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Prekäre 2 Billiarden $ Schulden stützen sich auf 2 Billionen $ Gold

02.11.2022  |  Egon von Greyerz
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Es gibt ehrenhafte Ausnahmen. So arbeitet eine kleine Anzahl Schweizer Banken immer noch mit dem Prinzip der persönlichen Haftung ihrer Partner/ Eigentümer. Käme dieses Prinzip auch im globalen Finanzsystem und auf Regierungsebene zum Tragen, unsere Welt würde wohl ganz anders aussehen - nicht nur finanziell, sondern auch ethisch.

In einem solchen System würde nicht mehr um das Goldene Kalb getanzt werden; menschliche Wert kämen an erster Stelle. Wann immer wir ein Investitionsangebot oder eine Kreditgewährung prüfen würden, wir würden nicht darauf schauen, wie hoch unser persönlicher Gewinn ausfallen könnte, sondern ob die Transaktion aus ökonomischer wie ethischer Sicht solide wäre und das bei minimalem Verlustrisiko.

Viele werden jetzt protestieren und anführen: Ohne jene massiven Schuldenmengen hätte die Welt niemals so schnell wachsen können! Das ist natürlich richtig, kurzfristig zumindest. Doch anstatt schnellen Wachstums und einer Totalimplosion von Vermögenswerten und Schulden hätten wir ein stabileres System.


Weltverschuldung 300 Bill. + 2,2 Billiarden aus Derivaten & Verbindlichkeiten

Schauen Sie sich nur die letzten 50 Jahre seit 1971 an. Weltweit haben Staatsregierungen und Zentralbanken zur Schöpfung von fast 300 Billionen $ neuem Geld beigetragen und auch zur Schöpfung von Quasi-Geld in Form von ungedeckten Verbindlichkeiten und Derivaten im Umfang von 2,2 Billiarden $, was eine Gesamtsumme von 2,5 Brd. $ ergibt.

In einem Umfeld explodierender Schuldenmengen könnte die Welt bis 2025-2030 problemlos mit einer Schuldenlast von 3 Brd. $ konfrontiert sein, sobald sich Derivate und ungedeckte Verbindlichkeiten in Schulden verwandeln.

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Derivate - die gefährlichsten Finanzwaffen, die je geschaffen wurden

Derivate sind keine neuen Instrumente. So war es im 17. Jahrhundert in Holland schon möglich, Optionen für Tulpenzwiebeln zu handeln. Im heutigen Finanzsystem haben sich Derivate zu derart raffinierten Instrumenten entwickelt, dass heute buchstäblich keine Finanztransaktion noch ohne die Beteiligung irgendwelcher Derivate auskommen kann.

Das größte Problem mit Derivaten ist aber, dass die "Quants", die diese Derivate herstellen, die Konsequenzen ihres Handelns nicht mehr verstehen. Zudem haben Geschäftsleitungen, einschließlich der Vorstände, keinen blassen Schimmer davon, welch massive Risiken in den Derivaten stecken. Der Untergang von LTCM (Long Term Capital Management), der von Nobelpreisgewinnern gegründet wurde, und die Subprimekrise von 2007-09 sind klarer Beweis dafür, wie sehr die Risiken von Derivaten ignoriert werden.

Nur nebenbei: Anscheinend kann heute jeder einen Nobelpreis gewinnen. Nehmen wir Bernanke, den Nobelpreisträger für Wirtschaft, als Beispiel. Sie erinnern sich, Bernanke druckte als Chef der US-Notenbank mehr Geld als irgendjemand sonst in der Geschichte!

Man muss aber auch Folgendes wissen: Das Komitee, das den Nobelpreisträger für Wirtschaft bestimmt, ist im Grunde nur die Schwedische Reichsbank (Zentralbank), die voller gelddruckender Keynesianern steckt! Muss ich mehr sagen?

Derivate sind massive Gewinnbringer für alle beteiligten Banken gewesen. Derivate, die ursprünglich als defensive Absicherungsinstrumente geschaffen wurden, sind heute die gefährlichsten und aggressivsten Vernichtungsinstrumente überhaupt.

Vor mehr als 10 Jahren betrug der Gegenwert der globalen Derivate noch 1,2 Billiarden $. Dann entschied sich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel, deren Wert von heute auf morgen auf 600 Billionen $ zu halbieren, indem sie die Berechnungsgrundlage änderte. Das Risiko von 1,2 Brd. $ blieb aber bestehen und halbierte sich nicht.


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