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Goldpreis erreicht neues 27-Jahreshoch

21.09.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Gestern kam es zu einem Kontraktwechsel bei WTI, d.h. der Oktoberkontrakt ist ausgelaufen und ab sofort stellt der Novemberkontrakt den Benchmarkpreis dar. Gestern vor Schluss stieg der Oktoberkontrakt jedoch noch auf über 83 USD. Der nun nächstfällige Kontrakt konnte am Abend deutlich zulegen und notiert heute Morgen über 81 USD. Brentöl konnte gestern am Terminmarkt ebenfalls gewinnen und der nächstfällige Kontrakt schloss mit 79,09 USD auf einem neuen Allzeithoch. Auffällig ist, dass WTI am vorderen Ende der Terminkurve eine deutliche Backwardation aufweist, Brent hingegen bis zum vierten Kontrakt nahezu flach notiert. Dies zeigt zum einen das hohe spekulative Interesse bei WTI. Zum anderen spiegelt dies auch die Angst vor kurzfristigen Angebotsschocks durch mögliche Stürme wider.

Das Tiefdruckgebiet im Golf von Mexiko könnte wahrscheinlich in den nächsten Tagen zu einem tropischen Sturm hochgestuft werden. Sollte dies eintreten, so wäre laut Experten des National Hurricane Centers mit Louisiana und Texas ein bedeutender Teil der Ölindustrie gefährdet. Die Angst vor einem Hurrikan im Golf von Mexiko hat zahlreiche Produzenten dazu veranlasst, ihre Produktion um insgesamt 360 Tsd. Barrel herunterzufahren. Die südkoreanische S-Oil Corp. gab bekannt, dass man eine Raffinerieeinheit mit einer Kapazität von 250 Tsd Barrel für den Zeitraum von 22 Tagen im Oktober schließen wird. Darüber hinaus sind in den letzten Tagen wieder verstärkt Ängste über einen Angriff auf den Iran aufgekommen, nachdem der französische Außenminister auf die Möglichkeit eines Krieges hingewiesen hatte. Der Markt scheint nach wie vor nichts von seinem Aufwärtsdruck abzugeben. Wir rechnen trotzdem in Kürze mit einer Korrektur, da die Preise die fundamentale Lage nicht widerspiegeln.

Der Preis für Erdgas schloss am Donnerstag nach volatilem Handel tiefer. Der Anstieg der Erdgaslagerbestände fiel Plus 63 Mrd. Kubikfuß niedriger aus als erwartet (66 Mrd. Kubikfuß). Die anhaltende Diskrepanz zwischen dem Öl- und den Gaspreisen zeigt uns, dass der Markt nicht auf die Fundamentaldaten achtet und weiter viel Spekulation im Raum ist.


Edelmetalle

Der Preis für eine Feinunze Gold konnte gestern im Tagesverlauf mit 738,60 USD den höchsten Stand seit 27 Jahren markieren. Ausgelöst durch den Fall der 1,40-USD-Marke beim Wechselkurs EUR/USD legte der Goldpreis gestern eine Bilderbuchrallye aufs Parkett. EUR/USD lief im Tageshoch gestern bis auf 1,4099 USD. Der Ausbruch des Goldpreises wird auch von einem neuen Hoch beim bedeutenden Goldminenaktienindex HUI (Amex Gold Bugs Index) bestätigt: Dieser Index konnte seit dem Tief am 16. August sagenhafte 41% zulegen. Marktteilnehmer sprechen derzeit von starken Käufen seitens der Investoren. Es wird befürchtet, dass die Zinssenkung von 50 Basispunkten nur der Auftakt war und die Inflation wieder angeheizt wird. Der Ausbruch über die alten Hochs vom Mai letzten Jahres bringt dem Gold nun Spielraum bis 750 USD.

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Im Schatten des großen Bruders Gold konnte der Silberpreis wie von uns erwartet endlich seinen seit Februar dieses Jahres bestehenden Abwärtstrend nach oben durchbrechen. Sollte die Aufwärtsbewegung bei Gold anhalten, so rechnen wir bei Silber in den nächsten Tagen mit 14 USD.


Industriemetalle

Laut Aluminium Association fiel die Nachfrage nach Aluminium in den USA und Kanada in den ersten sieben Monaten diese Jahres um 3,9% gegenüber dem Vorjahr. Die Aluminiumimporte fielen im gleichen Zeitraum um 21% auf 2,79 Mio. Pfund, die Exporte konnten um 6,8% auf 3,69 Mio. Pfund zulegen. Der Preis für Aluminium gab gestern leicht nach und notiert weiter knapp über der wichtigen Marke von 2.400 USD.

Die peruanischen Arbeiter von Southern Copper, dem weltweit fünftgrößten Kupferproduzenten, haben beschlossen ab 2. Oktober für höhere Löhne zu streiken. Die Gewerkschaft lies darüber abstimmen, nachdem die Forderung für eine Lohnerhöhung von 11,5% vom Unternehmen abgelehnt wurde. Die Arbeiter in drei mexikanischen Minen des Unternehmens sind bereits seit 30. Juli im Streik. Kupfer konnte gestern in London leicht zulegen und markierte ein neues 6-Wochenhoch.

JSW Steel sieht weiterhin steigende Stahlnachfrage und erwägt im nächsten Monat die Preise zu erhöhen. Sumitomo Metals Industries erhöhte den Stahlpreis für Ölplattformen um 10%. Die US-Stahllager fielen auf einen 18-Monatstief da die geringere Nachfrage aus dem verarbeitenden Sektor zu einer Zurückhaltung bei Neubestellungen seitens der Service Center geführt hatte.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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