Gold - Bodenbildung schreitet voran
07.11.2022 | Florian Grummes
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Auf dem Tageschart können die Goldbullen zum dritten Mal die Marke um 1.615 USD verteidigen und der Goldpreis prallt erneut scharf nach oben ab. Die Stochastik hat zudem ein aktives Kaufsignal. Das obere Bollinger Band (1.679 USD) ist jedoch zusammen mit der Widerstandszone um 1.680 USD eine harte Nuss, die es zu knacken gilt. Daher könnte es bis Mitte Dezember durchaus einige Anläufe benötigen, bevor der Goldpreis aus seiner vermuteten Bodenbildungszone nach oben ausbrechen könnte. Im Anschluss wäre bis zum Frühling eine Rally bis zur fallenden 200-Tagelinie (1.805 USD) zu erwarten.Unterhalb von 1.615 USD greift hingegen das bärische Alternativ-Szenario, welches jedoch momentan eine geringere Wahrscheinlichkeit besitzt. Die Bären müssten das untere Bollinger Band (1.622 USD) nach unten aufbiegen und nochmals deutlichen Verkaufsdruck entfachen. Im aktuellen Umfeld ist das zwar nicht unmöglich, die Zeit spielt jetzt aber gegen die Goldbären.
Summa summarum nehmen die positiven Signale zu und Gold sollte sich in den kommenden Wochen zumindest weiter stabilisieren können. Ein deutlicher Ausbruch nach oben ist dabei allerdings (noch) nicht das präferierte Szenario. Vielmehr wäre eine trickreiche und undurchsichtige Bodenbildung bis Mitte Dezember typisch. Angesichts der acht Monate währenden Korrektur wäre aber auch eine direkte und scharfe Erholung bis auf ca. 1.800 USD nicht unmöglich.
3. Terminmarktstruktur Gold
Commitments of Traders Report für den Gold-Future vom 04. November 2022. Quelle: CoT Price Charts
Laut des aktuellen CoT-Reports betrug die Netto-Shortposition der kommerziellen Marktteilnehmer am 25.Oktober kumuliert 80.213 leerverkaufte Kontrakte. Unterhalb von 100.000 leerverkauften Kontrakten kann man von einem nachhaltig bullischen CoT-Report sprechen.
Zusammengefasst ist der CoT-Report als bullisch einzustufen.
4. Sentiment Gold
Sentiment Optix für Gold vom 04. November 2022. Quelle: Sentimenttrader
Die Sentiment-Analyse zeigt weiterhin, dass ein Großteil der Marktteilnehmer gegenüber dem Gold aktuell extrem pessimistisch eingestellt ist. Tatsächlich ist die Stimmung so schlecht wie beim letzten großen Tiefpunkt im August 2018. Damals konnte der Goldpreis im Anschluss vom Tief bei 1.160 USD in gerade einmal zwei Jahren um fast 79% bis auf 2.075 USD zulegen. Mittel- und vor allem langfristig legt dieses ausgebombte Sentiment also den Grundstein für den nächsten fulminanten Goldpreisanstieg.
Insgesamt steht die Sentiment-Ampel auf Grün und liefert ein starkes antizyklisches Kaufsignal!
5. Saisonalität Gold
Saisonalität für den Goldpreis über die letzten 54 Jahre. Stand 04. November 2022. Quelle: Sentimenttrader