Gold und Silber testen Tiefs vor EZB-Leitzinsanhebung
06.09.2022 | Markus Blaschzok
- Seite 3 -
Den Bürgern wird jetzt nur die Rechnung für die sozialistische Geld- und Fiskalpolitik der letzten Jahrzehnte gereicht. Niemand kann an diesem Prozess noch etwas ändern oder retten und auch kein vermeintliches Entlastungspaket der Regierung wird die kommenden Schmerzen mildern. Das Geld ist weg und die Wirtschaft wurde an die Wand gefahren, weshalb es sich bei diesen Staatshilfen nur um reine Symbolpolitik handelt, denn am Ende des Tages muss es der Bürger ohnehin wieder zahlen.EZB hebt Leitzins um mindestens 75 Basispunkte an
Am Donnerstag wird es eine Rede von Jerome Powell geben, sowie die Notenbanksitzung der EZB stattfinden mit einer sehr wahrscheinlichen Anhebung des Leitzinses um mindestens 75 Basispunkte oder mehr. Angesichts einer historisch hohen Inflationsrate von 9,1% liegt die EZB weit hinter der Kurve. Der neutrale Marktzins dürfte im Bereich von 13% liegen, womit selbst eine Zinsanhebung um 100 Basispunkte eine unverändert lockere Geldpolitik in einem gleichzeitig unvermeidlich rezessiven Umfeld darstellt.
Dies nennt man Stagflation, die ich schon Anfang 2019 für die nächste Dekade vorhergesagt habe. Es ist also alles nichts Neues und es kommt, wie es kommen muss. Man kann nicht unendlich Inflation und Fehlallokationen erzeugen, ohne dass einem das Ganze irgendwann um die Ohren fliegen wird, was wir aktuell erleben.
Die Geldpolitik der EZB ist immer noch extrem locker. Der Leitzins sollte längst bei über 12% liegen
Die deutsche Finanzpresse verkauft den Menschen diesen Zinsschritt als "Kampf gegen Inflation", mit Aussagen, die nicht falscher sein könnten, während die Wahrheit diametral gegensätzlich ist.
"Auf jeden Fall muss diese Inflation bekämpft werden und man wird da nicht mehr so zimperlich sein. Das bedeutet, man wird eben auch in Kauf nehmen, dass die Wirtschaft weniger wächst und da führt eben kein Weg dran vorbei. Das bedeutet, dass die Europäische Zentralbank das bisher schier unvorstellbare tun wird, nämlich einen großen Zinsschritt von einem Dreiviertel Prozent." K.D. ntv
Künstliche niedrige Zinsen unterhalb des natürlichen Marktzinses lassen eine Wirtschaft nicht schneller wachsen, sondern führen diese lediglich in eine andere Richtung, weg von einem nachhaltigen Pfad. Ebenso wenig sorgen steigende Zinsen für eine schwächere Wirtschaftsleistung, sondern sie führen diese nur wieder zurück auf den nachhaltigen Weg, indem unrentable Fehlallokationen bereinigt werden, die erst durch künstlich niedrige Zinsen entstanden. Erst durch eine Rezession kann eine Volkswirtschaft wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückkehren.
Senken die Notenbanken Zinsen unter das natürliche Marktniveau, dann führt das am Ende des Tages immer dazu, dass eine Wirtschaft weniger stark wächst, als sie hätte wachsen können ohne Eingriff der Zentralbanken. Im schlimmsten Fall können ganze Volkswirtschaften zerstört und der Kapitalstock gänzlich vernichtet werden, wenn Notenbanken die Zinsen zu lange zu stark senken und dabei zu viel Inflation erzeugen.
Künstlich niedrige Zinsen sind damit negativ für das langfristige Wirtschaftswachstum und den Anstieg des Wohlstands, während marktgerechte Zinsen das Kapital am effizientesten allozieren und somit das höchstmögliche Wirtschaftswachstum erzeugen. Die deutsche Finanzpresse stellt diese Zusammenhänge hingegen völlig gegensätzlich dar, muss sie doch die Handlungen der Politiker irgendwie begründen.
