Gold: Konsolidierung vor starker saisonaler Phase
20.06.2022 | Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1987 bis heute, bei Kursen von 1.840,60 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.
Aus der Perspektive des historischen Quartalscharts befindet sich der Gold Future seit Mitte 2019 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Am 08. März wurde das vorherige Allzeithoch bei 2.060 aus dem August 2020 mit einer neuen Bestmarke bei 2.078,80 knapp überboten. Eine darauffolgende Anschlussbewegung blieb bis dato aus. Seit Erreichen des neuen Allzeithochs übernahmen die Bären erst einmal wieder das Zepter und der Goldmarkt korrigierte bis zum 13. Mai auf ein Bewegungstief von 1.797,20. Somit hat sich um die alte Bestmarke aus dem August 2020 bei 2.063 und 2.080 ein starker Bereich erhöhter Abgabebereitschaft ausgebildet.
Mittelfristige Konsolidierung seit Mitte Mai
Seit Erreichen des bisherigen Bewegungstiefs am 13. Mai schafften es weder Bullen noch Bären einen klaren mittelfristigen Trend zu etablieren. Letztendlich pendelten die Kurse des Gold Futures mit schnellen Richtungswechseln in einem richtungslosen Stauraum zwischen den Widerständen um 1.868 und 1.875 und den Unterstützungen zwischen 1.810 und 1.797 hin und her. Erst Kurse außerhalb dieses Bereiches leiten einen neuen mittelfristigen Trend ein.
Tageschart-MACD mit "bärischem" Fehlsignal
Der Tageschart-MACD (nicht eingezeichnet) hat in der abgelaufenen Woche gerade ein generiertes Verkaufssignal wieder negiert und somit ein bärisches Fehlsignal ("bearish failure") ausgebildet. Die zuvor nach unten durchstoßene Signallinie wurde sofort wieder nach oben durchstoßen und somit ein Kaufsignal für markttechnisch orientierte Trader generiert.
"Managed Money": Long-Positionen weiter rückläufig
Im Commitment of Traders (CoT)-Report legen die großen Produzenten und Händler von Indizes, Rohstoffen und Devisen ihre Positionierung am Terminmarkt offen. Es handelt sich um das sogenannte "Hard-Sentiment."
Mit einem Rückgang von 117.000 Netto Long Positionen des "Managed Money" seit Mitte April bis auf 36.905 ist mit dem fallenden Goldkurs eine gewisse Bereinigung der spekulativen Long-Positionen zu beobachten.
Das Niveau der Netto-Long-Positionen der Spekulanten lässt zwar noch Spielraum für weiter fallende Notierungen zu, von einer massiven Beschleunigung der Abwärtsbewegung durch Long-Liquidierungen dieser Marktteilnehmer ist jedoch im Zusammenhang mit der kommenden bullischen Saisonalität nicht auszugehen.
Gold vor bestem saisonalen Zeitraum
Unter der Betrachtungsweise der Zyklen-Analyse aus den vergangenen 20 Jahren ist der Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang Oktober als saisonal stärkste Phase klar positiv zu definieren, so dass die Goldbullen in den kommenden Monaten "saisonalen Rückenwind" erhalten. Insbesondere der August und der September sind in der Historie als sehr positive Monate aufgefallen.
Fazit
Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich das gelbe Edelmetall in einem langfristigen Aufwärtstrend, sodass die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befindet sich Gold in einer mittelfristigen Konsolidierungszone zwischen 1.875 und 1.797.
Überschreitet Gold den Konsolidierungsbereich um 1.875 und die 100-Tage-Linie bei aktuell 1.888 (100-Tage-Linie entspricht etwa der blauen 20-Wochen-Linie im Wochenchart) dürfte insbesondere im Zeitraum der positiven saisonalen Phase ein erneuter Anstieg in Richtung Bestmarke um 2.060 und 2.078 anzunehmen sein.
Schaffen es die Goldbullen den Bereich starker Abgabebereitschaft um die historischen Höchstständen aus dem Markt zu nehmen, ist mit weiterem Kurspotential zu rechnen. Kurse zwischen 2.200 und 2.400 sind durchaus im Bereich des Realistischen.
Kurse unter 1.780 verschlechtern die mittelfristig verhalten positive Grundausrichtung. Insgesamt sollte der Gold Future mit der Unterstützungszone zwischen 1.670 und 1.780, der Positionierungen des "Managed Moneys" und der kommenden starken zyklischen Phase nach unten gut abgesichert sein.
Aus Sicht der Bullen ist die Verteidigung der Marke von 1.673,30 zur Aufrechterhaltung der langfristig positiven Ambitionen elementar.
Wird das Jahrestief aus 2021 klar unterschritten ist von weiter fallenden Goldpreisen bis mindestens 1.500 auszugehen.
