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Während im Westen Schulden & Aktien implodieren, werden im Osten Gold & Öl explodieren

03.02.2023  |  Egon von Greyerz
"Das Risiko einer monetären Überstraffung durch die Europäische Zentralbank ist nicht weniger als katastrophal.", sagt Prof. Kenneth Rogoff. In Davos sagte er zudem: "Italien ist extrem anfällig. Aber es könnte überall hochgehen. Die globale Verschuldung ist seit der Pandemie massiv gestiegen: öffentliche Schulden, Unternehmensschulden, einfach alles."

Rogoff zufolge, sei es ein Wunder, dass die Welt 2022 einer Finanzkrise entgehen konnte, die Chancen eines Großereignisses würden aber zusehends steigen, weil die Späteffekte früherer geldpolitischer Straffungen jetzt durchschlagen würden.

Rogoff sagte: "Wir haben sehr großes Glück gehabt, dass es 2022 zu keinem globalen systemischen Ereignis gekommen ist, dafür kann man schon mal dankbar sein, trotzdem klettern die Zinssätze immer noch und auch die Risiken steigen weiter."

Doch im Düsteren lauern auch noch globale Finanzassets/-verbindlichkeiten, die sich auf fast 500 Billionen $ belaufen, wovon sich insgesamt 46% im Schattenbankensystem befinden. Zum Schattenbankensektor zählen auch Pensionsfonds, Hedgefonds und andere Finanzinstitutionen, die in weiten Teilen unreguliert sind.

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Das Schattenbankensystem unterliegt nicht den normalen Marktbewertungsregeln. Somit weiß auch keiner, welchen Wert oder Verlustwert die eigentlichen Positionen haben. Das bedeutet: Die Zentralbanken tappen im Dunklen, was die Einschätzung der realen Risiken im System angeht.

Jedenfalls bin ich nicht der einzige, der immer wieder darauf herumreitet, wie katastrophal die globale Situation bei Schulden/Verbindlichkeiten ist. Zudem kennt niemand das Gesamtausmaß der globalen Derivate. Sollten Sie aber parallel zur Verschuldung und dem Schattenbankensystem gewachsen sein, könnte die Zahl ohne weiteres bei mehr als 3 Billiarden $ liegen.

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Kulturen sterben nicht über Nacht; die USA befinden sich mindestens seit dem Vietnamkrieg der 1960er im Niedergang. Interessanterweise haben die USA seit den frühen 1930ern keinen realen Haushaltsüberschuss mehr gehabt - mit einer Handvoll von Ausnahmejahren.

Wer aber, wie die USA, auf gepumpter Zeit und gepumpten Geld lebt, dem fällt es immer schwerer, den Schein zu wahren. 1971 wurde der Druck auf die US-Wirtschaft und den Dollar zu groß. Folglich schloss Nixon das Goldfenster, wodurch der Dollar seither effektiv 98% seines Wertes verloren hat. Das ist natürlich eine Riesenkatastrophe und eine Garantie dafür, dass auch die verbleibenden 2% bis zur NULL in näherer Zukunft verloren gehen werden, ganz gleich, ob es noch 5 oder 10 Jahre dauern wird, bis der Dollar in Vergessenheit gerät. Vergessen Sie nicht, jene 2% entsprechen aus heutiger Sicht 100%!

Die USA, die EU und Japan haben jetzt die Phase erreicht, wo niemand mehr ihre Schulden will. Bei den Staatsschulden dieser Nationen geht es also nicht mehr darum, den "Schwarzen Peter" weiterzureichen, sondern nur noch darum, ihn zu halten und das Spiel am Laufen zu halten. Wenn alle Drittinhaber dieser Schulden Verkäufer sind, wer sollte dann noch kaufen?

Diese drei Nationen werden am Ende ihre eigenen Staatsschulden halten. Japan hält schon jetzt 50% der eigenen Schulden. Bevor das westliche Ponzi-System auffliegt, werden diese drei Nationen buchstäblich 100% ihrer eigenen Schulden halten. An diesem Punkt werden die Anleihen wertlos sein und die Zinssätze werden ins Unendliche gehen. Keine schönen Aussichten!


Die USA auf dem sicheren Weg in die Katastrophe

Die finale Phase aller Imperien ist stets durch exzessive Defizite und Schulden, Inflation, eine einbrechende Währung, Dekadenz und Krieg gekennzeichnet. Und die USA passen perfekt in diese Kategorie. Wie Ernest Hemingway so vortrefflich formulierte: "Das erste Allheilmittel schlecht verwalteter Nationen ist Währungsinflation. Das zweite ist Krieg. Beide bringen vorläufig Wohlstand; beide bringen dauerhaft Ruin. Aber beide sind Zufluchtsort für politische wie ökonomische Opportunisten."

Seit dem Vietnamkrieg scheitern die USA in jedem Krieg, so auch im Jugoslawienkrieg, in Afghanistan, Irak, Syrien und Libyen. Das Ergebnis sind enorme Opferzahlen und die Zerstörung der Länder, was häufig zu ökonomischer Misere, Anarchie und Terrorismus führt.


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