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Kriegsangst treibt Goldpreis - Inflation auf Rekordniveau

14.02.2022  |  Markus Blaschzok
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Die Kerninflationsrate stieg um 6 Prozent an und schlug damit auch die Erwartung von 5,9%. Die Teuerung nach der alten Berechnungsmethode, die man bis 1980 verwendet hatte, lag im Januar bei 15,6% und markierte damit den höchsten Stand in der Geschichte der USA.

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Die Inflation in den USA hat ein neues Rekordhoch erreicht


In einer ersten Reaktion sprang der Goldpreis nach oben, was zeigt, dass Investoren neuerdings die hohen Inflationsraten als einen Kaufgrund ansehen. Im letzten Jahr wurde Gold diametral gegensätzlich stets verkauft bei hohen Inflationszahlen, da man Zinsanhebungen fürchtete, die nun jedoch längst eingepreist sind.

Angesichts der hohen Preissteigerung in den USA sieht der Markt die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung um 50 anstatt 25 Basispunkte zur Notenbanksitzung im März bereits bei 50 Prozent. Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs erwartet sogar sieben Zinsschritte und einen Zinssatz von 1,85% zum Jahresende.

Entgegen der medialen Berichterstattung bekämpfen die Notenbanken die Inflation nicht mit einer Anhebung der Zinsen, sondern Sie folgen nur dem Marktzins, der eine entsprechenden Ausgleich zur Inflation fordert. Ein fairer Marktzins für zehnjährige US-Staatsanleihen liegt bei der aktuellen Teuerung bei über 11%. Eine Zinsanhebung auf zwei Prozent ist daher weiterhin als ultralockere Geldpolitik anzusehen, die unvermindert bullisch für den Goldpreis ist.

Sobald die US-Notenbank aufhört den Anleihenmarkt als Käufer der letzten Instanz zu stützen, werden die Zinsen in den Himmel steigen. Der reale Zins für zehnjährige US-Staatsanleihen lag Ende Januar bei -5,7 Prozent und nach der alten Berechnungsmethode von 1980 bei -13,8 Prozent, was zeigt, dass noch viel Platz nach oben für weitere Zinsanstiege vorhanden ist.

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Real befinden sich die Renditen für US-Staatsanleihen weit im negativen Bereich


Lediglich die Extraktion von Liquidität bzw. eine Reduzierung der Notenbankbilanz könnte das weitere Inflationspotenzial verringern, was den Zinsanstieg und somit die rezessiven Kräfte jedoch nur befeuern würde. Die letzten zehn Jahre zeigten deshalb, dass es keine Notenbank wagte diesen Schritt nachhaltig zu gehen. Für 2022 ist daher kein Ende der Geldentwertung in Sicht und bestenfalls ist mit einer vorübergehenden Abschwächung der Teuerung in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen.

Die Aktienmärkte fürchten den Anstieg der Zinsen hingegen wie der Teufel das Weihwasser, da die Margen der Unternehmen unter Druck kommen und ein Deleveraging der Hausse ein Ende setzen wird. Der Anstieg der Zinsen in diesem Jahr im Umfeld eines stärkeren US-Dollars ist ein kurzfristiges Risiko für den Goldpreis. Sollte ein militärischer Konflikt erst weiter in der Zukunft liegen, so dürfte das kurzfristige Anstiegspotenzial in diesem Umfeld erst einmal begrenzt bleiben, bis die Anleihen- und Aktienmärkte einbrechen und so neue QE-Programme lanciert werden, was die Basis einer neuen mehrjährigen Rallye des Goldpreises sein wird.

Die Anleihenmärkte hatten bereits 2020 ihren Zenit überschritten, wobei sich deren Talfahrt in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen liegen erstmals wieder bei 0,3% - Tendenz steigend - während der Spread zwischen den zehn- und zweijährigen US-Staatsanleihen auf 0,47% gesunken ist. Eine Rezession in den kommenden Jahren rückt damit näher und die Reaktion der Notenbanken mit neuen QE-Programmen ist vorhersehbar. Die Edelmetallpreise werden daraufhin mit starken Preisanstiegen reagieren, weshalb wir Ihnen empfehlen, letzte Rücksetzer am Goldmarkt für Käufe zu nutzen.


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