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Euro: Wann endet die Erholungsbewegung?

03.03.2023  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2011 bis heute, bei Kursen von 1, 1,0666 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.

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Langfristiger Abwärtstrend intakt

Aus der Perspektive des Monatscharts befindet sich der Euro weiterhin in einem langfristigen Abwärtstrend. Am 27 September 2022 wurde mit 0,9627 der tiefste Stand seit September 2002 erreicht. Bei diesem Kursverfall wurde im Juni 2022 das analytisch kaum zu überschätzende Unterstützungsbollwerk höchster Qualität zwischen 1,0480 und 1,0370 deutlich unterschritten.


Erholung im Abwärtstrend

Ausgehend von dem Marktwendepunkt Ende September bei 0,9627 setzte der Euro zu einer respektablen Erholung im bestehenden Abwärtstrend an. Am 02. Februar wurde das bisherige Hoch der Erholungsbewegung bei 1,1015 erreicht. Dabei wurde das 50%ige Fibonacci-Erholungslevel auf die Abwärtsbewegung von Mai 2021 und September 20220 knapp überschritten.


Erster Umkehrmonat seit Oktober 2022

Zu Beginn des Februars hat der Euro knapp das Vormonatshoch überschritten. Im Laufe des Monats stieg jedoch die Abgabebereitschaft der Investoren und die Kurse fielen bis auf 1,0546. In der seit Ende September laufenden Erholungsbewegung befindet sich der Schlusskurs im Februar erstmalig deutlich unter dem Eröffnungsniveau. Charttechnisch spricht man von einem sogenannten Umkehrstab. Durch diesen Notierungsstab erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sich der übergeordnete langfristige Abwärtstrend bald wieder durchsetzt.

Das Ende der mittelfristigen Aufwärtsbewegung würde mit Kursen unter dem Februartief bestätigt werden


Langfristiges technisches Warnsignal für die Bären

Der im Monatschart eingezeichnete MACD hat seine Signallinie von unten nach oben durchstoßen und damit für rein marktechnisch orientierte Investoren ein langfristiges Kaufsignal generiert. Somit befindet sich der MACD erstmalig seit August 2021 wieder über seiner Signallinie.

Das damit eine Trendwende eingeleitet wurde, scheint aktuell, ohne Ausbildung einer unteren Umkehrformation, jedoch unwahrscheinlicher als eine Fortsetzung der primären Abwärtsbewegung, zumal das Signal im negativen Bereich erfolgte. Nichts desto trotz werden die Bären diese technische Verbesserung nicht unbeobachtet lassen und sich insbesondere im Zusammenhang mit einem Tradingkaufsignal auf einer niedrigeren Zeiteinheit schneller von ihren Shortengagements trennen. Mindestens aber dürfte der MACD als Warnsignal für ein erstes Anzeichen einer potentiellen langfristigen Trendwende interpretiert werden.


Mittelfristiger Aufwärtstrend zeigt erste Schwächen

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts ist die Erholungsbewegung als stabiler Aufwärtstrend innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends zu beurteilen. Seit Anfang Februar schwächelt dieser Aufwärtsimpuls erstmals. Die steile Aufwärtstrendlinie wurde dynamisch unterschritten und die Kurse fielen auf das aktuelle Bewegungstief bei 1,0546.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts bleibt die europäische Gemeinschaftswährung in einem Abwärtstrend mit dem aktuellen Bewegungstief bei 0,9627.

Bei der Aufwärtsbewegung seit Ende September handelt es sich (bis jetzt) lediglich um eine technische Erholung innerhalb des bestehenden langfristigen Abwärtstrends.

Erste technische Oszillatoren deuten auf eine mögliche langfristige Trendwende hin. Jedoch wurde noch keine untere Umkehrformation ausgebildet.

Auf der mittelfristigen Zeitzone des Wochencharts wurde der übergeordnete Abwärtstrend durch einen soliden Aufwärtstrend abgelöst. Dieser ist mit dem Unterschreiten der steilen Aufwärtstrendlinie vorerst ins Stocken geraten.

Kurse unter 1,0520 würden die Erholungsbewegung beenden und den übergeordneten primären Abwärtstrend wieder durchsetzen. Insbesondere bei Kursen unter dem viel erwähnten starken Bereich erhöhter Aufnahmebereitschaft zwischen 1,0480 und 1,0370 dürfte die Abwärtsbewegung an Dynamik zulegen. Zusätzlich auf diesem Niveau befindet sich stützend die 200-Tage-Linie bei aktuell 1,0451. Bei diesem Szenario wären wieder Kurse im Bereich der Parität in den nächsten Monaten vorstellbar.

Bei Kursen über 1,0830 ist mit einer Fortsetzung der mittelfristigen Erholungsbewegung in Richtung Jahresshoch um 1,1015 anzunehmen. Steigt die europäische Gemeinschaftswährung auch darüber ist mit einem weiteren Anstieg bis zu dem nächsthöheren Widerstandsbereich von 1,1140 und 1,1260 zu rechnen, ohne den übergeordneten langfristigen Abwärtstrend zu gefährden. In diesem Bereich befindet sich neben wichtigen Marktwendepunkten auch das 61,8%ige Fibonacci-Niveau (goldener Schnitt).

Dem erstgenannten Szenario ist für die nächsten Wochen die größere Wahrscheinlichkeit zuzurechnen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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