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Märchenonkel Powell schickt Märkte auf Talfahrt

30.08.2022  |  Markus Blaschzok
- Seite 2 -
Im Vereinigten Königreich gab es über 253 Jahre hinweg bis 1914 im Silber- und Goldstandard keine Inflation, trotz Kriegen und vielen Krisen. Dies ist ein weiteres anschauliches Beispiel dafür, dass die aktuell hohe Inflation allein auf die Geldpolitik und die Verschuldungsorgie der Regierungen zurückzuführen ist. Die Rezession, deren Ursache in den künstlich niedrigen Zinsen der letzten 20 Jahre liegt, wird uns in den nächsten Jahren alle treffen.

Diese Rezession wird jedoch diesmal von steigenden Preisen begleitet werden, weshalb es diesmal gerade die Ärmsten der Bevölkerung am härtesten treffen wird. Die Rezession und die Inflation sind zu 100% hausgemacht und die Schuld daran tragen allein unsere Politiker.

Dank der Presse haben die Investoren in den USA, sowie in Europa noch nicht erkannt, wohin die Reise gehen wird und schenken den Notenbankern noch Glauben. Doch es wird kein „Soft Landing“ der US-Wirtschaft geben, sondern ein "Hard Landing", worauf Powell in seiner Rede bereits andeutete. Bestenfalls kann man den Notenbanken Inkompetenz vorwerfen oder sie wissen, was sie tun und verkaufen die Bevölkerungen für dumm. Am Ende des Tages wird alles jedoch seinen unausweichlichen Weg gehen und Investoren letztlich panikartig in Edelmetalle zum Schutz vor weiterer Geldentwertung fliehen, da es in der stärksten Rezession seit den 30er Jahren kaum Alternativen geben wird.


Edelmetalle fallen nach Rede von Powell

Abgesehen davon, dass die Märkte die mittel- bis langfristigen Auswirkungen der aktuellen Politik falsch einschätzen, reagieren diese insbesondere auf Faktoren, die die Märkte in den nächsten 3-6 Monaten beeinflussen werden. Powell sagte am Freitag, dass ein weiterer starker Anstieg des Leitzinses im September angebracht wäre, womit eine Anhebung um 75 Basispunkte wahrscheinlich geworden sind. Die FED Funds Futures preisen aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 70% eine Anhebung um 75 Basispunkte zur nächsten Notenbanksitzung am 21. September ein. Noch vor der Rede lag die Markterwartung nur bei 50 Basispunkten.

Der US-Dollar schoss nach der Rede von Powell sofort nach oben und setzte damit auch die Edelmetallpreise unter Druck. Der USD-Index stieg zum Wochenbeginn auf 109,40 Punkte an, womit das Juli-Hoch rausgenommen wurde und ein weiterer Anstieg des USDX in den nächsten Wochen wahrscheinlich geworden ist. Der Goldpreis fiel auf 1.738 $ und Silber fiel zurück auf 18,90 $, während auch der Platinpreis stark auf 852 $ fiel. Gerade die Platinmetalle, insbesondere Palladium, werden in einer Rezession starken Preisdruck erfahren, da die Automobilindustrie vor dem größten Nachfragerückgang ihrer Geschichte steht und die Platinmetalle primär in Katalysatoren Verwendung finden.

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Die Edelmetalle formen einen Boden aus, während der Dollar noch immer stark ist


Mit meinen Premium-Abonnenten konnten wir Gold zuletzt perfekt traden. Nachdem unser Short-Trade auf 1.700 $ aufgegangen war, handelten wir den Anstieg bis zum Widerstand bei 1.800 $ auf der Longseite, wo wir Gewinne mitnahmen. Mit dem Ausbruch aus der engen Handelsspanne von nur 15 $, in der sich der Goldpreis eine Woche aufhielt, gab es das erneute Verkaufssignal. Es lief perfekt im letzten Jahr, ebenso wie beim Silber. Jetzt wird es jedoch schwer werden, da das wahrscheinlichste Szenario eine trendlose Handelsspanne zwischen 1.680 $ auf der Unterseite und 1.800 $ auf der Oberseite für die nächsten Monate beim Gold ist, wobei ein Abfischen auf der Ober- und Unterseite gut möglich ist.

Auch die EZB hatte am Freitag eine mögliche Zinsanhebung um 75 Basispunkte am 8. September signalisiert, sowie eine verstärkte Bilanzreduzierung, was mitverantwortlich für den Preisrückgang bei den Edelmetallen war. Hintergrund für die hawkishen Töne ist die selbst verursachte Explosion der Energiepreise im August. Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Jordan, warnte ebenfalls, dass "hartnäckige Preissteigerungen vorprogrammiert seien“. Diese Zinsanhebung könnte dem Euro eine kurzfristige Stärke oberhalb der Parität verleihen, die jedoch nur kurzfristiger Natur sein dürfte.

Die EZB hatte mit dem TPI-Programm bereits gezeigt, dass man in der Europäischen Union mit dem Rücken an der Wand steht und alles tun wird, um die politische Union zu retten, auch wenn man die Kaufkraft des Euros dabei zur Hölle schickt. Der Leitzins liegt mit einem halben Prozentpunkt noch viel weiter hinter der Kurve als das Äquivalent der US-Notenbank. Bei der aktuellen Teuerungsrate von 8,9% in der EU, sollten der Leitzins längst bei 13% liegen. Ohne dem inflationären TPI-Programm der EZB stünde die EU bereits vor dem Zusammenbruch.

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Die EZB liegt selbst bei einer Zinsanhebung um 75 Basispunkte noch weiter hinter der Kurve als die FED



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