Für die Menschheit bricht die Hölle los
29.03.2022 | Egon von Greyerz
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In den kommenden Jahren wird wahrscheinlich digitales Geld ausgegeben werden. Ich denke allerdings nicht, dass Kryptowährungen dabei eine große Rolle spielen werden, außer als sehr spekulative Investments. Eine wichtigere Rolle werden die CBDC (Central Bank Digital Currencies/ Digitalwährungen der Zentralbanken) spielen, die aber nur eine andere Form von Fiat-Geld darstellen, jetzt bloß digital. Wie jedes Fiat-Geld werden auch die CBDC durch endlose elektronische Geldschöpfung rasch entwertet werden.Das WEF & Claus Schwab genießen mehr Prominenz, als sie verdienen. Aus meiner Sicht werden sie die Macht, die sie womöglich jetzt besitzen, komplett verlieren, wenn die Finanzwerte als auch ihre Vermögen implodieren. Deshalb glaube ich nicht, dass ihr Reset kommen oder funktionieren wird. Regierungen könnten sich an Resets versuchen, doch auch diese werden scheitern. Der einzige echte Reset wird ungeordneter Natur sein und sich wie oben beschrieben vollziehen.
Arbeitslosigkeit wird dramatisch ansteigen, während der Welthandel zurückgeht und das Finanzsystem unter Druck gerät. Viele Unternehmen werden untergehen. Renten- und Pensionssysteme werden ausfallen, weil die Werte in den Rentenfonds zusammenbrechen. Sozialsysteme werden nicht funktionieren, weil Staaten und Regierungen echtes Geld ausgeht.
Das Losbrechen dieser Hölle auf Erden (als Folge der oben geschilderten Probleme) bekommen leider die meisten Menschen auf dieser Welt zu spüren - auch ohne einen größeren Atomkrieg, der natürlich völlig verheerend wäre. Der Mix aus massiven Preissteigerungen, gerade bei Nahrungsmitteln und Energie, und Knappheiten wird alle betreffen - Entwicklungsländer wie Industrienationen.
Die Konsequenzen von Nahrungsknappheit und Wirtschaftsmisere - in Verbindung mit dem Zusammenbruch normal handlungsfähiger staatlicher Strukturen - wird jedenfalls vielerorts zu sozialen Unruhen führen, und selbst zu Bürgerkrieg!
Der Krieg ist nicht die Ursache, aber ein sehr ernster Impulsgeber
Die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftskrise wurde weder durch Covid noch durch die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine verursacht. Die gegenwärtige Krise begann im August/September 2019 mit Problemen im Bankensystem/ Repomarkt und verschärfte sich dann Anfang 2020 durch Covid.
Die Ursprünge der Bankenkrise von 2019 gehen natürlich auf die seit 1971 ermöglichte Schuldenorgie zurück, welche sich insbesondere seit 2006 verschärft hat. Zudem hatten die Probleme im Rohstoffsektor (insbesondere an Nahrungsmittel- und Energiemärkten) schon vor dem Krieg in der Ukraine begonnen.
Doch in einem perfekten Sturm wird es immer sehr hässliche Impulsgeber zum schlimmsten Zeitpunkt geben, um eine schlimmere Krise nach der anderen auszulösen. Keiner weiß, wie dieser Krieg ausgehen wird. Die westliche Welt ist sehr schlecht informiert über den tatsächlichen Kriegsverlauf, da die Medien pro-westlich und anti-Putin eingestellt sind. Doch Putin wird wahrscheinlich nicht ohne weiteres aufgeben.
Deswegen wird dieser Krieg bestenfalls ein lokaler und langwieriger bleiben und schlimmstenfalls Konsequenzen haben, über die ich an diesem Punkt lieber nicht spekulieren möchte.
Vermögensschutz und Gold
Seit über 20 Jahren schreibe ich über finanzielle und ökonomische Probleme, die kurz davor sind, über die Welt hereinzubrechen. Die meisten dieser Dinge passieren ja auch, obgleich ich gerne zugebe, dass alles länger dauerte, als ich gedacht hatte. 2008 wurde das Finanzsystem wie durch ein Wunder gerettet, und das war nur eine Probe. Was demnächst passieren wird, wird definitiv in echt stattfinden.
Was ich gelernt habe: Man muss geduldig sein, weil das Ende einer Ära und eines ökonomischen Zyklus nicht einfach gleich da ist, nur weil man alle seine Zeichen erkennt. Der Prozess ist lang und beschwerlich. Staaten und Zentralbanken kämpfen mit all den begrenzten Mitteln, die sie haben. Da das Fiat-Geld aber schon 97-99 % seines Wertes seit 1971 verloren hat, wird das gegenwärtige Geldsystem demnächst sterben, wie immer schon in der Geschichte.
Seit Anfang 2002 haben wir in physisches Gold investiert und den Kauf empfohlen. Damals stand es bei 300 $. Bei 1.929 $ ist Gold also seither um das 6,4-fache gestiegen, und das ist besser als die meisten anderen Anlageklassen. Wir hatten Gold aber nie aus reinen Investment-Gründen gekauft, sondern in erster Linie zur Vermögenssicherung. Trotzdem hat es sich in den vergangenen 20 Jahren als sehr gutes Investment erwiesen.
Wie man im Diagramm unten sehen kann, ist Gold heute so unbeliebt und unterbewertet wie 1971 bei 35 $ oder wie 2000 bei 290 $.
Es ist wahrscheinlich, dass Inflation und Hyperinflation die meisten Anlagewerte in den nächsten Jahren zerstören wird, während Währungen ihren finalen Schritt zum NULL-Punkt vollziehen werden. Der Goldpreis wird diese Bewegungen natürlich abbilden und, in Fiat-Geld gemessen, auch Höhen erreichen, die man sich aktuell nicht vorstellen kann. Aufgrund der Schwere der gegenwärtigen ökonomischen wie geopolitischen Situation wird Gold wahrscheinlich nicht nur seine Kaufkraft erhalten, sondern darüber hinaus besser abschneiden.
Also: Vermögenssicherung über physisches Gold ist heutzutage entscheidend. In welchen prozentualen Umfang die eigenen Finanzmittel in Gold fließen sollten, darüber muss jeder/ jede selbst entscheiden. 2002 empfahl ich bis zu 50%, und bis heute sind die Risiken in der Welt exponentiell angewachsen.
Abschließend: Was auf die Welt in den nächsten Jahren zukommt, wird enormes Leid auslösen, wenn diese Hölle einmal losgebrochen ist. Deswegen ist Hilfe für Familie, Freunde und Andere von so extremer Bedeutung.
Beim bevorstehenden Zusammenbruch des Geldsystems wird dem Vermögenserhalt eine entscheidende Bedeutung zukommen. Gemessen in kollabierendem Papiergeld können Gold und Silber unvorstellbare Höhen erreichen. Folgen Sie den inspirierenden Artikeln von Egon von Greyerz.
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 22. März 2022 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.