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Rohöl: WTI Future mit weiter rückläufiger Volatilität

06.03.2023  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Rohöl-Futures von 2010 bis heute, bei Kursen von 79,68 USD/Barrel. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Rohöl-Futures für jeden Monat ab.

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Langfristiger Abwärtstrend intakt

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl in einem übergeordneten Abwärtstrend. Am 09. Dezember erreichte der WTI Future mit 70,08 das aktuelle Bewegungstief. Seit diesem Zeitpunkt wurde der primäre Haupttrend durch eine mittelfristig neutrale Konsolidierung mit der Kernhandelspanne zwischen 83,34 und 70,08 abgelöst. Dabei keilen sich die Rohölkurse in einer immer enger werdenden Handelsspanne ein. Der Kampf zwischen Bullen und Bären bleibt ausgeglichen.


Zweiter "11er Vola-Bar" in Folge

Im Januar und im Februar ist die Volatilität des WTI Futures stark zurückgegangen. Innerhalb des Januars ist mit einer Handelsspanne von 10,20 US$ ein für Konsolidierungen typischer Rückgang der Volatilität zu beobachten.

Im Februar beträgt die Schwankungsbreite zwischen Hoch und Tief sogar nur etwas über 8 US$. Damit sinkt die Volatilität weiter, der Februar ist der zweite Monat in Folge mit der niedrigsten Schwankungsbreite der letzten 11 Monate.

Auch wenn solche Phasen längere Zeit anhalten können, so sind sie häufig Vorboten starker Kursbewegungen.

Insgesamt ist das besondere an der Volatilität, dass sie noch zyklischer verläuft als die Kursbewegung selber. Im Regelfall folgt die "Vola" ihrer eingeschlagenen Richtung weiter, bis sie einen kritischen Wert erreicht. Dann kommt es zu einer Umkehr und somit zu einer starken Zunahme ("Explosion"). In einer Vielzahl der Fälle werden die Kurse dieser Explosion folgen und in die gleiche Richtung des Ausbruchs tendieren.


WTI Future handelt seit Anfang Dezember im Messstab

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts handelt Rohöl seit Anfang Dezember in einer immer enger werdenden Konsolidierung zwischen dem Widerstandsbereich um 82,50 und 83,34 und der Unterstützungszone zwischen 72,25 und 70,08. Auffällig dabei ist, dass der Messstab der ersten Dezemberwoche zwischen 82,54 und 70,08 niemals auf Basis des Schlusskurses verlassen wurde. Im abgebildeten Wochenchart wird dieser Bereich durch die Wechselstäbe innerhalb des Messstabes von Anfang Dezember visualisiert.

Bei einem bis zwei Schlusskursen außerhalb dieses Stabes kommt es im Regelfall zu einer länger anhaltenden Anschlussbewegung.


Mittelfristige trendbestätigende Konsolidierung?

Charakteristisch für einen solchen neutralen Stauraum sind die häufigen Richtungswechsel innerhalb einer bestimmten Handelsspanne. Bei derartigen Konsolidierungen handelt es sich im Regelfall um mittelfristige Seitwärtspendelbewegungen, die zwar die Chance auf eine technische Bodenformation andeuteten, danach aber doch in der Mehrzahl der Fälle mit einem neuen Verkaufssignal nach unten verlassen wurden.

Aktuell handelt der WTI Future wieder im oberen Bereich des angegebenen Stauraums in der Nähe der Widerstände.


WTI Future saisonal mit kurzem Rücksetzer Anfang März

Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Aktien, Rohstoffe und Währungen statistische Durchschnittswerte berechnen. Typische Durchschnittsverläufe zeigen von Anfang bis Mitte März einen kurzen, klaren Rücksetzer mit einem markanten Markttief, ehe mit der Rückkehr der Bullen der WTI Future bis Ende Juni einen signifikanten Aufwärtstrend ausbildet.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich Rohöl wieder in einem übergeordneten Abwärtstrend. Am 09. Dezember erreichte der WTI Future mit 70,08 das aktuelle Bewegungstief.

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde der mittelfristige Abwärtstrend durch eine neutrale Seitwärtsbewegung abgelöst. Dieser richtungslose Stauraum weist in der Regel trendbestätigen Charakter auf. Im Normalfall werden derartige Konsolidierungen nach unten mit einem neuen mittelfristigen Verkaufssignal in Richtung des übergeordneten Haupttrends aufgelöst.

Dagegen spricht jedoch eindeutig der saisonale Zyklenverlauf ab Mitte März, so dass aktuell weder ein Ausbruch auf der Long- noch auf der Shortseite eine höhere Wahrscheinlichkeit zuzuordnen ist.

Unterschreitet der WTI Future das Januartief bei 72,46 ist ein schneller Test des Bewegungstiefs vom Dezember um 70 wahrscheinlich. Bei Kursen darunter ließe sich idealtypisch ein weiterer Kursrutsch Richtung 62 bis 57 als Kurszielkorridor ableiten.

Bei Kursen über 84 würde ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend definiert werden. Bei diesem Szenario ist ein weiterer Anstieg in Richtung 90 bis 93 möglich.

Erst Kurse über 94,50 drehen das langfristige Chartbild wieder zugunsten der Bullen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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