Kaum Reaktion auf "FED-Minutes" vor Thanksgiving
29.11.2022 | Markus Blaschzok
Die letzte Handelswoche war unspektakulär im Vorfeld des US-Feiertages "Thanksgiving", an dem traditionell die Börse ruhig ist, da Trader und Investoren ab Donnerstag ein verlängertes Wochenende mit ihren Familien verbrachten. So gab es auch keine nennenswerte Reaktion auf das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung am Mittwochabend. Es bestätigte, dass eine deutliche Mehrheit der Mitglieder eine Verlangsamung der Zinserhöhungen als angemessen erachtet, da man sich unsicher sei, mit welcher Zeitverzögerung die Zinsanhebungen auf die Wirtschaft treffen.
Zuletzt hatte die FED Anfang November ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75% erhöht. Diesen Satz hatte die Fed in diesem Jahr bereits von fast null auf aktuell 4% angehoben. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für einen kleineren Zinsschritt von nur noch 50 Basispunkten auf der Sitzung Mitte Dezember mittlerweile mit 72% gehandelt.
Am Freitag werden die neuesten US-Arbeitsmarktdaten für November erscheinen, welche diese Erwartungen verändern und so starke Kursreaktionen auslösen können. Im Oktober wurden die Erwartungen des Marktes geschlagen und für den November erwartet man aktuell ebenfalls 200 Tsd. neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft.
Liegt die Zahl deutlich darüber, wird der Markt seine Einschätzung ändern und eine Zinsanhebung von 75 Basispunkten im Dezember einpreisen, was kurzfristig Verkaufsdruck bei Aktien- und Anleihen, sowie Gold und Silber ausüben würde, während der US-Dollar, der in den letzten beiden Wochen stark einbrach, wieder steigen würde. Werden hingegen weniger Jobs geschaffen, so dürfte dies dem Gold- und Silberpreis Rückenwind geben und die nächsten Widerstände wieder getestet werden.
Trotz des starken Preisanstiegs der Vorwochen hielten sich der Gold- und der Silberpreis stark in der letzten Handelswoche. Gold beendete die Handelswoche nahezu unverändert zur Vorwoche, während der Silberpreis 2,4% ansteigen konnte und noch immer unterhalb des wichtigen und signifikanten Widerstands bei 22 $ handelt. Sollte es den Silberbullen gelingen den Preis nachhaltig zurück über diesen Widerstand zu schieben und somit in die alte Handelsspanne bis 28 $, so würde dies ein erneutes prozyklisches Kaufsignal geben, dem in den nächsten Monaten weitere Preisanstiege bis 28 $ folgen könnten.
Der Terminmarkt zeigt jedoch bereits eine deutliche Beteiligung der Spekulanten, was nicht gut ist und Silber deshalb nur mit einem steigenden Goldpreis alte Höhen erreichen dürfte.
Am Mittwoch werden die neuesten Inflationszahlen für die Eurozone im November veröffentlicht. Zuletzt stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 10,6% an, gegenüber 9,9% im Vormonat. Nachdem die Europäische Zentralbank ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte angehoben hatte, hoffen nun die Märkte, dass eine Abschwächung des Verbraucherpreisindex auch zu einem milderen Zinsschritt von nur 50 Basispunkte führen wird bei der Sitzung der EZB Mitte Dezember.
Da europäische Leitzins erst bei 2% liegt und die Inflationsrate im Euroraum zuletzt auf 10,6% sprang, scheint dieser Wunsch verfrüht und unangebracht zu sein. Vielmehr sollte die EZB ihren Leitzins weiter stark anheben und die Inflationsrate einholen, um so eine weitere Abwertung des Euros zu verhindern. Jedoch rollt auf die EU eine Rezession zu und eine in Bälde steigende Arbeitslosigkeit bei weiter steigenden Marktzinsen wird die Europäische Union vor eine Zerreißprobe stellen.
Die EZB wird daher auch in der Zukunft nicht in der Lage sein die Inflation, die sie durch das Drucken von Geld aus dem Nichts selbst verursacht hat, mit höheren Zinsen zu bekämpfen. Vielmehr forciert die EZB diese Finanzielle Repression über niedrige Zinsen und gleichzeitig hohe Inflation (negative Realzinsen), um die Schuldenlast auf den Schultern der europäischen Staaten zu entwerten, sodass die EU im Korsett der Währungsunion weiterbestehen kann.
Auch wenn der Euro aufgrund des Einbruchs beim US-Dollar zuletzt stark auf 1,045 $ ansteigen konnte, so sehe ich mittel- bis langfristig keine echte Stärke des Euros. Der Terminmarkt zeigt bereits eine extreme Beteiligung der Spekulanten und zeigt, dass diese Rallye auf Sand gebaut ist. Im Gegenteil wird der Euro weiterhin an Kaufkraft verlieren und so der Goldpreis diametral gegensätzlich sukzessive ansteigen in den nächsten Jahren. Es ist sogar denkbar, dass die EZB im nächsten oder übernächsten Jahr mit neuen QE-Programmen aufwarten wird, um die bevorstehende Rezession zu bekämpfen.
