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FED hebt Zinsen weiter an – Folgt die Korrektur am Goldmarkt?

27.03.2023  |  Markus Blaschzok
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In der letzten Analyse vor drei Wochen hatten wir nach dem Erreichen unseres Short-Ziels im Bereich von 20 $ bis 21 $ und den Gewinnmitnahmen aus diesem Trade eine begrenzte Erholung des Silberpreises erwartet:

"Daytrader sind über 20,9 $ Long und spielen die Preiserholung, doch haben sie einen Stop-Loss im Markt, denn die Korrektur könnte sich weiter fortsetzen. Der Goldpreis konnte sich bisher stärker erholen und seit dem Test der Unterstützung bei 1.800$ wieder um 50 $ je Feinunze nach oben kämpfen. Doch auch hier scheint das makroökonomische Umfeld für eine weitere Rallye zu diesem Zeitpunkt nicht zu passen, was auch die geringe Investmentnachfrage widerspiegelt."

Dass nur vier Tage später die Pleite der SVB und folgend der Credit Suisse den Goldpreis in Angst vor einer neuen Bankenkrise nahe an sein Allzeithoch treiben sollte, wussten wir natürlich nicht und wir hatten Glück, dass unsere Short-Trades beim Silber bereits geschlossen waren und wir auf eine kurzzeitige Erholung gewettet hatten.
Der Silberpreis konnte jedoch nicht annähernd mit der Entwicklung des Goldpreises gleichziehen. Investoren suchten als sicheren Hafen Gold und nicht Silber. Selbst Spekulanten waren scheinbar nicht sonderlich an Silber interessiert, wie die neuesten COT-Daten belegen.

Nachdem der Goldpreis nun ein Doppeltop in der letzten Woche ausbildete und die Vertrauenskrise im Keim durch die Notenbanken erstickt wurde, während der Silberpreis gleichzeitig seinen Abwärtstrend erreicht hatte, war es nun wahrscheinlich, dass Silber mit dem Goldpreis fallen würde in den nächsten Tagen und Wochen.

Da die COT-Daten mit einem COT-Index von 70 jedoch relativ gut sind und der Silbermarkt nicht überkauft war, gibt es keinen Short-Trade für Swing Trader mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis. Lediglich kurzfristig agierende Spekulanten können im Rahmen einer Korrektur am Goldmarkt auch auf einen fallenden Silberpreis wetten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Silber mit dem Goldpreis nach unten gezogen wird. Wenn eine mögliche Bankenkrise und ein QE-Programm vorerst ausgepreist werden, während die Rezession langsam um sich greift, wäre am Silbermarkt sogar noch einmal ein Test der Unterstützung bei 18$ im Sommer möglich.

Kurzfristig hat charttechnisch der Abwärtstrend erst einmal gehalten und der Silberpreis sollte fallen. Dieses Setup ist intakt, solange der Abwärtstrend bei 24,20 $ nicht überwunden wird. Dies wäre aktuell nur denkbar, wenn exogene Faktoren den Goldpreis auf ein neues Allzeithoch hieven würden.

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Der Silberpreis dreht nun am Abwärtstrend wieder nach unten


Zuletzt schrieb ich vor drei Wochen: "Wird der Abwärtstrend bei 20,45 $ übersprungen, so wird kurzfristig Potenzial bis 22 $ frei."

Der Silberpreis stieg bis an den Abwärtstrend und an den Widerstand aus der alten Handelsspanne von der Jahreswende bei 23,25 $ an. Dort scheiterte der Silberpreis nun und der Aufwärtstrend ist kurz davor zu brechen. Mit einem Bruch dessen sollte der Silberpreis auf 22 $ fallen. Ein Tief beim Silberpreis wird erreicht, wenn der Goldpreis seine Korrektur beendet.

Je länger die Korrektur am Goldmarkt andauert und je stärker sie ausfällt in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten, desto stärker wird Silber mit nach unten gezogen. Auf der anderen Seite sind die COT-Daten bereits jetzt relativ gut, weshalb ein Rücksetzer unter 20 $ schon wieder ein antizyklisch interessantes Kaufniveau im Swing-Trading auf Sicht mehrerer Monate wäre.

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Am Widerstand bei 23,25 $ scheiterte der Silberpreis nun und ein Bruch des kurzfristigen Aufwärtstrends steht bevor


Langfristige Analyse

Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 $ auf der Unterseite und 19 $ auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild grundsätzlich sehr bullisch.

Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 $ im letzten Sommer im Langfristchart ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis nun abgeprallt ist. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung neuer quantitativer Lockerungen in 2023 wieder ansteigen und in die Handelsspanne zwischen 22 $ und 28 $ zurückkehren. In diesem oder spätestens nächsten Jahr ist ein Ausbruch über 28 $ wahrscheinlich, worauf ein Anstieg auf 36 $ folgen sollte, sobald die Notenbanken wieder mit neuen QE-Programmen auf eine wirtschaftliche Kontraktion reagieren.

Noch spielen die Notenbanker den Falken, doch beginnen die Märkte diesen offensichtlichen Bluff nicht mehr zu glauben. Sobald die Rezession offen zutage tritt und die Notenbanken diese Chance nutzen, um mehr Geld zu drucken, werden erst Gold und danach Silber neue Allzeithochs in den nächsten Jahren erreichen. Dann wird die Nachfrage nach Gold und auch Silber zum Schutz vor Inflation stark ansteigen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, das den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird.

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Das langfristige Chartbild ist immer noch bullisch


© Markus Blaschzok
Dipl. Betriebswirt (FH), CFTe
Chefanalyst GoldSilberShop.de / VSP AG
BlaschzokResearch
GoldSilberShop.de

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