Der "Everything"-Kollaps
05.04.2023 | Egon von Greyerz
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Das Ende der ZentralbankerDie ersten 22 + Jahre der 2000er sind für die Zentralbanker so perfekt aufgegangen wie das letzte Fressgelage des Riesen Gargantua (Gargantua – Buch von Rablais, 1543).
Zentralbanker sind die Hauptverursacher der aktuellen Krise, die ihren Anfang vor über 100 Jahren nahm. Wichtige Ereignisse der 2000er Jahre, die auf das Konto abwegiger Zentralbankenpolitik gehen:
Die extreme Bewegung und Volatilität aus der Zusammenstellung oben hat nichts mit freien Märkten zu tun. Sie sind ganz klar Folge schamloser Manipulation von Märkten und Marktbedingungen durch Zentralbanken. Solche Extrembewegungen könnte es nie geben, würden die Märkte Naturgesetzen und den Gesetzen von Angebot und Nachfrage folgen.
So wäre es in einem nicht manipulierten Markt absolut unmöglich, dass Kreditmengen exponentiell wachsen und die Zinssätze bei null bleiben. Das grundlegende Prinzip von Angebot und Nachfrage würde den Preis des Geldes in die Höhe treiben, wenn sich die Nachfrage nach Kredit ausweitet. Und gäbe es keine Nachfrage, würden die Kapitalkosten natürlich auf einen Stand sinken, wo die Nachfrage wieder einsetzt.
Würde man den Märkten erlauben, sich am natürlichen Rhythmus der Natur auszurichten, dann würden sich diese Märkte selbst korrigieren – ganz ohne extreme Hochs und Tiefs. Das ist so grundlegend, dass auch ein 7-jähriger es verstehen würde. Doch die Zentralbanker wollten lieber nichts davon wissen. Würden sich die Märkte in einem natürlichen Fluss befinden, in dem es keine Interventionen gibt, dann hieße das natürlich auch, dass man ganz ohne Zentralbanker auskommen könnte. Wunderbar! Keine Zentralbanken, keine Manipulation und keine Extreme in der Ökonomie oder den Märkten.
Leider sind solche einfachen Lösungen historisch betrachtet die Ausnahme, da der Mensch vielmehr durch Gier und Macht motiviert ist als durch Vernunft und Logik.
Die Banker wussten jedenfalls ziemlich genau, was sie tun mussten, als sie sich 1910 auf Jekyll Island trafen, um die Kontrolle über das Geldsystem der USA und der Welt zu übernehmen. Bei diesem Treffen schmiedeten sie den Plan zur Gründung der Federal Reserve im Jahr 1913 und folgten dabei dem Axiom des deutschen Bankers Mayer Amschel Rothschild aus dem späten 18. Jahrhundert: "Lasst mich das Geld einer Nation begeben und kontrollieren, und es kümmert mich nicht, wer hier die Gesetze macht."
Von Amschel Rothschild über Jekyll Island bis Nixon, der 1971 das Goldfenster schloss: Zentralbanker und Banker haben erfolgreich die Kontrolle übernommen über die Ausgabe exponentiell steigender Geld- und Schuldenmengen, wovon sie selbst, aber auch eine kleine Elite, die ihre Vorteile nutzte, profitierten.