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Clint Siegner: Besser früh als spät

01.03.2023
Goldanleger sind mit großen Hoffnungen in das Jahr 2023 gestartet, nachdem der Edelmetallsektor im Jahr 2022 eine beeindruckende relative Stärke gegenüber Papierwerten gezeigt hatte. Bislang ohne Erfolg. Die Preise für Gold- und Silberfutures sind in der vergangenen Woche erneut unter die Räder gekommen. Der US-Dollar ist gegenüber anderen wichtigen Währungen wieder im Aufwind, die Zinssätze stiegen sprunghaft an, und verunsicherte Anleger waren in der Stimmung, Papierwerte einschließlich Aktien und Metallterminkontrakte zu verkaufen.

Die Verkäufe wurden zum Teil durch Daten ausgelöst, die eine höhere und anhaltendere Preisinflation zeigten, als von Volkswirtschaftlern erwartet. Die Preise für Gold- und Silberterminkontrakte sind als Reaktion auf diese Inflation nicht explodiert. Das ist einer der Hauptgründe für die Frustration der Metallanleger in den letzten paar Jahren. Was zählt, zumindest wenn es um den Papierpreis von Gold und Silber geht, ist die Entwicklung des US-Dollar an den Devisenmärkten und die Entwicklung der Zinssätze.

Warum funktionieren Gold und Silber nicht optimal als Absicherung gegen die gesamte Preisinflation, die wir erlebt haben? Warum treibt die Aussicht auf einen Dritten Weltkrieg gegen das atomar bewaffnete Russland nicht zu mehr Käufen von sicheren Häfen? Wann werden die Metallinvestoren endlich dafür belohnt, dass sie in Bezug auf Schulden, Defizite und die rücksichtslose Politik der Zentralbanken Recht hatten? Hinter diesen Fragen steht eine noch grundlegendere. Sollte ich physische Edelmetalle kaufen oder gar halten, wenn sie nicht den Zweck erfüllen, für den ich sie gekauft habe?

Zum einen ist die obige Frage nicht ganz richtig gestellt. Sie orientiert sich an der Vergangenheit und lässt die Alternativen außer Acht, was eine gefährliche Art ist, Anlageentscheidungen zu treffen. In den vergangenen zwei Jahren haben Gold und Silber nicht so gut abgeschnitten wie erwartet - das stimmt. Dennoch haben die Metalle seit 2022 besser abgeschnitten als Aktien und Anleihen. Immobilien haben sich nach unten entwickelt, und dieser Markt reagiert sogar noch empfindlicher auf steigende Zinssätze als Edelmetalle.

Die bessere Frage für frustrierte Metallanleger lautet: Würde ich immer noch Gold und Silber als sicheren Hafen und zur Inflationsabsicherung kaufen, oder ist ein anderer Vermögenswert wahrscheinlich besser geeignet? Für die meisten Menschen lautet die Antwort auf den ersten Teil dieser Frage "ja". Metalle haben sich in den letzten zweieinhalb Jahren zwar schlechter entwickelt als erwartet, aber sie haben besser abgeschnitten als die Alternativen. Mehr noch, sie dürften auch in den kommenden Monaten und Jahren besser abschneiden als die Alternativen.

Es ist nach wie vor äußerst wichtig, sich gegen einen Zusammenbruch des "Dollar" der Federal Reserve oder Schlimmeres abzusichern. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für frustrierte Goldenthusiasten, sich an eine der wichtigsten Maximen beim Investieren zu erinnern: Es ist besser, Jahre zu früh als eine Sekunde zu spät zu sein.


© Clint Siegner



Der Artikel wurde am 27. Februar 2023 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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