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30% Aktienmarktcrash, Deutschland kaputt & USA insolvent

19.09.2022  |  Egon von Greyerz
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Wie man im Diagramm oben sieht, hatten die USA 200 Jahre gebraucht, bis die Landesverschuldung von NULL auf 1,7 Billionen $ gestiegen war. Beim verzweifelten Versuch, finanzielles Elend abzuwenden und Wählerstimmen zu kaufen, ließ man die Druckerpressen in den letzten 50 Jahren mit Überschallgeschwindigkeit rotieren. Das führte dazu, dass die Verschuldung in den vergangenen 50 Jahren um das 54-fache anwuchs - von 1,7 Bill. $ auf 92 Bill. $.

Und Jefferson hatte all das schon vor über 200 Jahren kommen sehen!

Ein Land, das seit den frühen 1930ern nur eine Handvoll von Haushaltsüberschüssen erzielen konnte und das die Verschuldung exponentiell in die Höhe treibt - inzwischen in super-exponentiellem Ausmaß - ist dazu verdammt, den größten aller Bankrotte hervorzubringen, der um die Welt ziehen wird wie ein unkontrollierbares Lauffeuer.


Hyperinflation wird kommen - wie in Guyana und Venezuela

Gerade sah ich im Fernsehen ein Programm über die Wirtschaften Venezuelas und Guyanas. In einem Dorfladen war alles in Gold-Kleinstbeträgen ausgepreist - Essen, Außenbordmotoren, Angelausrüstung etc. Es gab keine Preise in Guyana-Dollar oder Bitcoin. Auf der anderen Flussseite, in Venezuela, wollte niemand Bolivar. Auch hier war Gold das Geld der Wahl, doch auch der Dollar wurde akzeptiert (wohl nicht mehr lange).

Wie das Diagramm oben zeigt, haben alle großen Währungen seit 1971 effektiv (Gold) 97-99% ihres Wertes verloren. Der größte Teil der verbleibenden 1-3% wird in den kommenden Jahren verschwinden, wenn die Weltwirtschaft in einer Abfolge von Schuldenausfällen zusammenbricht. Wenn die europäischen, US-amerikanischen, japanischen Märkte und die der Schwellenländer implodieren, werden auch die Währungen dieser Länder den Weg des Guyana-Dollars, des Bolivar, des Argentinischen Pesos, des Simbabwe-Dollars etc. beschreiten.

Dieser Prozess ist keine sensationsheischende Angstmache, weil genau das jeder einzelnen Währung in der Geschichte der Menschheit passiert ist. Man darf nicht vergessen: Kein Geld hat je überlebt - außer Gold und Silber. Also: Der Zusammenbruch eines Währungssystems ist kein seltenes Phänomen, sondern ein häufiges, regelmäßiges.

Was ich auf absehbare Zeit erwarte - beginnend in diesem Herbst -, sind Probleme an den Schuldenmärkten, Aktienmärkten und anderen Finanzmärkten wie Derivate. Die Verluste von 1.200 Punkten und mehr am Montag, dem 13. September, könnten sehr gut der Startschuss gewesen sein.

Die implodierenden Ökonomien in buchstäblich jedem Land und die ausfallenden Kreditmärkte werden zwangsläufig erhöhte Geldschöpfung auf den Plan rufen. Allerdings werden auch die Zinssätze weiter steigen, um die immer schlimmer werdende Inflation zu bekämpfen.

Mehr Schuldenaufnahme und steigende Zinssätze ist natürlich wie Öl ins Feuer gießen. Doch das wird dann das unausweichliche Ende dieser monetären Ära sein. Denn die Schulden werden niemals zurückgezahlt werden und auch nicht zurückgezahlt werden können. Die einzige Möglichkeit, Schulden loszuwerden, ist Neuverschuldung, um die alten Schulden abzuzahlen.

Historisch betrachtet, ist es noch niemandem gelungen, ein Schuldenproblem mit mehr Schulden lösen. Doch das hält die Zentralbanker nicht davon ab, es trotzdem zu probieren, denn Gelddrucken ist das einzige Talent, das sie haben.

Also: Neben implodierenden Schulden- und Währungsmärkten sollte man auch von erhöhter Geldschöpfung ausgehen - ein vergeblicher Versuch, ein unlösbares Problem zu lösen.

Niemand sollte glauben, dass Schuldenabschreibung eine Lösung sei. Es ist nicht möglich, die eine Seite der Bilanz verschwinden zu lassen, ohne dass die andere Seite dabei nicht in ein schwarzes Loch fiele. Schriebe man die Schulden ab, würden alle Vermögenswerte, die von diesen Schulden getragen werden, ebenfalls implodieren.

Hohe Inflation, die zu Hyperinflation führt, steht also als nächstes an. Da massive Schuldenproduktion und Hyperinflation bislang nie Schuldenprobleme lösen konnten, wird es auch diesmal nicht passieren.

Wenn die rasende Geldschöpfung keine Erfolge zeigt, werden wir eine deflationäre Implosion des Finanzsystems und der Weltwirtschaft erleben. Das wird der einzige Weg sein, um die Schulden loszuwerden.

Dieser ungeordnete Reset könnte die Welt um einige Dekaden zurückwerfen. Vielleicht 2 oder aber mehr? Die zukünftigen Historiker werde es der Welt berichten. An diesem Punkt wird die Welt einen Neuanfang machen, buchstäblich schuldenfrei, mit einer deutlich kleineren Wirtschaft, weniger Menschen und mit viel besseren moralischen wie ethischen Werten. Das Leid, das bis zum Erreichen dieser Stufe herrscht, wird für die meisten verheerend aber leider auch ein notwendiges Übel sein.


Vermögenssicherung

Um das kommende Leiden erträglicher zumachen, sollte man sich daran erinnern, dass enge Freunde und Familie von entscheidender Bedeutung sind. Man sollte zudem nicht vergessen, dass die besten Dinge im Leben kostenlos sind - neben realen sozialen Netzwerken sind auch Bücher, Musik und Natur wunderbare Begleiter.

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Und vergessen Sie nicht, so viel physisches Gold und Silber zu haben, wie Sie sich leisten können. Mit Einbruch der Aktienmärkte wird Gold in Kürze seinen langfristigen Bullenmarkt fortsetzen - im Umfeld einbrechender Währungen.

Beim bevorstehenden Zusammenbruch des Geldsystems wird dem Vermögenserhalt eine entscheidende Bedeutung zukommen. Gemessen in kollabierendem Papiergeld können Gold und Silber unvorstellbare Höhen erreichen. Folgen Sie den inspirierenden Artikeln von Egon von Greyerz.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG



Dieser Artikel wurde am 14. September 2022 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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