Es wird eine schnelle Implosion geben - halten Sie sich fest!
07.07.2022 | Egon von Greyerz
Die massive Geldschöpfung seit 2000 hat eine Schulden- und Vermögenswertblase entstehen lassen, die jetzt platzen wird. Investoren werden schockiert sein, mit welcher Geschwindigkeit der Markt fällt. Sie werden erst reagieren, wenn es schon zu spät ist. Die massive Geldschöpfung der Zentral- und Geschäftsbanken hat die globalen Vermögenswerte in diesem Jahrhundert von 450 Billionen $ im Jahr 2000 auf 1.540 Billionen $ im Jahr 2020 anwachsen lassen.
Wachsende Schuldenstandsquoten
Wie man im Chart unten sieht, hielt sich die US-Schuldenstandsquote (Schulden:BIP) von 1790 bis 1930 deutlich unterhalb der 25%-Marke - also über einen Zeitraum von fast 150 Jahren. Die Depression, die New-Deal-Politik und der folgende 2.Weltkrieg trieben die Schuldenstandsquote dann auf 125%. Nach dem Krieg sank die Quote bis Anfang der 1970er Jahre wieder auf ca. 30%.
Mit dem Ende der Goldkonvertierung (Schließung des Goldfensters) im Jahr 1971 schwand jede fiskalische und geldpolitische Disziplin. Seither haben die USA und große Teile der westlichen Welt einen drastischen Anstieg der Schuldenstandsquoten auf deutlich über 100% erlebt. In den USA steht dieses Verhältnis aus Staatsverschuldung und BIP heute bei 125%; im Jahr 2000 waren es nur 54%. Doch seither hat sich ein System zum Kauf von Wählerstimmen etabliert, einhergehend mit ungezügelter Geldschöpfung und einem exponentiellen Anstieg der Schulden, was zu jenen 125% führte.
Ein großer Teil dieses Schuldenwachstums floss in rapide steigende Immobilienwerte.
Wie die Tabelle unten zeigt, stiegen Immobilien von 2000 bis 2020 um durchschnittlich 250%. Nun schaffen Menschen Vermögen, indem sie Immobilien hin- und hertauschen. Wohl kaum eine nachhaltige Form der Vermögensbildung.
Der exponentielle Anstieg der Immobilienpreise war ein globales Phänomen, wenngleich Länder wie China, Kanada, Australien und Schweden hier mit mehr als 200%igen Zuwächsen seit 2000 hervorstechen. Bei den meisten Immobilienkäufen der letzten 20 + Jahre war massiver Einsatz von Fremdkapital im Spiel. Wenn die Immobilienblase in Kürze also platzt, werden viele Immobilienbesitzer einen negativen Eigenkapitalwert haben und könnten ohne weiteres ihre Häuser verlieren.
Also: Die private wie staatliche Verschuldung wächst nach wie vor rapide an. Man sollte aber nicht glauben, dass damit jetzt Schluss wäre. Der Plan der US-Notenbank, die eigene Bilanzsumme zu senken, funktioniert nicht; aktuell werden sich die Schulden bestenfalls seitwärts bewegen.
Biden verbietet russisches Gold
Es passiert also wieder. Die USA haben sich entschlossen, russische Goldimporte zu verbieten und verlangen von allen G7-Staaten, dasselbe zu tun. Präsident Biden schrieb letzte Woche auf Twitter:
Also: Welche Konsequenzen wird das haben?
Russland ist der zweitgrößte Goldproduzent der Welt nach China. Wie bei Öl, Gas und vielen anderen Rohstoffen führt das im Verlauf der Zeit auch zu steigenden Goldpreisen. Der Goldhandel ist international und die großen Käufer sind China und Indien. Russland kann also sein Gold weiterhin in den Fernen Osten, den Nahen Osten und nach Südamerika verkaufen.
Schon zu Beginn der EU-Sanktionen hatte sich die LBMA (London Bullion Market Association) entschieden, kein Gold mehr zu akzeptieren, das in Russland veredelt wurde. Dieses G7-Verbot wird also minimale Folgewirkungen haben, da die Goldlieferung russischer Raffinerien an die Bullionbanken schon Anfang März ausgesetzt wurden.
