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Eine neue Welt-Unordnung kommt

11.04.2022  |  Egon von Greyerz
- Seite 2 -
Sanktionen haben Konsequenzen

Das Römische Reich prosperierte über Jahrhunderte hinweg aufgrund von freiem Handel nach innen und außen. Doch ein Land wie Russland zu sanktionieren, das über die weltgrößten Rohstoffreserven im geschätzten Gegenwert von 75 Billionen $ verfügt, ist absoluter Wahnsinn. Noch schlimmer wird es, wenn das sanktionierte Land quasi Energielieferant für halb Europa ist; dann schießt man sich nicht nur ins Knie, sondern gleich in den Kopf. Lesen Sie dazu auch meinen Artikel: "Ein Globales Geld- und Rohstoffinferno von Nuklearen Ausmassen".

Nicht allein Energie- und Nahrungsmittelknappheiten im Westen sind die Folge, sondern auch ein Rückgang des Welthandels und somit des globalen BIP. Der Chef des weltgrößten Chemiekonzerns, BASF, sagte kürzlich: Eine Liefersperre für russische Energie wird “die deutsche Volkswirtschaft in ihre schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen“.

Für Geschichtsinteressierte dürfte das aber keine Überraschung sein. Am Ende großer ökonomischer Zyklen bekommen Länder die miserabel schlechten Führungen, die sie verdienen; und diesen Führungen mangelt es an Intelligenz als auch an staatsmännischem Geschick. Also: Leider gibt es derzeit nicht einen einzigen Führer, der in der Lage wäre, mit Putin in Verhandlung zu treten.

In der Tat scheinen die USA derzeit überhaupt keinen Führer zu haben. Und Deutschlands neuer Kanzler Scholz hatte kaum Zeit, sich in seinem Amt einzurichten, als er mit dem winzigen Problem konfrontiert wurde, dass sein Land 55% des eigenen Erdgasbedarfs vom Feind Russland bezieht. Wie lästig. Deutschland hat jedenfalls keine Lehren gezogen aus dem Spruch "Man beißt nicht die Hand, die einen füttert."

Der britische Boris "Partygate" und Frankreichs "Manu" Macron können sich hingegen glücklich schätzen, dass der Krieg die Aufmerksamkeit von ihren Problemen zuhause ablenkte.

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Das US-Finanzimperium auf seinem Weg ins Verderben

Die USA waren einst ein Finanzimperium, doch leider befindet sich das Land heute auf dem Weg in Verderben. Wie ich häufig erklärt hatte, können die USA angesichts folgender miserabler Kennzahlen weder ökonomische noch moralische globale Führerschaft für sich beanspruchen:
  • Staatsverschuldung & Defizite wachsen jedes Jahr seit 1930 (mit 4 kleinen Ausnahmen)
  • seit 1971 hat sich die US-Staatsverschuldung von 500 Mrd. $ auf 30 Bill. $ versechzigfacht (60 x)
  • die Gesamtverschuldung des Landes ist seit 1971 um das 53-fache auf 90 Bill. $, das BIP aber nur um das 22-fache gestiegen
  • seit Anfang der 1970er hat das Land ein Zahlungsbilanzdefizit
.
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Es ist wirklich verblüffend, dass der Rest der Welt es zulässt, von einem Land diktiert zu werden, das sein Verfallsdatum überschritten hat und inzwischen nur noch Scheinwachstum generiert, indem es endlose Mengen wertloses Geld produziert. Vor den 1970ern hatten die USA eine starke Wirtschaft mit einer respektierten Währung. Doch seitdem Nixon das Goldfenster 1971 schloss, sind die USA auf die schiefe Bahn geraten; ihre Schulden explodieren und ihre Währung bricht ein.

Wie man im Chart unten sehen kann, hat der Dollar seit 1999 effektiv (also gegenüber Gold) 88% seines Wertes verloren, und 98% seit 1971 (nicht gezeigt).

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