Inflationsprobleme
04.07.2023 | Mack & Weise
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Während die EZB ihren Leitzins im Juni auf 4,0% anhob, verkündete die Fed nach zehn Zinsanhebungen in Folge ihre erste Zinspause – genau wie vom Markt erwartet. Während beide Notenbanken der Bekämpfung des Inflationsproblems mit den von ihnen in Aussicht gestellten weiteren Zinsanhebungen jedenfalls verbal weiterhin oberste Priorität einräumten, zieren sich EZB und Fed jedoch beharrlich, nun endlich auch signifikante Anteile ihres erschaffenen Geldmengenüberhangs vom Tisch zu nehmen.
Dieses "Inflationsspielgeld" mag nun auch ein, wenn nicht sogar der Hauptgrund dafür zu sein, dass die großen Aktienindices wieder in der Nähe ihrer historischen (Bewertungs-)Höchststände notieren, obwohl der laufende zinsinduzierte Wirtschaftsabschwung ausreichend Gründe dafür liefert, um auf Baisse bzw. mehr Vorsicht umzuschalten.
Schließlich dürften sich die rosigen Unternehmensgewinnprognosen angesichts der sich verfestigenden Nachfrageschwäche und der im rekordhoch verschuldeten Unternehmenssektor massiv anziehenden Refinanzierungskosten nicht nur schon bald als viel zu optimistisch erweisen, auch ist in diesem Umfeld dank der enormen Masse an Zombie-Unternehmen mit einer signifikanten Zunahme von Insolvenzen zu rechnen.
Anders als die zuletzt maßgeblich vom Hype um die künstliche Intelligenz beflügelten Aktienmärkte vermochte der Edelmetallsektor kaum Interesse auf sich zu ziehen.
Während der Goldpreis im ersten Halbjahr um knapp 6% zulegen konnte, entwickelten sich die Kurse des durchaus solide Zahlen vorlegenden und optimistisch auf das zweite Halbjahr blickenden Minensektors lediglich volatil seitwärts.
Angesichts der Unterbewertung von Gold gegenüber Aktien und Geldmengen, der nach unserer Einschätzung von den Notenbanken kaum mehr zu lösenden Inflationsproblematik und der Möglichkeit, dass die nächsten Zinsschritte der Fed eher nach unten als nach oben gerichtet sein werden, können wir uns gut vorstellen, dass der Goldpreis im zweiten Halbjahr sein altes historisches Hoch nachhaltig überwinden wird.
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