Das Einzige, was an der Leitzinsanhebung unvorstellbar ist, ist der Abstand des Leitzinses zur Inflationsrate von 9,1%. Eine Anhebung ist längst überfällig und würde die EZB ihren Worten vom Kampf gegen Inflation Taten folgen lassen, dann müsste der Leitzins längst zweistellig sein und es dürfte kein OMT-Programm geben, mit dem die EZB in unbegrenzter Höhe Staatsanleihen von strauchelnden EU-Staaten aufkauft, sondern stattdessen ein QT-Programm, ebenso wie das der FED.
Natürlich würde das das Ende der Europäischen Union bedeuten, die sofort zerbrechen und die Folgen der destruktiven sozialistischen Politik der letzten Jahrzehnte offenlegen würde. Deshalb wird man weiter Sündenböcke suchen und finden, um weiter an der Macht zu bleiben und ggf. weiter Geld drucken, um die politische EU am Leben zu erhalten, auch wenn die Bevölkerung Europas dabei völlig verarmen wird.
Eine neue Krise in der Welt würde der US-Notenbank und der EZB jedoch die Möglichkeit geben, früher gegenzulenken und nicht erst auf einen neuen Wirtschafts- und Finanzmarktzusammenbruch zu warten. Die USA liefern bereits Waffen für 1,1 Mrd. Dollar an Taiwan, während die Bevölkerung auf einen Krieg eingeschworen wird und eine erste chinesische Drohne abgeschossen wurde. Da es auch in China Unruhen gibt, aufgrund des Zusammenbruchs des Immobilienmarktes, würde dem Regime eine Krise helfen, um die Bevölkerung wieder auf Linie zu bringen.
Es wird in den nächsten Jahren keine Alternative zum Gold geben, denn die Aktien- und Anleihenmärkte werden mit den steigenden Zinsen weiter fallen, während die Rezession immer weiter um sich greifen wird. Edelmetalle, allen voran das Gold, werden in den nächsten Jahren hingegen zu den sichersten und sehr wahrscheinlich am besten performenden Investments gehören.
© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de
>> Abonnieren Sie diesen wöchentlichen Marktkommentar per Email hier <<
Disclaimer: Diese Analyse dient ausschließlich der Information. Bei Zitaten ist es angemessen, auf die Quelle zu verweisen. Die in dieser Veröffentlichung dargelegten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche und stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf dar. Die gesamte Analyse und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen spiegeln die Meinung und Ansichten des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und stellen in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder anderweitige Informationen stellen keine Beratungsleistung und auch keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren, derivativen Finanzprodukten, sonstigen Finanzinstrumenten, Edelmetallen und -hölzern, Versicherungen sowie Beteiligungen dar. Wir weisen darauf hin, dass beim Handel mit Wertpapieren, Derivaten und Termingeschäften, hohe Risiken bestehen, die zu mehr als einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Jeder Leser/Kunde handelt auf eigenes Risiko und auf eigene Gefahr. Eine Haftung für Vermögensschäden, die aus dieser Veröffentlichung mit möglichen Handelsanregungen resultieren, ist somit ausgeschlossen. Eine Verpflichtung dieses Dokument zu aktualisieren, in irgendeiner Weise abzuändern oder die Empfänger zu informieren, wenn sich eine hier dargelegte Stellungnahme, Einschätzung oder Prognose ändert oder unzutreffend wird, besteht nicht. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit wird nicht übernommen.
Die Verwendung von Hyperlinks auf andere Webseiten in diesem Dokument beinhaltet keineswegs eine Zustimmung, Empfehlung oder Billigung der dort dargelegten oder von dort aus zugänglichen Informationen. Markus Blaschzok übernimmt keine Verantwortung für deren Inhalt oder für eventuelle Folgen aus der Verwendung dieser Informationen. Des weiteren werden weder wir, noch unsere Geschäftsorgane, sowie Mitarbeiter, eine Haftung für Schäden die ggf. aus der Verwendung dieses Dokuments, seines Inhalts oder in sonstiger Weise, entstehen, übernehmen. Gemäß §34b WpHG weisen wir darauf hin, dass der Autor derzeit in ein oder mehrere der besprochenen Investmentmöglichkeiten investiert ist.