Globaler Finanzsturm von epischen Ausmaßen
07.10.2022 | Egon von Greyerz
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Unendliche GeldschöpfungDie normalen Menschen dieser Welt leiden derzeit massiv unter der enormen Preisinflation für den Alltagsbedarf. Sie kommen nicht mehr über die Runden!
In vielen Ländern wird der nächste Schritt also die Wiederaufnahme von Geldschöpfung oder QE sein. In Großbritannien hat der neue Finanzminister Kwarteng entschieden, Unternehmen und Individuen über niedrigere Besteuerung und Sozialabgaben, Energiezuschüsse etc. deutlich zu entlasten. Für die kommenden Jahre wurden dafür Gesamtkosten von mehreren hunderten Milliarden Pfund veranschlagt. Das ohnehin schwache Pfund fiel um weitere 5% und die Zinssätze sprangen in die Höhe. Seit Mai 2021 ist das Britische Pfund um 24% gefallen.
Die Folge dieses Geschenke-Haushalts in Großbritannien ist also steigende Inflation und steigende Lebenshaltungskosten für die Bürger. Das ist ein Teufelskreis, in den auch die meisten anderen Nationen geraten werden, denn auch sie treten in diesen Abstiegswettlauf ein.
Diesmal kommt es anders!
Seit Jahrzehnten herrscht unter Aktienmarktinvestoren die übermäßige Zuversicht, dass sie von ihren Bankerfreunden vor großen Verlusten gerettet werden; Kursverluste stellten somit immer auch Kaufgelegenheiten dar. Wir haben also eine ganze Generation von Investoren, die noch nie einen ausgedehnten Bärenmarkt kennengelernt haben, weil sie stets von Zentralbanken gerettet wurden.
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Seit 20 Jahren empfehlen wir aus Vermögensschutzgründen Anlagen in Gold und Silber. Aus unserer Sicht
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.
Doch dieses Mal kommt es anders! Sie können mich beim Wort nehmen. Die Zentralbanken verfolgen gerade eine Strategie der Deflationierung von Anlagemärkten. Und für gewöhnlich halten sie dabei länger durch, als alle erwarten würden.
Doch letztendlich entsteht dabei wiederum ein Teufelskreis aus steigenden Zinssätzen, steigender Inflation, noch höheren Zinssätzen und noch mehr Inflation - solange bis Zentralbanken und Märkte panisch werden, weil die Welt von einer "depressiven" Hyperinflation erfasst wird.
Es ist vielleicht schwer vorstellbar, wie Depression und Hyperinflation gleichzeitig existieren können. Doch wenn die Vermögenspreise einbrechen (nicht vergessen: sie sind kein Teil der Inflationsberechnungen), werden die Konsumgüterpreise sprunghaft ansteigen. Und die Anfänge dessen können wir jetzt schon sehen!
Aktien sind bislang schon um ca. 25% gesunken, die Anleihen sind im Minus, die Immobilienmärkte unter Druck - und Nahrungsmittel, Energie, Treibstoff, Hypothekenzinsen verdoppeln oder verdreifachen sich.
Erst zu Ende, wenn der Vorhang fällt
Das ist der perfekte Sturm. Trotzdem nicht vergessen: Das ist erst der Anfang! Wie ich in zahlreichen Artikeln und Interviews meinte: Das Stück ist nicht zu Ende, bevor der Vorhang fällt. Doch wann fällt der Vorhang? Nun, falls wir am Ende eines sehr großen Zyklus stehen, und ich glaube, dass wir das tun, dann könnte der Vorhang vielleicht in einem Jahrzehnt oder länger gefallen sein.
Dabei darf nie vergessen werden, dass nichts kerzengerade fällt und dass es unterwegs heftige Korrekturen geben wird, die bei Investoren anfänglich Euphorie auslösen werden. Doch die meisten dieser Reaktionen werden kurzlebig sein, was Kursrücksetzerkäufe zu etwas sehr Gefährlichem macht.
Wir könnten zuerst das Einsetzen einer richtigen Hyperinflation erleben, während Aktien- und Immobilienmärkte um mindestens 75% fallen, möglicherweise um 95%. Die Anleihemärkte werden nicht aufhören zu sinken, bis Zinssätze von 20% und mehr erreicht sind. Viele Anleihen werden auf NULL fallen, weil die Gläubiger zahlungsunfähig werden, darunter auch viele Nationalstaaten.
Die USA oder EU werden die Bezeichnung "Zahlungsausfall" nicht verwenden. Sie werden einfach eine neue Währung schaffen wie z.B. eine CBDC (Central Bank Digital Currency, Digitalwährung der Zentralbank), und mit dieser Zauberformel werden dann alle von ihnen gemachten Schulden ganz einfach verschwinden…