Insgesamt ist dem letztgenannten Szenario weiterhin die geringere Eintrittswahrscheinlichkeit zuzurechnen.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de
Aus der Perspektive des historischen Quartalscharts befindet sich der Gold Future seit Mitte 2019 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Am 08. März wurde das vorherige Allzeithoch bei 2.060 aus dem August 2020 mit einer neuen Bestmarke bei 2.078,80 knapp überboten. Eine darauffolgende Anschlussbewegung blieb bis dato aus. Seit Erreichen des neuen Allzeithochs übernahmen die Bären erst einmal wieder das Zepter und der Goldmarkt korrigierte bis zum 13. Mai auf ein Bewegungstief von 1.797,20. Somit hat sich um die alte Bestmarke aus dem August 2020 bei 2.063 und 2.080 ein starker Bereich erhöhter Abgabebereitschaft ausgebildet.
Mittelfristige Konsolidierung seit Mitte Mai
Seit Erreichen des bisherigen Bewegungstiefs am 13. Mai schafften es weder Bullen noch Bären einen klaren mittelfristigen Trend zu etablieren. Letztendlich pendelten die Kurse des Gold Futures mit schnellen Richtungswechseln in einem richtungslosen Stauraum zwischen den Widerständen um 1.868 und 1.875 und den Unterstützungen zwischen 1.810 und 1.797 hin und her. Erst Kurse außerhalb dieses Bereiches leiten einen neuen mittelfristigen Trend ein.
Tageschart-MACD mit "bärischem" Fehlsignal
Der Tageschart-MACD (nicht eingezeichnet) hat in der abgelaufenen Woche gerade ein generiertes Verkaufssignal wieder negiert und somit ein bärisches Fehlsignal ("bearish failure") ausgebildet. Die zuvor nach unten durchstoßene Signallinie wurde sofort wieder nach oben durchstoßen und somit ein Kaufsignal für markttechnisch orientierte Trader generiert.
"Managed Money": Long-Positionen weiter rückläufig
Im Commitment of Traders (CoT)-Report legen die großen Produzenten und Händler von Indizes, Rohstoffen und Devisen ihre Positionierung am Terminmarkt offen. Es handelt sich um das sogenannte "Hard-Sentiment."
Mit einem Rückgang von 117.000 Netto Long Positionen des "Managed Money" seit Mitte April bis auf 36.905 ist mit dem fallenden Goldkurs eine gewisse Bereinigung der spekulativen Long-Positionen zu beobachten.
Das Niveau der Netto-Long-Positionen der Spekulanten lässt zwar noch Spielraum für weiter fallende Notierungen zu, von einer massiven Beschleunigung der Abwärtsbewegung durch Long-Liquidierungen dieser Marktteilnehmer ist jedoch im Zusammenhang mit der kommenden bullischen Saisonalität nicht auszugehen.
Gold vor bestem saisonalen Zeitraum
Unter der Betrachtungsweise der Zyklen-Analyse aus den vergangenen 20 Jahren ist der Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang Oktober als saisonal stärkste Phase klar positiv zu definieren, so dass die Goldbullen in den kommenden Monaten "saisonalen Rückenwind" erhalten. Insbesondere der August und der September sind in der Historie als sehr positive Monate aufgefallen.
Fazit
Aus der Perspektive des Quartalscharts befindet sich das gelbe Edelmetall in einem langfristigen Aufwärtstrend, sodass die langfristigen Erfolgschancen weiter auf der Long-Seite zu finden sein sollten.
Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts befindet sich Gold in einer mittelfristigen Konsolidierungszone zwischen 1.875 und 1.797.
Überschreitet Gold den Konsolidierungsbereich um 1.875 und die 100-Tage-Linie bei aktuell 1.888 (100-Tage-Linie entspricht etwa der blauen 20-Wochen-Linie im Wochenchart) dürfte insbesondere im Zeitraum der positiven saisonalen Phase ein erneuter Anstieg in Richtung Bestmarke um 2.060 und 2.078 anzunehmen sein.
Schaffen es die Goldbullen den Bereich starker Abgabebereitschaft um die historischen Höchstständen aus dem Markt zu nehmen, ist mit weiterem Kurspotential zu rechnen. Kurse zwischen 2.200 und 2.400 sind durchaus im Bereich des Realistischen.
Kurse unter 1.780 verschlechtern die mittelfristig verhalten positive Grundausrichtung. Insgesamt sollte der Gold Future mit der Unterstützungszone zwischen 1.670 und 1.780, der Positionierungen des "Managed Moneys" und der kommenden starken zyklischen Phase nach unten gut abgesichert sein.
Aus Sicht der Bullen ist die Verteidigung der Marke von 1.673,30 zur Aufrechterhaltung der langfristig positiven Ambitionen elementar.
Wird das Jahrestief aus 2021 klar unterschritten ist von weiter fallenden Goldpreisen bis mindestens 1.500 auszugehen.
Insgesamt ist dem letztgenannten Szenario weiterhin die geringere Eintrittswahrscheinlichkeit zuzurechnen.
© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de