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2023: Unheilvolle Nuklearbedrohungen - militärisch & finanziell - könnten ausbrechen

23.01.2023  |  Egon von Greyerz
- Seite 3 -
Die Kluft kann nur im Rahmen einer Schuldenimplosion geschlossen werden - durch Schuldenausfälle im staatlichen wie privaten Bereich. Eine solche Implosion wird auch dazu führen, dass alle Assets, die durch diese Schulden aufgebläht wurden (darunter Anleihen, Aktien und Immobilien), ebenfalls implodieren.

Die USA haben dieses illusorische Vermögen temporär erzeugen können, doch leider kommt jetzt die Zeit, in der die Zeche gezahlt werden muss.


Das Ende des Dollars

Die Tage des Dollars als Reservewährung sind gezählt. Eine Währung, die in den vergangenen 50 Jahren 98% verloren hat, kann den Status einer Reservewährung kaum verdienen. Ein Mix aus militärischer Macht, Petrodollarzahlungen und Geschichte hat dafür gesorgt, dass der Dollar viel zu lange viel zu stark geblieben ist. In Ermangelung unmittelbarer Alternativen ist es möglich, dass er temporär noch eine Weile lang stark bleiben wird, solange der Ukrainekonflikt anhält. Die Ökonomien der anderen Währungen (Euro, Pfund, Yen) sind derzeit eindeutig zu schwach, um zu realistischen Reservewährungskandidaten zu werden.

Doch auch die Tage des Petrodollar sind gezählt. Aktuell finden große Verschiebungen zwischen den größten Energieproduzenten der Welt statt (unter Ausschluss der USA), was schrittweise zum Ende des Petrodollarsystems führt.


Der sicherste Weg in die globale Katastrophe

Vorab sollte mach sich über Folgendes im Klaren sein: Allen Klima-Fanatikern zum Trotz wird es auf viele Jahrzehnte hinweg keine ernstzunehmende Alternative zu fossilen Brennstoffen geben. Fossile Brennstoffe machen 83% der globalen Energie aus. Globales Wachstum lässt nur mit Energieeinsatz erreichen. Da die erneuerbaren Energien heute nicht mehr als 6% ausmachen und ihr Anteil nur sehr langsam wächst, wird es auf viele Jahrzehnte hinweg keine ernstzunehmenden Alternativen für fossile Brennstoffe geben.

Dessen ungeachtet haben die westlichen Regierungen in Europa und den USA die Investitionen in fossile Brennstoff nicht nur ausgesetzt, sondern auch noch Pipelines, Zechen und Kernkraftwerke geschlossen. Das ist natürlich politischer und ökonomischer Wahnsinn und ein gute Methode, um einen sehr schnellen Zusammenbruch der Weltwirtschaft zu erreichen. Zusammen mit den Sanktionen gegen Russland haben wir hier den sichersten Weg in die globale Katastrophe.

Ohne fossile Brennstoffe wird die Weltwirtschaft kollabieren. Dessen ungeachtet sorgt politischer Druck für eine erhebliche Drosslung der Produktion fossiler Brennstoffe. Wie das Diagramm unten zeigt, wird die fossile Brennstoffproduktion bis 2048 wahrscheinlich um 26% sinken. Das Wachstum bei Atomenergie, Wasserkraft und erneuerbaren Energien wird diese Verluste nicht wettmachen können. Im Endeffekt wird das zu Einbrüchen im globalen BIP und im Welthandel führen. Wir werden in einem folgenden Artikel näher auf diesen Energieaspekt eingehen.

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Nur wenige verstehen, wie wichtig der Welthandel ist. Rom eroberte viele Länder in Europa, Asien und Afrika. Doch zur Zeit des Römischen Reiches florierten die verschiedenen Ökonomien dank des Freihandels. Verglichen mit den heutigen westlichen Führern waren die Römer ganz klar überlegene Denker.


Bedeutende Verschiebungen von West nach Ost

Die Länder des Golfkooperationsrats (GCC) - Saudi-Arabien, die VAE und einer Reihe anderer Golfstaaten - vereinigen 40% der Ölreserven der Welt auf sich. Weitere 40% der Ölreserven gehören Russland, dem Iran und Venezuela. Aktuell liefern diese Länder verbilligtes Öl an China. Darüber hinaus gibt es die BRICS-Staaten (Brasilen, Russland, Indien, China und Südafrika). Nun möchte auch Saudi-Arabien den BRICS beitreten, die für 41% der Weltbevölkerung und 26% des globalen BIP stehen.

Und schließlich gibt es da noch die Shanghai Kooperationsorganisation (SCO). Sie ist eine politische, ökonomische und auch sicherheitspolitische Organisation für den eurasischen Raum mit Hauptsitz in China. Sie deckt 60% des eurasischen Raumes ab und mehr als 30% des globalen BIP.

Jede dieser Organisationen und Länder (BRICS, GCC, SCO) gewinnen schrittweise an globaler Bedeutung, während die USA und Europa zurückfallen. Sie werden politisch, im Handel und finanziell kooperieren. Da Energie und Öl der gemeinsame Nenner dieser Staaten ist, werden sie höchstwahrscheinlich mit dem Petro-Yuan als gemeinsame Handelswährung operieren.

Angesichts solcher Machtkonstellationen werden kleine Hobbyistengruppen wie Schwabs WEF drastisch an Bedeutung verlieren und letztlich ganz verschwinden, weil die WEF-Mitglieder einschließlich der politischen Führungen ihre Macht verlieren werden, so wie auch die dazugehörigen Milliardäre ihre Vermögen verlieren werden.


Große Marktbewegungen

Auch wenn dieser Artikel schon sehr lang geworden ist, möchte ich dennoch hinzufügen, wohin sich meiner Meinung nach die Märkte im Jahr 2023 und in den Folgejahren entwickeln werden. Ich hatte darüber schon in zahlreichen Artikeln geschrieben, also halte ich mich kurz.

Aktien haben gerade ein Verlustjahr auf globaler Ebene hinter sich. Das ist bloß der Beginn einer Implosion der extremem Überbewertung, die auf Geldschöpfung gründet. Es würde mich überraschen, wenn der Aktienmarkt im Durchschnitt weniger als effektiv 90% verlieren würde. Und die Grundlage für "effektiv" ist natürlich Gold. Die Aktienmärkte werden nicht kerzengerade abstürzen und viele Investoren werden bei Kursverlusten solange nachkaufen, bis sie ihr Vermögen aufgebraucht haben. Anleihen werden wahrscheinlich noch schlechter abschneiden als Aktien. Viele Kreditnehmer - staatliche wie kommerzielle - werden ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Der 40-jährige Rückgang der Zinssätze ist zu Ende. Die Zentralbanken werden die Kontrolle über die Zinsmärkte verlieren, wenn Investoren ihre Anleihen panisch abstoßen. Der Mix aus hoher Inflation, einbrechenden Währungen und massiven Ausfallwellen werden den Anleihemarkt in eine historische Horrorgeschichte verwandeln.

Die Rechnung für Anleihen ist simpel: Hyperinflation + Währungen, die auf null fallen + Zahlungsausfälle = ANLEIHEWERT NULL

Anleihehaltern kann man nur noch viel Glück wünschen. Sie werden es brauchen.


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