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Euro: Die Bullen haben das Steuer übernommen

17.07.2023  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2012 bis heute, bei Kursen von 1,1270 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.

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Langfristige Umkehrformation vollendet

Mit dem Überschreiten des aktuellen Bewegungshochs vom 26. April bei 1,1129 hat die europäische Gemeinschaftswährung in der abgelaufenen Börsenwoche einen wichtigen Bereich erhöhter Abgabebereitschaft klar überschritten. Damit wurde aus der Perspektive des Monatscharts gerade eine tragfähige langfristige untere Umkehrformation vollendet.

Häufig, wenn es einem Markt gelingt derartig starke Abgabeneigung rund um ein solches kritisches Niveau komplett abzubauen, darf mit einer langfristigen Trendwende gerechnet werden. In 7 von 10 Fällen werden langfristig weitere Zugewinne folgen.


Konsolidierung nach oben verlassen

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts hat der Euro in der abgelaufenen Woche die eingezeichnete große Seitwärtsbewegung nach oben verlassen. Dadurch hat sich der vorherige mittelfristige Aufwärtstrend wieder durchgesetzt. Unter Berücksichtigung der alten Konsolidierung ließe sich weiteres Kurspotential bis in den Bereich von 1,16 bis 1,17 30 als nächstes Etappenziel ableiten.


MACD mit Kaufsignal

Aus einer rein technischen Sicht hat der MACD seine Signallinie von unten nach oben durchstoßen und somit ein neues Kaufsignal generiert. Die analytische Bedeutung dieses Signals erhöht sich durch das reale Kursgeschehen mit dem Überschreiten der vorherigen Konsolidierungshochs deutlich. Mindestens aber bietet dieser Oszillator noch genügend Spielraum, um weitere Kursgewinne zu begleiten.


Virtuelle Widerstände könnten kurzfristige Dynamik ausbremsen

Mit einem Anstieg in der abgelaufenen Börsenwoche um fast 0,03 U$S hat der Euro bei 1,1281 ein neues Bewegungshoch unter starker Zunahme der Schwankungsbreite erreicht. Damit wurde das 61,8%ige Fibonacci-Erholungsniveau (goldener Schnitt) auf die Abwärtsbewegung von Mai 2021 bis September 2022 nahezu punktgenau getroffen. Derartige virtuelle Visualisierungspunkte finden speziell bei den institutionellen Investoren erhebliche Beachtung.

Zusätzlich hat der Wochennotierungsstab des Euro Futures die größte Volatilität seit Dezember 2022 ausgebildet. Derartige Expansionsbars überreizen die Dynamik des kurzfristigen Trends in einigen Fällen. Dadurch kommt es nicht selten in den darauffolgenden Tagen zu einem kurzen Rücksetzer oder zu einer Konsolidierung.

Eine mögliche (Aufwärts)Notierungslücke zur Börseneröffnung auf dem Wochenchart verstärkt das potentielle Gewinnmitnahmepotential erfahrungsgemäß. Ein möglicher Rücksetzer sollte den Euro jedoch nicht mehr unter die eingezeichnete mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei aktuell 1,0840 führen, ohne den wieder aufgenommenen mittelfristigen Aufwärtstrend zu gefährden.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts wurde eine untere Umkehrformation mit dem Überschreiten der Widerstände um 1,1129 vollendet. Dadurch hat sich das langfristige Chartbild deutlich verbessert. Durch das Kursverhalten der letzten Woche dürfte langfristig mit weiterem Aufwärtspotential zu rechnen sein.

Für dieses positive Szenario ist aus Sicht der Bullen die Verteidigung der Marke von 1,06 elementar.

Aus dem Blickwinkel des mittelfristigen Wochencharts hat der seit Oktober 2022 bestehende Aufwärtstrend die Seitwärtsbewegung der letzten Wochen nach oben aufgelöst. Die Widerstände um die eingezeichneten Konsolidierungshochs wurden klar aus dem Markt genommen.

Mit Hilfe der Kurszielprojektion aus der Seitwärtsbewegung der letzten Wochen lässt sich ein Zielkorridor zwischen 1,16 und 1,1730 als nächstes mittelfristiges Etappenziel ableiten.

Da die Dynamik der letzten Bewegung den kurzfristigen Trend aus technischer Sicht etwas überreizt hat, wäre, in Verbindung mit dem o.a. Expansionsbar und dem 61,8%igen Fibonacci-Niveau, ein kurzfristiger Rücksetzer oder eine Konsolidierung in den nächsten Tagen idealtypisch denkbar. Solch ein möglicher Rücksetzer (Pull Back) wäre sogar wünschenswert, um den Ausbruch der letzten Woche zu untermauern und bei Wiederanstieg neu zu bestätigen.

Kurse unter der bestehenden eingezeichneten Aufwärtstrendlinie bei aktuell 1,0840 würden das mittelfristig positive Chartbild wieder neutralisieren.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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