Kurzfristig bis Weihnachten werden der Gold- und der Silberpreis womöglich volatil und trendlos handeln unter ihren aktuellen Widerständen. Im nächsten Jahr erwarte ich hingegen einen Anstieg über 1.800 $ bei Gold und bei Silber wieder über den Widerstand bei 22 $.
Zuletzt hatte die FED Anfang November ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75% erhöht. Diesen Satz hatte die Fed in diesem Jahr bereits von fast null auf aktuell 4% angehoben. An den Terminmärkten wird die Wahrscheinlichkeit für einen kleineren Zinsschritt von nur noch 50 Basispunkten auf der Sitzung Mitte Dezember mittlerweile mit 72% gehandelt.
Am Freitag werden die neuesten US-Arbeitsmarktdaten für November erscheinen, welche diese Erwartungen verändern und so starke Kursreaktionen auslösen können. Im Oktober wurden die Erwartungen des Marktes geschlagen und für den November erwartet man aktuell ebenfalls 200 Tsd. neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft.
Liegt die Zahl deutlich darüber, wird der Markt seine Einschätzung ändern und eine Zinsanhebung von 75 Basispunkten im Dezember einpreisen, was kurzfristig Verkaufsdruck bei Aktien- und Anleihen, sowie Gold und Silber ausüben würde, während der US-Dollar, der in den letzten beiden Wochen stark einbrach, wieder steigen würde. Werden hingegen weniger Jobs geschaffen, so dürfte dies dem Gold- und Silberpreis Rückenwind geben und die nächsten Widerstände wieder getestet werden.
Trotz des starken Preisanstiegs der Vorwochen hielten sich der Gold- und der Silberpreis stark in der letzten Handelswoche. Gold beendete die Handelswoche nahezu unverändert zur Vorwoche, während der Silberpreis 2,4% ansteigen konnte und noch immer unterhalb des wichtigen und signifikanten Widerstands bei 22 $ handelt. Sollte es den Silberbullen gelingen den Preis nachhaltig zurück über diesen Widerstand zu schieben und somit in die alte Handelsspanne bis 28 $, so würde dies ein erneutes prozyklisches Kaufsignal geben, dem in den nächsten Monaten weitere Preisanstiege bis 28 $ folgen könnten.
Der Terminmarkt zeigt jedoch bereits eine deutliche Beteiligung der Spekulanten, was nicht gut ist und Silber deshalb nur mit einem steigenden Goldpreis alte Höhen erreichen dürfte.
Gold und Silber konsolidieren die Rallye bisher ohne großen Rücksetzer
Am Mittwoch werden die neuesten Inflationszahlen für die Eurozone im November veröffentlicht. Zuletzt stiegen die Verbraucherpreise im Oktober um 10,6% an, gegenüber 9,9% im Vormonat. Nachdem die Europäische Zentralbank ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge um 75 Basispunkte angehoben hatte, hoffen nun die Märkte, dass eine Abschwächung des Verbraucherpreisindex auch zu einem milderen Zinsschritt von nur 50 Basispunkte führen wird bei der Sitzung der EZB Mitte Dezember.
Da europäische Leitzins erst bei 2% liegt und die Inflationsrate im Euroraum zuletzt auf 10,6% sprang, scheint dieser Wunsch verfrüht und unangebracht zu sein. Vielmehr sollte die EZB ihren Leitzins weiter stark anheben und die Inflationsrate einholen, um so eine weitere Abwertung des Euros zu verhindern. Jedoch rollt auf die EU eine Rezession zu und eine in Bälde steigende Arbeitslosigkeit bei weiter steigenden Marktzinsen wird die Europäische Union vor eine Zerreißprobe stellen.
Die historisch hohe Inflation liegt weit oberhalb des Leitzinses in der EU
Die EZB wird daher auch in der Zukunft nicht in der Lage sein die Inflation, die sie durch das Drucken von Geld aus dem Nichts selbst verursacht hat, mit höheren Zinsen zu bekämpfen. Vielmehr forciert die EZB diese Finanzielle Repression über niedrige Zinsen und gleichzeitig hohe Inflation (negative Realzinsen), um die Schuldenlast auf den Schultern der europäischen Staaten zu entwerten, sodass die EU im Korsett der Währungsunion weiterbestehen kann.
Auch wenn der Euro aufgrund des Einbruchs beim US-Dollar zuletzt stark auf 1,045 $ ansteigen konnte, so sehe ich mittel- bis langfristig keine echte Stärke des Euros. Der Terminmarkt zeigt bereits eine extreme Beteiligung der Spekulanten und zeigt, dass diese Rallye auf Sand gebaut ist. Im Gegenteil wird der Euro weiterhin an Kaufkraft verlieren und so der Goldpreis diametral gegensätzlich sukzessive ansteigen in den nächsten Jahren. Es ist sogar denkbar, dass die EZB im nächsten oder übernächsten Jahr mit neuen QE-Programmen aufwarten wird, um die bevorstehende Rezession zu bekämpfen.
Kurzfristig bis Weihnachten werden der Gold- und der Silberpreis womöglich volatil und trendlos handeln unter ihren aktuellen Widerständen. Im nächsten Jahr erwarte ich hingegen einen Anstieg über 1.800 $ bei Gold und bei Silber wieder über den Widerstand bei 22 $.