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Zyklen von HUI-Aufschwüngen

25.09.2007  |  Adam Hamilton
Erinnern Sie sich an die brutale erste Trading-Stunde des 16. August? Das war der verhängnisvolle Tag, an dem eine Mini-Panik wie ein Tornado durch die Goldaktien stürmte. Der HUI brach in der ersten Stunde dieses Handelstages um 10% ein und einige potentielle kleinere Goldaktien stürzten sogar um über 25%! Für fremdfinanzierte Spekulanten in Edelmetall-Aktien glich dies dem Ende der Welt.

Die Marktstimmung war an diesem Morgen an ihrem schlechtesten Punkt seit Beginn dieses Edelmetall-Bullenmarktes angelangt. Gold- und Silberminen waren verhasst und Rufe nach noch viel tieferen Tiefs wurden laut. Nur 15 Handelstage später stürmte Gold jedoch zum ersten Mal seit Mai 2006 über die 700 $-Marke. Dieser Ausbruch von Gold führte zu einem starken allgemeinen Anstieg der Edelmetall-Aktien und der HUI schoss rasch über das Niveau, auf dem er vor der Panik vom August gestanden hatte, hinaus.

Derart extreme Bewegungen in der Marktstimmung, die innerhalb von weniger als einem Monat von völliger Verzweiflung bis hin zu sicherer Hoffnung schwenken, sind eine wirkliche Herausforderung für Investoren und Spekulanten in Edelmetall-Aktien. Lagen die Märkte bezüglich des schrecklichen Ausblicks für die Edelmetall-Aktien, in dieser ersten Stunde des 16. August? Liegen sie richtig bezüglich des neuerdings rosigen Ausblicks für Edelmetall-Aktien? Kann ein derartiger, manisch depressiver Sektor überhaupt irgendeinen Sinn machen?

Ich denke er kann. Dieser Bullenmarkt der Edelmetall-Minen und -Explorer ist nicht neu. Er begann sich von seinen Anfängen Ende 2000 beständig zu entwickeln und erreichte bis zu seinem höchsten Punkt bereits einen Kursanstieg um 996%. Als Beobachter der Märkte und aktiver Investor und Spekulant in Edelmetall-Aktien während dieser ganzen Zeit faszinierte mich das zyklische Verhalten des HUI. Strategische Muster, gesteuert von starken Bewegungen in der vorherrschenden Marktstimmung, sind durchwegs erkennbar.

Genauso wie ein Blick auf die Straßenkarte helfen kann, aus der Verwirrung in einer unbekannten Stadt herauszufinden, kann ein Blick auf die strategischen Muster des HUI helfen, Ordnung in das Chaos des täglichen Tradings zu bringen. Eine strategische Betrachtung zeigt die taktische Volatilität aus der richtigen Perspektive und gibt den Tradern ein viel besseres Gefühl dafür, wie es wahrscheinlich weitergehen wird.

Wie jeder Bullenmarkt verlief auch der Anstieg des HUI um fast das 11-fache seines Wertes während der letzten sieben Jahre nicht geschmeidig und linear. Edelmetall-Aktien steigen oft in einem Aufschwung enthusiastisch um zwei Schritte an, bevor sie in der darauffolgenden Korrektur wieder um einen Schritt zurückfallen. Die heutige Volatilität ist wirklich nichts Neues für diesen hyperaktiven Sektor.

Aus einer rein technischen, oder kursorientierten Perspektive gesehen, ist ein Bullenmarkt nichts Anderes als eine Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs. Bullenmarkt-Aufschwünge erreichen ihre Spitze letztendlich auf neuen Zwischenhochs und ihre Korrekturen verlaufen sich auf neuen Zwischentiefs. Diese großartigen Bewegungen zu beobachten und zu messen, vom jeweiligen Zwischentief bis zum nächsten Hoch und umgekehrt, bietet wirklich wertvolle Einsichten in den Charakter eines bestimmten Bullenmarktes und in die kurzfristig interessanten Wahrscheinlichkeiten.

In den letzten sieben Jahren dieses HUI-Bullenmarktes gab es sechs wichtige Zwischenhochs und sechs wichtige Zwischentiefs. Diese stechen aus jedem langfristigen Chart heraus und stehen damit auf jeden Fall außer Zweifel. Vielleicht haben wir in den letzten paar Monaten ein siebtes Zwischenhoch und ein siebtes Zwischentief gesehen, aber für den Moment sind diese nur provisorisch, bevor nicht weitere Beobachtungen bestätigen, dass es sich hier tatsächlich um neue Extremwerte handelte.

All diese wichtigen Zwischenhochs und Zwischentiefs, darunter auch das wahrscheinlich siebte, sind in diesem Chart eingezeichnet. Achten Sie bei der Betrachtung dieses Charts darauf, dass die Edelmetall-Aktien definitiv nicht in geordneten Bahnen gestiegen sind, sondern immer zwischen aufeinander folgenden Zwischenhochs und -tiefs hin und her pendelten. Obwohl dieser Bullenmarkt insgesamt sehr profitabel sein konnte, war er sicherlich nichts für schwache Nerven.

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Vor dem Hintergrund dieses säkularen Bullenmarktes sticht weder der scharfe Einbruch von Mitte August, noch die rasche Erholung in den letzten Wochen wirklich heraus. Sie sind nur die letzten in einer Reihe von jahrelangen gegensätzlichen Bewegungen der ständig volatilen Edelmetall-Aktien. Trotz all dieser Volatilität ist aber die wichtigste strategische Erkenntnis dieses Charts, dass der HUI seit Ende 2000 insgesamt immer weiter gestiegen ist.

Aus all den oben eingezeichneten Zwischenhochs und -tiefs ergeben sich einige interessante Beobachtungen. Beachten Sie zuerst, dass Zwischenhochs nicht immer höher liegen als ihre Vorgänger. Obwohl höhere Hochs in einem säkularen Bullenmarkt sicherlich die Norm darstellen, muss ein zwischendurch auftretendes, tiefer liegendes Zwischenhoch nicht bedeuten, dass der Bullenmarkt zu Ende ist. Wie wir sehen war das Zwischenhoch Nummer 5 niedriger als Nummer 4, was Ende 2004 vielen Beobachtern Sorgen bereitete. Der HUI schoss danach jedoch zu seinem nächsten, viel höheren Zwischenhoch Nummer 6 nach oben. Dass das heutige Hoch Nummer 7 niedriger ist, als jenes vom Mai 2006, ist also nichts Neues.

Dasselbe können wir auch bei wichtigen Zwischentiefs beobachten. Tief Nummer 5 lag niedriger als Nummer 4, was damals zu einiger Aufregung führte. Tatsächlich wurde mit dem Tief Nummer 5 die Unterstützungslinie des Bullenmarktes durchbrochen, weshalb Anfang 2005 zahllose Trader und Analysten aufgaben und das Ende des Bullenmarktes verkündeten. Genau aus der überwiegenden Verzweiflung in der Nähe dieses fünften Tiefs entstand aber jener Aufschwung, der den HUI auf sein Hoch Nummer 6 katapultierte. Das darauf folgende Tief Nummer 6 war danach ebenfalls viel höher als all die vorhergehenden Zwischentiefs. Die marode Marktstimmung während des Tiefs Nummer 5 erinnert mich an das, was wir gerade erst am 16. August beim provisorischen Tief Nummer 7 beobachten konnten.




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