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Gold kämpft um die Unterstützung bei 1.900 $

11.07.2023  |  Markus Blaschzok
- Seite 3 -
Wollten die Notenbanker die Inflation wirklich bekämpfen, so müssten sie lediglich die Geldmenge, die sie ins System gepumpt haben, wieder extrahieren und/oder die Zinsen auf ein marktübliches Niveau von 4% oberhalb der Teuerung anheben. Sie wollen diese Maßnahmen jedoch nicht ergreifen und ihre Fehler nicht rückgängig machen, da ihre Nullzinspolitik über eine Dekade hinweg das Fundament der Marktwirtschaft ausgehöhlt hat, sodass es zu einem Zusammenbruch käme, würden sie die Inflation wirklich bekämpfen.

Die Inflation entstand nicht aus heiterem Himmel, sondern durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken. Die Wahrheit ist, dass die Notenbanken Inflation wollen, um so die reale Schuldenlast von Staat und Wirtschaft senken zu können. Sie verkaufen sich als Inflationsbekämpfer, während das wahre Ziel die Enteignung der Ersparnisse der Bevölkerung über die Inflationssteuer ist. Der Wirtschaft wird dabei jedoch nicht geholfen, sondern nötige Anpassungsprozesse nur verzögert und der ökonomische Schaden maximiert.

Ohne die QE-Programme der Notenbanken wäre die Kreditgeldmenge in 2008 kollabiert, die Preise und der Aktienmarkt in einer Rezession eingebrochen, während die Wirtschaft durch eine schwere mehrjährige Rezession gegangen wäre. Danach hätte die Weltwirtschaft jedoch schnell wieder zu einem nachhaltigen Wachstum zurückkehren können und wir wären heute viel wohlhabender als wir es aktuell sind. Stattdessen haben das Gelddrucken und die Nullzinspolitik die Bereinigung von Fehlallokationen verhindert, weshalb die Weltwirtschaft stagniert und das BIP in manchen Ländern seit 20 Jahren real schrumpft, während eine Krise die nächste jagt.

Die Notenbanken werden weiter wahrheitswidrig vorgeben, die Inflation bekämpfen zu wollen, nur um in der nächsten Wirtschaftskrise erneut die Geldschleusen zu öffnen, um so die Geldbasis weiter auszuweiten. Geldentwertung und Inflation werden die direkte Folge davon sein.

Aktuell spielt man eine rückläufige Inflation und eine vermeintlich starke Wirtschaft vor, was durch die statistische Manipulation der Inflationszahlen und des BIP-Deflators möglich wird. Binnen der nächsten zwölf Monate sollte ein neuer exogener Faktor die Notenbanken dazu "zwingen", wieder neues Geld zu drucken. Geschieht dies nicht, so wird eine Rezession im nächsten Jahr eine neue Bankenkrise nach sich ziehen und das Kreditgeldsystem sowie das politische System gefährden, weshalb man spätestens dann mit neuen QE-Programmen reagieren wird.


Technische Analyse zu Silber: Wichtige Unterstützung bei 22$ muss halten, doch Abwärtstrend ist noch intakt!

Terminmarkt: COT-Report

Der COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhalten vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.


COT-Daten für Silber vom 7. Juni:

Die neuesten Terminmarktdaten zeigten einen Preisanstieg um 20 US-Cent, während die Positionierung unverändert blieb. Das ist an sich ein Zeichen von leichter Stärke und ein Hinweis auf ein leichtes Defizit in der letzten Handelswoche.

Auch die BIG4 hatten mit 3 Tagen der Weltproduktion dagegengehalten, was die Stärke am Silbermarkt in der letzten Woche noch einmal unterstreicht. Ohne diese Shortposition der BIG4 hätte der Silberpreis seinen Abwärtstrend verlassen. Das ist typisch für Abwärtstrends, dass diese durch die Shorts der BIG 4 intakt bleiben.

Der COT-Index zum Open Interest fiel auf 41 Punkte. Ebenso wie beim Gold, müssen wir uns bei Silber auf eine weitere Korrektur einstellen. Es ist noch sehr viel Potenzial für einen weiteren Long-Drop am Terminmarkt vorhanden, bevor der Markt bereinigt ist und wir wieder mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) kaufen können. Bleiben in den nächsten Monaten die Zinsen hoch, der Arbeitsmarkt und die Wirtschaftsdaten noch stark, während die Aktienmärkte weiter haussieren, dann könnte es zu einer starken Bereinigung der Spekulation am Terminmarkt kommen.

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Der COT-Index OI stieg in den letzten Wochen auf 40 an, doch ist dieser eher noch im überkauften Bereich


Obwohl der Goldpreis in den letzten Monaten auf ein neues Allzeithoch anstieg, gelang es dem Silberpreis nicht bis an den Widerstand bei 28 $ vorzurücken. Dies ist ebenso ein deutliches Zeichen von Schwäche. Sollte der Goldpreis in den kommenden Monaten noch stärker fallen, dann könnte die hohe Long-Positionen am Terminmarkt für Silber liquidiert werden und auch noch einmal das Tief bei 18 $ angelaufen werden. Hier findet man jedoch ein mittelfristig gutes Kauf-Setup, das man nutzen sollte.

Aktuell verläuft bei 22 $ ein Aufwärtstrend, der zusammen mit einer Unterstützung bei 22 $ eine Kreuzunterstützung bildet. Sobald diese Kreuzunterstützung gebrochen wird, würde sich eine Falltür öffnen und es wahrscheinlich zu einem Long Drop am Terminmarkt kommen, worauf der Silberpreis auf 18 $ fallen könnte. Diese Unterstützung bei 18 $ dürfte dann ein gutes Setup für Käufe bieten.


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