Prekäre 2 Billiarden $ Schulden stützen sich auf 2 Billionen $ Gold
02.11.2022 | Egon von Greyerz
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Seither haben sich die außerbörslich gehandelten Derivate (engl.: over the counter, OTC) explosiv vermehrt, wie auch alle anderen Finanzanlagen. Das Schöne an OTC-Derivaten ist, zumindest aus Sicht der Emittenten, dass sie nicht wie börslich gehandelte Derivate deklariert werden müssen.Und heute gibt es nicht nur Zins- oder Devisenmarktderivate. Nein, diese Instrumente sind heute Teil praktisch jeder einzelnen Finanztransaktion. Jeder Aktien- oder Anleihefonds funktioniert mit Derivaten. Und heutzutage bestehen die meisten solcher Fonds nur noch aus synthetischen Instrumenten und beinhalten nichts mehr von den eigentlichen Aktien oder Anleihen, für die sie aber stehen.
Zentralbanken retten Großbritannien und Sweizer Banken
Erst vor ein paar Wochen war Großbritannien und damit das Weltfinanzsystem unter heftigem Stress, weil es infolge des britischen Haushaltsentwurfs zu Werteinbrüchen bei den Zinsderivaten von Pensionskassen kam. Aufgrund steigender Zinsen und Insolvenzrisiken stehen die Pensionskassen weltweit am Rande des Abgrunds. Um Cashflow zu generieren, hatten die Pensionskassen Zinsswaps erworben. Als die Anleihezinsen rapide anstiegen, brach der Wert dieser Swaps ein, was entweder Positionsliquidation oder Margin-Nachschüsse erforderlich gemacht hätte.
Folglich musste die Bank of England einspringen und die britischen Pensionskassen als auch das Finanzsystem mit bis zu 65 Mrd. $ stützen, um Zahlungsausfälle abzuwenden.
Auch in der Schweiz ist in den letzten Wochen eine bedrückende Situation entstanden. Schweizer Banken bezogen von der US-Notenbank (über die Schweizer Nationalbank, SNB) 11 Mrd. $ Stützungskredite via Währungsswaps (eine Art Dollar-Kredit).
Über die Situation in der Schweiz wurden keine Details preisgegeben, nur, dass 17 Banken involviert waren. Es könnten auch internationale Banken sein. Doch mit größter Sicherheit ist die angeschlagene Credit Suisse betroffen. Gerade erst hatte die Bank einen Verlust von 4 Mrd. Schweizer Franken bekanntgegeben.
Klar ist aber, dass die Situation in Großbritannien und der Schweiz nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Welt steht jetzt kurz vor einem weiteren "Lehman-Moment", der jederzeit ausbrechen könnte.
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gab es nie eine Zeit, in der Edelmetalleigentum relevanter und zwingender notwendig war als heute.
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Noch nie schrillten die Alarmglocken so laut auf der Welt: Wir haben einen nuklearen Mix aus unbegrenzter Geldschöpfung, einem unglaublich fragilen Finanzsystem, einem Einbruch der globalen Wirtschaft und des Welthandels, zudem haben wir eine katastrophale Pandemie, die nicht verschwinden wird.
Zentralbanken müssen 2 Billiarden $ in Derivaten aufsaugen
Genau diese Derivate, deren Gesamtvolumen einige von uns auf über 2 Billiarden $ schätzen (und nicht 600 Bill. $ wie die BIZ angibt), werden das Finanzsystem aus den Angeln hebeln. Jedes Derivat beinhaltet ein Zinselement. Bei der Konzeption all dieser Derivate wurde nicht an einen starken, rapiden Zinsanstieg gedacht, den die Welt gerade erlebt. Erinnern Sie sich noch? Noch vor einem Jahr nannten Powell und Lagarde die Inflation "vorübergehend"!
Bei 2 Billiarden $ Schulden ist Absicherung entscheidend!
Dieser Artikel dreht sich nicht direkt um Gold. Nein, vielmehr geht es um die desaströsen Konsequenzen betrügerischer staatlicher Fehlverwaltung der Wirtschaft und Ihres Geldes. Aus historischer Sicht ist Gold der beste Schutz oder die beste Versicherung gegen derartige Misswirtschaft. Warum meiden 99,5% aller Finanzanlageinvestoren das Investment, das fortlaufend von jedem Staat und jeder Zentralbank der Welt gestützt und gefördert wird.
Investoren besitzen Aktien, Anleihen und Immobilien im Gegenwert von 600 Billionen $, die in den letzten 50 Jahren alle in den Genuss einer Wertexplosion gekommen sind (40 Jahre im Fall von Anleihen). Doch warum halten sie nur 2,3 Billionen $ in einer Anlage, die seit 5.000 Jahren immer wieder aufwertete, nie auf null fiel und im Verlauf der Zeit nicht einmal erheblich gesunken ist?