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Saisonale Trends im HUI-Bullenmarkt

10.10.2007  |  Adam Hamilton
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Obwohl es in dieser Abhandlung um die saisonalen Trends des HUI-Bullenmarktes geht, müssen wir zuerst mit jenen des Gold-Bullenmarktes beginnen, da der Goldpreis den größten Einfluss auf Gold-Aktien hat. Dieser Chart ist ein Update meiner oben genannten Abhandlung vom Juli. Die wichtigste Frage, die zu dieser Untersuchung führte, war, ob Goldaktien tendenziell der saisonalen Führung durch den Goldpreis folgen. Bevor wir also spezifisch auf die Trends des HUI eingehen, müssen wir ein klares Bild von den Trends des Goldpreises bekommen.

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Gold weist jährlich tendenziell drei große, saisonabhängige Rallyes auf. Für uns ist heute besonders interessant, dass die größte davon im Oktober beginnt und bis Anfang Februar immer weiter steigt. Das reflektiert die sagenhafte herbstliche Kauf-Saison für Gold. Die generelle Nachfrage aus Asien, die indische Hochzeits-Saison, westliche Feiertags-Käufe und andere regionale Faktoren führen zu einem großen Anstieg der Nachfrage und oft auch des Goldpreises zu dieser Jahreszeit.

Gold-Trader sind sich dessen bewusst und gehen in Erwartung dieses Trends üblicherweise wirklich neue Long-Positionen ein. Obwohl diese Trends keinesfalls garantieren, dass der Goldpreis tatsächlich jedes Jahr gleich reagieren wird, heben sie die Wahrscheinlichkeit dafür doch stark an. Die Saisonalität ist wie der zusätzliche Rückenwind zu allen fundamentalen, technischen und Marktstimmungs-abhängigen Treibern des Goldpreises. Wenn diese anderen Faktoren bereits bullisch sind, dann hebt eine starke saisonale Tendenz die Wahrscheinlichkeit bevorstehender Anstiege noch weiter an.

Dieser Chart war in letzter Zeit besonders faszinierend. Beachten Sie oben, dass der Goldpreis tendenziell Ende August zu steigen beginnt, diesen Anstieg in der ersten Septemberhälfte weiterführt und in der zweiten Septemberhälfte wirklich nach oben schießt. Kommt Ihnen das bekannt vor? Das ist genau das, was in den letzten sechs Wochen passiert ist. Möglicherweise hat aber diese beeindruckende Performance der letzten sechs Wochen den Chart beeinflusst, da er Daten bis Ende September 2007 enthält.

Das kann man zum Glück einfach testen. In meiner Abhandlung vom Juli gehen die Daten nur bis Ende Juni. Betrachten sie den ersten Chart in dieser Abhandlung. Wenn auch ein bisschen weniger extrem als im obigen Chart, zeigt Gold dort exakt die gleiche Tendenz zu der Entwicklung, die wir von Mitte August bis Ende September erlebten. Seine saisonalen Muster sind in den beiden Charts praktisch identisch. Bereits vor dem September 2007 hatte Gold also eine deutliche Tendenz zu einer moderaten Rallye in der ersten Septemberhälfte und einem starken Ausbruch nach oben in der zweiten Septemberhälfte entwickelt.

Dies sollte Sie nachdenklich stimmen, da es doch die heutigen, orthodoxen Ansichten zur Entwicklung des Goldpreises im letzten Monat in Erinnerung ruft. Fast jeder vermutet heute, dass der Goldpreis gestiegen ist, weil die Fed die Zinsen senkte, während der Dollar am Rande des Abgrunds stand. Auch ich denke, dass dies die hauptsächlichen Gründe für diesen exzellenten Monat für Gold waren. Aber schon letzten Sommer zeigte der Chart für die Saisonalität von Gold eine ganz klare Tendenz zu einem ähnlichen Muster im September, auch ohne Einwirkungen der Fed.

Wäre der Goldpreis also im letzten Monat auch ohne die Fed zuerst moderat und danach noch schneller gestiegen? Wahrscheinlich schon, denn er zeigt auch ohne die Fed genau diesen Trend. Vielleicht sollten die Trader unsere heutige Entwicklung mehr dem Muster für September und weniger der Fed, die den Dollar vor die Hunde gehen lässt, zuschreiben. Möglicherweise verstärkte das Verhalten der Fed das bereits etablierte Muster des Goldpreises nur noch weiter.

Eine andere interessante Erkenntnis aus dem Chart vom Juli ist die saisonale Tendenz von Gold, Anfang Oktober relativ stark zu korrigieren. Das ist natürlich genau das, was wir diese Woche erlebten. Ein ziemlich unheimliches déjà vu-Erlebnis. Nach diesem ersten Rückgang fällt Gold weiter leicht zurück und konsolidiert für etwa ein oder zwei Wochen. Diese Konsolidierung von Anfang Oktober ist extrem wichtig, denn sie bietet uns Tradern die letzte Chance, neue Long-Positionen einzugehen, bevor die stärkste saisonale Rallye des Jahres einsetzt.

Außerdem sind die saisonalen Trends von Gold genau jetzt noch relevanter als sonst, da die Standardabweichung sehr eng ist. Es waren nicht ein paar extreme Werte, die zu diesen saisonalen Trends führten, sondern sieben individuell eingetragene Jahre mit sehr ähnlichen relativen Werten für diese Jahreszeit. Dies zeigt wie wichtig das heutige, knappe Zeitfenster ist, um neue Long-Positionen einzugehen.

Nun also zurück zu unserer ursprünglichen Frage. Steuern die saisonalen Gold-Trends jene des HUI? Absolut! Betrachten Sie noch einmal den obigen Goldchart und gehen Sie dann schnell über zum HUI. Die großen saisonalen Rallyes dieses Index, sowie auch seine entsprechenden Schwächen, spiegeln jene von Gold unglaublich gut wider. Würde ich die linke Achse, die die Stärke dieser Bewegungen ausdrückt, entfernen, wären diese beiden Charts für den normalen Betrachter praktisch kaum zu unterscheiden.





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