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Euro markiert neuen Höchstkurs bei 1.4162 - IFO und US-Daten schwach!

26.09.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.4140, nachdem im Handel in Fernost neue historische Höchstkurse bei 1.4162 markiert wurden. Der USD notiert gegenüber dem JPY aktuell bei 114.75. Zwischenzeitlich wurden gestern im europäischen Handel Tiefstkurse bei 114.03 erreicht.

Der IFO-Index aus Deutschland als auch die Veröffentlichungen aus den USA lieferten gestern im Hinblick auf die Erwartungshaltung des Marktes Molltöne.

Der deutsche IFO-Index sank per September von zuvor 105,9 auf 104,2 Punkte. Analysten hatten einen Rückgang auf 105,0 Punkte unterstellt. Die Bewertung der aktuellen Lage stellte sich auf 109,9 Punkte nach zuvor 111,4 Zählern. Der Geschäftserwartungsindex verlor von 100,4 auf 98,7 Punkte. Damit sank der Ifo-Index auf den niedrigsten Stand seit Februar 2006.

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Der beigefügte Chart verdeutlicht, dass der Index unverändert auf hohem Niveau oszilliert. Gleichzeitig impliziert der vierte Rückgang in Folge, dass das konjunkturelle Fahrwasser rauer wird. Entsprechend sind bei der Vergabe von weiterer konjunkturdämpfender Arznei seitens der EZB die Prinzipien Vorsicht und Angemessenheit im Auge zu halten!

Die Daten aus den USA konnten in der Gesamtheit nicht überzeugen und lieferten die Grundlage neuer historischer Höchstkurse des Euros gegenüber dem USD.
  • "Chain Store Sales" sanken in der Berichtswoche um 1%. Im Jahresvergleich ergibt sich auf nicht inflationsbereinigter Basis ein Anstieg von 2,4% nach zuvor 2,9%.

  • Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" per September wurde mit einem starken Einbruch von 105,6 auf 99,8 Punkte seinem Ruf gerecht, regelmäßig unerwartete Resultate zu liefern. Analysten hatten einen Indexstand von 104,0 Punkten prognostiziert. Dieser Index sank damit auf den niedrigsten Wert seit November 2005. Bei Überraschungen ist grundsätzlich hinsichtlich der Interpretation Vorsicht geboten.

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  • Der Absatz genutzter Immobilien ging per August von annualisiert 5,75 Mio. auf 5,50 Mio. Einheiten zurück. Die Konsensusprognose war bei 5,49 Mio. angesiedelt. Der Bestand an zu verkaufenden Häusern stellt sich mittlerweile auf 10 Monatsumsätze. Der Durchschnittswert der letzten 12 Monate liegt bei 7,3 Umsätzen. In der Hochphase des Immobilienmarkts beispielsweise per März 2005 lag dieser Wert bei 4 Monatsumsätzen!

  • Der "Richmond Fed Manufacturing Survey" per September lieferte mit einem Anstieg von 7 auf 14 Punkte den einzigen Lichtblick, der jedoch vom Finanzmarkt weitgehend ignoriert wurde.

Heute erwarten wir Aufschluss über den Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter per August in den USA. Im Vormonat ergab sich ein unerwartet starker Anstieg. Dabei spielte der zivile Transportsektor (Boeing) eine wesentliche Rolle (+5,8%), sie war jedoch weniger wesentlich als erwartet. Für den Berichtsmonat erwarten Marktbeobachter, dass dem starken Anstieg des Vormonats um 6,0% im Monatsvergleich nun eine Korrektur im Berichtsmonat um 3,10% folgen wird.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro weiter favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,3900-30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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