Euro mit neuem Höchstkurs bei 1.4447, US-BIP und Sitzung des FOMC im Fokus!
31.10.2007 | Folker Hellmeyer
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Die heute in Japan veröffentlichten Daten (siehe letzte Nachrichten) können nicht ansatzweise überzeugen. Entsprechend steht der JPY aktuell unter Druck.
Die deutsche Arbeitsmarktsituation setzte per Oktober weiterhin positive Akzente. Die saisonal bereinigte Quote sank den Erwartungen entsprechend von 8,8% auf 8,7%. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich damit ein Rückgang der Arbeitslosenzahl um 15,2% nach zuvor 15,9% per September. Die ökonomische Entwicklung in den USA bleibt prekär und kann dem USD keine Unterstützung verleihen. Der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" ist in der Berichtswoche zwar von -17 auf -15 Punkte gestiegen. Gleichwohl verharrt dieser Index damit weiterhin auf deutlich mäßigen Niveau. Darüber hinaus sank das Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" von zuvor 99,5 (revidiert von 99,8) auf 95,6 Punkte. Die Konsensusprognose war bei 99,0 Punkten angesiedelt. Dieser Index markierte damit den niedrigsten Stand seit Oktober 2005! Der beigefügte Chart unterstreicht den markanten Einbruch im laufe der letzten zwei Monate.
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Von der Immobilienfront dominieren verstärkte Molltöne. Der "S&P/Case-Shiller Monthly Home Price Index" verdeutlicht die Tendenz der Hauspreisentwicklung eindrücklich. Selbst der USFinanzminister Pauslon rudert deutlich zurück und erwartet zunächst eine weitere Abschwächung am US-Immobilienmarkt.
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Die Liste der heute zur Veröffentlichung anstehenden Daten ist umfänglich. In der Datenbox sind Kurzkommentare enthalten. Entsprechend beschränken wir uns hier auf die Thematisierung der ersten Schätzung des US-BIP als auch der Sitzung des Offenmarktausschuss.
Das US-BIP soll laut erster Schätzung per 3. Quartal auf annualisierter Basis um 3,0% zugelegt haben. Wir nehmen diese Erwartungshaltung zur Kenntnis. Wir sind gespannt welche imposanten Wachstumssegmente in diesem Report vorgestellt werden. Unsere grundsätzlich Skepsis hinsichtlich der US-Datenqualität ist hinlänglich bekannt. Ebenso ist die uneingeschränkte Wahrheitsliebe der aktuellen US-Administration bei der Interessenvertretung der USA in der Vergangenheit in den Medien in angemessener Art und Weise aufgegriffen worden. Ergo enthalten wir uns an dieser Stelle einer weitergehenden Kommentierung!
Der Finanzmarkt unterstellt heute eine Senkung des Zielsatzes des Fed Funds von 4,75% auf 4,50%. Natürlich ist das aktuelle Problem der US-Wirtschaft und der internationalen Finanzmärkte nicht in erster Linie ein Problem des Preises des Zinses, sondern ein Qualitäts- (ABS/MBS) und Quantitätsproblem in den Depots entscheidender Finanzmarktteilnehmer. Gleichwohl lässt sich die Stimmung mit "Doping" über Zinssenkungen aufhellen. Gerade der Aktienmarkt hat trotz trüberer mikro- und makroökonomischer Daten und Aussichten primär auf die Zinspolitik reagiert. Im Hinblick auf die schwelende und ungelöste Liquiditätskrise im Finanzsektor erachtet der Offenmarktausschuss einen weiteren Schritt aller Voraussicht nach für angemessen. Dem Offenmarktausschuss ist sicherlich das Risiko von Überdosierungen bei Doping bewusst. Diesbezüglich ist ein Schritt um 50 Basispunkte unwahrscheinlich.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das im Hinblick auf die Reife der technischen Lage und der politischen Umstände eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4190 - 20 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank
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