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Gold - Erste Stabilisierungstendenzen

20.05.2022  |  Florian Grummes
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Auf dem Tageschart kam es am vergangenen Freitag zu einem ersten Reversal, welches aber mit dem neuen Tief (1.787 USD) am Montag sofort wieder negiert wurde. Seit diesem neuerlichen Tief konnte der Goldpreis allerdings bislang schon um über 50 USD zulegen und eine erste kleine Serie höherer Tiefs und höherer Hochs generieren. Insbesondere die Stochastik hat sich dabei aus der bärischen Umklammerung gelöst und überzeugt nun mit einem ganz frischen Kaufsignal. Oberhalb der momentan umkämpften 200-Tagelinie (1.838 USD) wäre kurzfristig Platz bis ca. 1.850 USD bis 1.855 USD.

Das aktuelle Marktumfeld kann die Ambitionen der Bullen allerdings jederzeit wieder beenden. Zudem steht der Goldpreis gewöhnlich auf zwei Beinen besser. D.h. selbst wenn sich jetzt eine größere Erholung bis auf ca. 1.900 USD entfalten sollte, müssen wir bis zum Hochsommer mindestens mit einem weiteren Rücksetzer in Richtung von ca. 1.835 USD und etwas tiefer rechnen.

Insgesamt ist der Tageschart auf bullisch gewechselt und eröffnet damit gute Chance für eine Erholung bis auf zumindest 1.855 USD. Im besten Fall sind auch Kurse bis knapp über 1.900 USD denkbar. Sehr viel mehr lässt sich im aktuellen Marktumfeld bis zum Hochsommer aber nicht prognostizieren. Mit einem Tageschlusskurs unterhalb von 1.800 USD hingegen wäre die Erholung bereits wieder beendet und weiteres Abwärtspotential in Richtung von ca. 1.740 USD aktiviert.


3. Terminmarktstruktur Gold

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Commitments of Traders Report für den Gold-Future vom 18. Mai 2022. Quelle: CoT Price Charts


Die kumulierte Netto-Shortposition der kommerziellen Marktteilnehmer hat sich aufgrund der deutlichen Korrektur am Goldmarkt deutlich auf „nur noch“ 227.756 leerverkaufte Kontrakte verbessert. Im langfristigen Vergleich liefert diese Konstellation aber noch immer kein antizyklisches Kaufsignal. Bis zu einer idealen antizyklischen Engstelle müsste sich diese Shortposition mindestens nochmal halbieren. Dies wird nur über tiefere Goldkurse möglich sein.

Zusammengefasst liefert der CoT-Report daher ein, wenn auch zunehmend schwächeres, Verkaufssignal. Erst unterhalb von 100.000 leerverkauften Kontrakten wäre der Terminmarkt halbwegs bereinigt. Im August 2018 bspw. waren die kommerziellen Marktteilnehmer erstmals seit 25 Jahre in der Summe sogar "long" positioniert. In der Folge konnte der Goldpreis damals von 1.160 USD bis auf 2.070 USD innerhalb von zwei Jahren haussieren.


4. Sentiment Gold

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Sentiment Optix für Gold vom 18. Mai 2022. Quelle: Sentimenttrader


Die Stimmung an den Finanzmärkten ist ohne Zweifel im Keller. Panik und Aufgabestimmung reichen sich die Klinke. Am Goldmarkt ist das Sentiment auf den tiefsten Stand seit dem August 2021 gefallen. Von einer echten Panik kann man aber (noch) nicht sprechen. Auch hier sei an den August 2018 erinnern, als der Sentiment Optix für Gold mit Werten deutlich unter 20 auf den tiefsten Stand seit 2001 fiel. Aktuell notiert dieser Sentiment Optix mit 48 eher um die neutrale Mitte.

Die Sentiment-Ampel steht also weiterhin auf neutral.


5. Saisonalität Gold

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Saisonalität für den Goldpreis über die letzten 54 Jahre. Stand 18. Mai 2022. Quelle: Sentimenttrader


Die saisonale Komponente steht für den Goldpreis weiterhin unter ungünstigen Vorzeichen. Zwar kommt es statistisch betrachtet im Mai häufig zu einer vorübergehenden Erholung bzw. kleinen Rally, nachhaltig waren diese Bewegungen aber äußerst selten. Erst ab Juli bzw. August wechselt die saisonale Komponente wieder auf grün. Bis dahin sind Geduld, Vorsicht und Zurückhaltung angesagt.

Zusammengefasst stehen dem Goldmarkt aus der saisonalen Perspektive wohl noch immer zwei bis drei eher schwierige Monate bevor. Ab Mitte August sollte man jedoch wieder voll positioniert sein.



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