Wachsende Schuldenstandsquoten
Wie man im Chart unten sieht, hielt sich die US-Schuldenstandsquote (Schulden:BIP) von 1790 bis 1930 deutlich unterhalb der 25%-Marke - also über einen Zeitraum von fast 150 Jahren. Die Depression, die New-Deal-Politik und der folgende 2.Weltkrieg trieben die Schuldenstandsquote dann auf 125%. Nach dem Krieg sank die Quote bis Anfang der 1970er Jahre wieder auf ca. 30%.
Mit dem Ende der Goldkonvertierung (Schließung des Goldfensters) im Jahr 1971 schwand jede fiskalische und geldpolitische Disziplin. Seither haben die USA und große Teile der westlichen Welt einen drastischen Anstieg der Schuldenstandsquoten auf deutlich über 100% erlebt. In den USA steht dieses Verhältnis aus Staatsverschuldung und BIP heute bei 125%; im Jahr 2000 waren es nur 54%. Doch seither hat sich ein System zum Kauf von Wählerstimmen etabliert, einhergehend mit ungezügelter Geldschöpfung und einem exponentiellen Anstieg der Schulden, was zu jenen 125% führte.
Ein großer Teil dieses Schuldenwachstums floss in rapide steigende Immobilienwerte.
Wie die Tabelle unten zeigt, stiegen Immobilien von 2000 bis 2020 um durchschnittlich 250%. Nun schaffen Menschen Vermögen, indem sie Immobilien hin- und hertauschen. Wohl kaum eine nachhaltige Form der Vermögensbildung.
Der exponentielle Anstieg der Immobilienpreise war ein globales Phänomen, wenngleich Länder wie China, Kanada, Australien und Schweden hier mit mehr als 200%igen Zuwächsen seit 2000 hervorstechen. Bei den meisten Immobilienkäufen der letzten 20 + Jahre war massiver Einsatz von Fremdkapital im Spiel. Wenn die Immobilienblase in Kürze also platzt, werden viele Immobilienbesitzer einen negativen Eigenkapitalwert haben und könnten ohne weiteres ihre Häuser verlieren.
Also: Die private wie staatliche Verschuldung wächst nach wie vor rapide an. Man sollte aber nicht glauben, dass damit jetzt Schluss wäre. Der Plan der US-Notenbank, die eigene Bilanzsumme zu senken, funktioniert nicht; aktuell werden sich die Schulden bestenfalls seitwärts bewegen.
Biden verbietet russisches Gold
Es passiert also wieder. Die USA haben sich entschlossen, russische Goldimporte zu verbieten und verlangen von allen G7-Staaten, dasselbe zu tun. Präsident Biden schrieb letzte Woche auf Twitter:
- "Die Vereinigten Staaten haben Putin beispiellose Kosten auferlegt, um ihm die Einnahmen zu entziehen, die er zur Finanzierung seines Krieges gegen die Ukraine benötigt.
Die G7 werden gemeinsam erklären, dass wir mit dem Import von russischem Gold ein wichtiges Exportgeschäft verbieten werden, mit dem Russland zweistellige Milliarden-$-Beträge einstreicht."
Also: Welche Konsequenzen wird das haben?
Russland ist der zweitgrößte Goldproduzent der Welt nach China. Wie bei Öl, Gas und vielen anderen Rohstoffen führt das im Verlauf der Zeit auch zu steigenden Goldpreisen. Der Goldhandel ist international und die großen Käufer sind China und Indien. Russland kann also sein Gold weiterhin in den Fernen Osten, den Nahen Osten und nach Südamerika verkaufen.
Schon zu Beginn der EU-Sanktionen hatte sich die LBMA (London Bullion Market Association) entschieden, kein Gold mehr zu akzeptieren, das in Russland veredelt wurde. Dieses G7-Verbot wird also minimale Folgewirkungen haben, da die Goldlieferung russischer Raffinerien an die Bullionbanken schon Anfang März ausgesetzt wurden.