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SNB gefährdet Wohlstand der Schweiz - Metallsektor mit Rallye

08.11.2022  |  Markus Blaschzok
- Seite 2 -
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Die Teuerung von 2,9% ist gewollt, um eine zu starke Aufwertung des Frankens zu verhindern


Der Schweizer Franken, der bis Ende 1999 noch die letzte mit Gold gedeckte Währung der Welt war, wertete in den letzten Jahren zum schwachen Euro und US-Dollar weiter auf, obwohl auch die SNB ihre Bilanzsumme seit der Eurokrise verzehnfacht hatte und in Relation teilweise mehr Geld druckte als die EZB oder die US-Notenbank. Aufgrund der Gold-Tradition sowie der soliden Staatsfinanzen bei niedriger Verschuldung wurde der Franken seit 2008 von Investoren als sicherer Hafen gefragt, nicht ahnend wie verantwortungslos die die SNB in Zukunft handeln würde.

Zur Jahrtausendwende waren noch 32% aller Schweizer Franken mit Gold hinterlegt, wogegen es heute nur noch 6,1% sind. Man sieht im folgenden Chart deutlich den Einbruch der Schweizer Notenbankbilanz von 1,07 Billionen Franken auf 889 Mrd. Franken aufgrund der Verluste in 2022. Noch in 2008 hatte die Bilanz lediglich einen Umfang von 120 Mrd. Franken, womit der Verlust von 142 Mrd. Franken höher ist, als die Bilanz noch 2008 ausmachte. Dies ist eine katastrophale Entwicklung für die kleine Schweiz.

Aktuell werden noch immer 800 Mrd. Franken primär in Euro und US-Dollar gehalten, die aufgrund der hohen Inflation in den USA und Europa sukzessive an Wert verlieren. Dadurch wird die Kaufkraft des Schweizer Frankens vom Euro und dem US-Dollar mit nach unten gezogen, wobei es zu einem Vermögenstransfer aus der Schweiz in den Euroraum und die USA kommt. Während andere Notenbanken mit ihren QE-Programmen wenigstens die Ausgaben der Regierung im eigenen Land finanzieren, hat die SNB einen Mechanismus geschaffen, der das Geld der Schweizer Bürger direkt ins Ausland transferiert, ohne dass die Schweizer Regierung davon profitieren kann.

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Die Bilanz der SNB brach aufgrund der Verluste deutlich ein


Folgender Chart zeigt den Wechselkurs des Euro zum Schweizer Franken, der seit der Eurokrise von 2008 von 1,70 Franken je Euro bis zum Höhepunkt der Euro-Krise 2011 auf 1,10 Franken fiel. Da die Aufwertung vermeintlich Gift für die exportabhängige Schweizer Wirtschaft war, legte die SNB eine Franken-Untergrenze von 1,20 Franken je Euro fest, kaufte massiv Euro und USD, während frisch gedruckte Franken verkauft wurden, um den Kurs der Landeswährung zu drücken. Damit wuchs auch die Geldmenge seit Krisenbeginn sukzessive an.

Im Jahr 2015 wurde die Glaubwürdigkeit der SNB erschüttert, als sie die Bindung des Frankens an den Euro über Nacht aufgeben musste, was zu einer raschen Aufwertung führte, die als "Frankenshock“ in die Geschichte einging und vielen Tradern und einigen Brokern den Bankrott bescherte.

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Der Euro fiel zum Schweizer Franken von 1,70 Euro auf unter die Parität, doch könnte dieser Trend bald enden und sich verkehren


Während die EZB die Schulden der europäischen Staaten finanzierte, hat die SNB neues Geld gegen den Kauf von Staatsanleihen und Aktien anderer Nationen ausgeben. Der Grundgedanke war, die SNB könne ihr Aktienportfolio jederzeit wieder verkaufen und so die Geldmenge reduzieren, sollte es zu Preissteigerungen in der Schweiz kommen. In der Stagflation, die uns die nächsten Jahre noch begleiten wird, verlieren diese "Assets" jedoch einen Großteil ihres realen Wertes, insbesondere aufgrund der Zinswende, weshalb die Kaufkraft des Franken mit nach unten gezogen wird, wenn die SNB nicht schnell mit der Reduzierung ihrer Bilanz durch eine Abstoßung dieser schlechten Anlagen beginnt.

Da in der Schweiz in den letzten 20 Jahren oftmals Deflation herrschte oder die Inflation sehr niedrig war, lagen die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen der Schweiz zumeist im negativen Bereich, was an sich sehr ungewöhnlich ist und auf die relative Attraktivität zum Rest der Welt zurückzuführen ist. Aufgrund der Geldpolitik der SNB und steigenden Konsumentenpreisen, sind auch in der Alpenrepublik künftig steigende Zinsen zu erwarten.

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Die zehnjährigen Zinsen in der Schweiz sind mit einem Prozent im internationalen Vergleich noch sehr niedrig, doch dürften diese bald ansteigen



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