung der Notenbankbilanz abweichen.
Ich bin seit langer Zeit der Auffassung, dass man auch diesmal gewillt ist, künstlich eine neue Krise und somit einen Sündenbock zu schaffen, dem man letztlich die Schuld für steigende Rohöl- und Konsumentenpreise geben kann. Es ist daher wahrscheinlich, dass es in diesem oder nächsten Jahr zu mehr als Säbelrasseln kommen wird, da viele Regierungen von diesem Konflikt profitieren würden.
Der prognostizierte Waffengang wurde mittlerweile dementiert, doch haben die Gerüchte bereits dazu geführt, dass der Goldpreis, der sich in den letzten Monaten eingekeilt hatte, nach oben über einen wichtigen Abwärtstrend ausbrechen konnte. Allein dieses Technische Signal hat zu Short-Eindeckungen bei den Bären geführt, die nun vorsichtig geworden sind und sich zurückhalten dürften, wogegen die Bullen ein Kaufsignal erhielten und ermutigt wurden.
Man bekommt diesen Geist nur dann wieder zurück in die Flasche, wenn die Notenbanken und das Plunge Protection Team zu Wochenbeginn auf den Goldpreis hämmern, das Signal negieren und anschließend den Goldpreis unter den nahen Aufwärtstrend prügeln mit Preisen unter 1.800 US-Dollar. Sollte sie das nicht tun, ist mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises in den nächsten Handelstagen zu rechnen.
Die Kriegsgerüchte haben den Goldpreis über den Abwärtstrend spitzen lassen
Wir sind daher sehr gespannt, wie die Edelmetallpreise in die neue Handelswoche starten werden. Sollte dem Goldpreis der Ausbruch gelingen, dürften schnell weitere Spekulanten aufspringen und diesen weiter nach oben treiben. Auch der Silberpreis hat sich in den letzten Monaten zwischen der Unterstützung bei 22 US-Dollar und einem Abwärtstrend eingekeilt.
Bricht der Goldpreis aus, dann wird auch Silber den Abwärtstrend über 24 US-Dollar überwinden und ein Kaufsignal mit dem Ziel bei 28 US-Dollar erzeugen.
Nach Wochen der Lethargie am Edelmetallmarkt ist es nun sehr spannend geworden. Auch die Goldminen konnten mit dem Anstieg des Goldpreises in der letzten Woche deutlich um 7,7% zulegen. Auch hier würde ein einjähriger Abwärtstrend im HUI-Goldminenindex überwunden und ein Kaufsignal erzeugt, wenn dem Goldpreis der Ausbruch gelingen sollte.
Die Ereignisse der letzten Woche haben uns einen Vorgeschmack darauf gegeben, was bei einem künftigen militärischen Konflikt am Markt geschehen wird. Es scheint unwahrscheinlich, dass sich die Kriegsgerüchte in der neuen Woche bewahrheiten werden, weshalb es möglich ist, dass man den Goldpreis wieder zurück unter den Abwärtstrend klopfen wird im Umfeld eines wieder stärkeren US-Dollars.
Dennoch ist die Gefahr eines Krieges am Horizont, was man nun mittelfristig in diesem Jahr auf dem Radar haben sollte.
Ein militärischer Konflikt würde den Notenbanken die Legitimation für weitere QE-Programme geben, was den Goldpreis schnell dauerhaft auf neue Allzeithochs jenseits der 2.000 US-Dollar katapultieren dürfte. Es gibt viele Argumente, die für einen mittel- bis langfristigen Anstieg des Goldpreises sprechen, doch nur Wenige, die kurzfristig noch einmal eine Korrektur erzwingen könnten. Sollte sich der Goldpreis zum Wochenbeginn stark halten, sollte man dieses potenzielle Kaufsignal nicht verpassen.
Neue rekordhohe Inflation in den USA
Am Donnerstag wurden in den USA neue Zahlen zur Inflation veröffentlicht, worauf der Goldpreis auf 1.840 US-Dollar anstieg. Der amerikanische Verbraucherpreisindex stieg im Dezember um 7,5 Prozent zum Vorjahr an, so stark wie seit 40 Jahren nicht mehr. Damit wurde die Erwartung des Marktes von 7,3 Prozent übertroffen und auch zum Vormonat war die Inflation mit 0,6 Prozent (Erwartung: 0,5) höher als der Marktkonsens.