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Platin erklimmt neues Allzeithoch

28.09.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Höhenflug der Ölpreise hält weiterhin an. Nachdem die Preise die psychologisch wichtige Marke von 80 USD je Barrel einmal erfolgreich durchbrochen haben und dort seit Tagen verharren, gewöhnen sich die Anleger und Konsumenten an das neue Preisniveau. Außerdem rückt die Schnapszahl von 100 USD je Barrel in greifbare Nähe, wobei man davon ausgehen kann, dass kräftige Erschütterungen, wie z.B. ein starker Hurrikan im Golf von Mexiko oder geopolitische Spannungen um die großen Ölexporteure, wie z.B. Nigeria, Venezuela oder Iran, die Preise in diese Rich-tung bewegen könnten. Der Markt ist derzeit bezüglich des Ölpreises äußerst optimistisch gestimmt und die Reaktion würde dementsprechend stark ausfallen. Gleichzeitig birgt der starke Optimismus auch eine Gefahr, weil sich zuviele Anleger bei Öl-Investments bereits long engagiert haben. Wir glauben, dass die Gefahr einer starken Korrektur derzeit hoch ist.

Die Lagerbestände für Erdgas sind gestern wie erwartet um 74 Mrd. Kubikfuß gestie-gen. Im Vergleich zum Ölpreis erscheint uns der Gaspreis auch angesichts der anhaltenden Hurrikan-Gefahren derzeit unterbewertet. Wir rechnen mit höheren Gasprei-sen zum Jahresende.


Edelmetalle

Die Hausse am Goldmarkt hält weiterhin an, wobei die Preise fast die Marke von 740 USD je Unze erreicht haben. Wir sind mittelfristig zum Goldpreis nachwievor positiv gestimmt und können uns auch kurzfristig Preise von über 750 USD je Unze vorstellen. Der Optimismus ist derzeit so hoch wie schon seit langer Zeit nicht mehr, was das Risiko einer scharfen Korrektur erhöht. Die schwedische Riksbank hat bekanntgegeben, dass man im Rahmen des Zentralbank-Abkommens bis zu zehn Tonnen Gold verkaufen möchte. Dies liegt voll im Rahmen der bisherigen Strategie der Bank, die in den letzten Jahren 10 bis 15 Tonnen jährlich verkauft hat.

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Platin markierte erneut ein Rekordhoch bei über 1360 US-Dollar je Unze. Die Nachfra-gestruktur bei Platin und der Schmuck- und Edelmetallcharakter ähneln denen von Gold. Die derzeitigen Sorgen um den schwachen US-Dollar und eine eventuell höhere Inflation, aber auch die Kapitalflucht aus den Risikoanlagen in die sicheren Häfen wie Gold und Platin sollten nachwievor den Platinpreis unterstützen.


Industriemetalle

Sucden, einer der größten Metallhändler weltweit, wurde gestern zur Strafzahlung von 80,000 GBP an die LME verpflichtet. Der Händler hat versäumt, die Metallbörse im Mai rechtzeitig zu informieren, dass man effektive Kontrolle über die LME-Warrants ausübte. Dies zeigt erneut, dass insbesondere die Metallmärkte wegen teilweise nicht ausreichender Transparenz durchaus für Manipulationen anfällig sein dürften. Die Konzentration der LME-Warrants in nur wenigen Händen, welche die Gefahren von Short-Squeezes erhöht, könnte sogar noch höher sein als bereits veröffentlicht. Die aktuelle Statistik der LME zeigt, dass bei Blei und Kupfer jeweils lediglich ein Marktteilnehmer über 50% bzw. über 80% der Warrants verfügt.

Wir halten die Hausse am Bleimarkt im aktuellen Ausmaß trotz der historisch geringen Lagerbestände für wenig nachvollziehbar und rechnen mittelfristig mit einem starken Rückgang der Preise. Gestern sind die LME-Lagerbestände bereits massiv um 1100 Tonnen bzw. 5,5% angezogen und wir glauben, dass diese den Boden gefunden haben.

Gestern wurde die Anzahl der verkauften Häuser in den USA im August bekanntge-geben. Mit lediglich 795 Tausend Häusern sind die Verkaufszahlen auf das niedrigste Niveau seit acht Jahren gefallen. Für den Industriemetallsektor, insbesondere für Kup-fer, wo der Bausektor in den USA der größte Nachfrager ist, ist dies negativ. Den Preisanstieg bei Kupfer führen wir derzeit vor allem auf spekulative Kräfte zurück, die durch die psychologisch wichtige Marke von 8000 USD angelockt werden.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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