Was hoch steigt, kann tief fallen …
01.10.2007 | Folker Hellmeyer
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Ein kurzer Schnappschuss der Zahlen vom Freitag:
- Die persönlichen Einkommen und Ausgaben in den USA für den Monat August konnten beide einen Anstieg verbuchen: Die Einkommen stiegen mit +0,3% (erw. +0,4%) etwas weniger stark als erwartet, dafür konnten die persönlichen Ausgaben die Erwartungen von +0,4% mit +0,6% locker toppen. Wo kommt es her, wird sich mancher fragen? Die Erklärung für die Einkommen ist recht einfach: Die Einkommen aus Dividenden steigen seit Januar von Monat zu Monat um ca. 1%. Schnell mal nachgerechnet: 1,018 … in krassem Gegensatz dazu steht die aktuelle Dividendenrendite von 1,82% im S&P 500. Hut ab! Bei dieser Gelegenheit: Auch die Einkünfte aus Zinsen verzeichnen permanente Zuwächse: die Jahresrate liegt hier bei +4,4%. Das Haar in der Suppe waren diesmal (nun zum zweiten mal) die Rentenbezüge: sie fielen erneut um 2,2%.
Nun zu den Konsumentenausgaben: Mit +0,6% wurden die Erwartungen - wie erwähnt - übertroffen. Wir bedanken uns bei der neuen Küche! Die Ausgaben für Möbel und größere Haushaltswaren (eine Untergruppe der langlebigen (!) Güter) steigen beharrlich mit einer Jahresrate von +4,5%. Auch Autos finden nach wie vor reißenden Absatz, von Krise und Depressionen ist bei den Konsumenten weit und breit nichts zu spüren! - Genau passend dazu reihen sich die Bausgaben für den August ein: Entgegen den Erwartungen sind diese nämlich um +0,2% gestiegen, anstatt um 0,3% zu fallen. Der Vormonat wurde auf -0,5% revidiert. Auch hier lohnt ein Blick in den Zahlendschungel: Im privaten Bereich haben sich die Ausgaben für Wohn- (-1,4%) und gewerbliche (+1,6%) Immobilien aufgehoben; der Netto-Anstieg resultiert aus den öffentlichen Ausgaben (Wohnen: -1,5%, Gewerbe +2,3%).
- Der Chicago PMI konnte für September mit 54,2 Punkten die Erwartungen (53 Punkte) ebenfalls übertreffen. Wir bedanken uns bei der gestiegenen Produktion und dem deutlichen Rückgang bei den bezahlten Preisen. Allerdings können die Beschäftigungskomponente mit 52 Punkten und auch die neuen Aufträge mit 56 nicht überzeugen (jew. Knappe -2 Punkte zum Vormonat).
- Das von vielen beachtete - obwohl nur 300 Haushalte befragt werden - Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan kam mit 83,4 Punkten unter den Erwartungen (84) und bleibt damit auf dem tiefsten Stand seit einem Jahr.
- Am Rande sei noch der Konjunkturklima-Index für die Eurozone erwähnt, der mit 1,09 Punkten deutlich hinter den Erwartungen von 1,3 Punkten blieb. Schauen wir uns die Graphik an, können wir den Eindruck gewinnen, dass wir "über den Berg" sind.
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Der Euro macht neue Hoch und wir ziehen den Stopp weiter an. Möglicherweise scheint aber auch eine aktive Gegenposition auf den aktuellen Levels interessant mit Ziel 1,405.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro weiter favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.41 neutralisiert den positiven Bias.
Viel Erfolg und einen guten Wochenstart aus Bremen!
© Christian Löhr
Bremer Landesbank
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