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Euro scheitert vorerst an Jahreshoch

06:31 Uhr  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die langfristige Kursentwicklung des Währungspaares EUR/USD von 2012 bis heute, bei Kursen von 1,0908 USD. Ein Notierungsstab bildet das Kursverhalten des Euro Futures für jeden Monat ab.

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Konsolidierung seit über 1,5 Jahren

Aus der Sichtweise des langfristigen Monatscharts befindet sich der Euro Future seit Januar 2023 in der eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung. Eingegrenzt wird diese neutrale Zone mit den Widerständen um 1,1080 und 1,1130, erweitert um das Hoch aus dem Juli 2023 bei 1,1305 und den analytisch extrem bedeutsamen Unterstützungen zwischen 1,0370 und 1,0550. Diese untere im Chart gekennzeichnete Zone ist durch wichtige Marktwendepunkte aus März 2015, Ende 2016, dem ersten Quartal 2017, sowie mehreren Monatstiefs aus 2023 charakterisiert. Erst Kurse außerhalb der eingezeichneten Seitwärtsbewegung etablieren eine neue langfristige Trendrichtung.

Seit März handelte der Euro Future innerhalb der „großen“ Seitwärtsbewegung in einer noch enger werdenden Handelspanne zwischen den Widerständen um das Jahreshoch vom 08. März bei 1,0985 und den Unterstützungen, resultierend aus dem Pivot punkt vom 16. April bei 1,0629.

Durch den Aufwärtsimpuls der letzten vier Wochen erreichte die europäische Gemeinschaftswährung in der abgelaufenen Börsenwoche mit Kursen bei 1,0980 den Bereich um das Jahreshoch. Im ersten Anlauf scheiterten die Bullen jedoch und die Bären nutzen diese Zone um den Kreuzwiderstand aus Abwärtstrendlinie (siehe Wochenchart) und Jahreshoch zum kurzfristigen Abverkauf auf das jetzige Niveau.


Zweiter Volatilitäts-Bar auf Quartalschart in Folge

Typisch für derartige Konsolidierungen ist eine weiter rückläufige Volatilität zu beobachten. Charakteristisch bei lange anhaltenden Seitwärtsphasen mit niedriger Volatilität sollte die daran anschließende Bewegung meist sehr stark und dynamisch ausfallen, weil Stoporderaufträge der Investoren und Spekulanten in beide Richtungen relativ nahe am aktuellen Kursgeschehen platziert sein dürften.

Mit einer Schwankungsbreite von 3,26 US Cent weist der Euro im ersten Quartal mindestens die niedrigste Volatilität der letzten 21 Quartale auf! Weder das letzte Quartalshoch noch das letzte Quartalstief aus dem Vorjahr wurden über- bzw. unterschritten. Charttechnisch handelt es sich bei dieser Konstellation um einen sogenannten Innenstab (nicht abgebildet).

Im abgelaufenen zweiten Quartal verjüngte sich die Schwankungsbreite mit 2,9 US Cent nochmals. Eine derartige Reduktion der Schwankungsbreite in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen ist äußerst unüblich.


Bärenfalle im April

Im April wurde dann das Tief des Vola-Innenstabs auf Quartalschart unterschritten. Jedoch fielen die Kurse lediglich auf 1,0629, eine entsprechend zu erwartende Anschlussbewegung blieb aus.

Am 11. Juli hingegen wurde sogar das Hoch aus den Vor-Quartal überschritten, so dass das negative Signal aus dem April umgekehrt wurde. Dadurch verbessert sich die Ausgangsposition innerhalb der großen angegeben Seitwärtsbewegung wieder etwas.


Mittelfristiges Bild: Cluster in der großen Konsolidierung

Innerhalb der o.a. neutralen großen Seitwärtsbewegung pendelt der Euro seit März in einer sich weiter verengenden Konsolidierungszone: Eingegrenzt wird dieses Cluster mit dem mittelstarken Unterstützungsbereich, resultierend aus den Marktwendepunkten vom 16. April und 26. Juni bei 1,0629 und 1,0708 und dem mittelstarken Widerstandsbereich, resultierend aus den Pivotpunkten vom 8. März und 07. Juni bei 1,0985 und 1,0919.


Gleichschenkeliges Dreieck

Aus der Sichtweise der klassischen Chartanalyse hat sich in den letzten Monaten eine Trendbestätigungsformation in Form eines symmetrischen Dreiecks ausgebildet. Typischerweise folgt für gewöhnlich eine Fortsetzung des Trends, der vor Entstehung des Dreiecks geherrscht hat. Die Ausbruchwahrscheinlichkeit nach oben ist demzufolge etwas wahrscheinlicher. Insgesamt bestätigt dieses Dreieck den o.a. Rückgang der Volatilität.

Das symmetrische Dreieck entsteht aus einer Marktunentschlossenheit heraus. Es herrscht Gleichgewicht im Kampf von Bullen und Bären. Ferner fällt es den Marktteilnehmer schwer einen Trend zu initiieren. Durch die unentschlossene Situation erhöht sich das Konfliktpotential der Investoren, so dass Ausbrüche aus dieser Formation in der Regel hohes Potential aufweisen.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Monatscharts befindet sich der Euro Future in der auf dem Monatschart eingezeichneten neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den bedeutsamen Widerständen um 1,11 und 1,13 und den wichtigen Unterstützungen um 1,05 bis 1,0350. Erst Kurs außerhalb dieses Clusters etablieren eine neue langfristige Trendrichtung. Durch das Überschreiten des Vorquartalshochs hat sich die Ausgangsposition leicht verbessert.

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts hat sich verjüngende Konsolidierung innerhalb der großen Seitwärtsbewegung zwischen 1,0985 und 1,0627 entwickelt. Parallel hat sich eine Trendbestätigungsformation aus der klassischen Chartanalyse in Form eines symmetrischen Dreiecks ausgebildet.

Gelingt es den Bullen den (Kreuz)-Widerstandsbereich, resultierend aus der Abwärtstrendlinie des Dreiecks und dem Jahreshoch bei 1,0985 aus dem Markt zu nehmen, ist mit einer Fortsetzung des Aufwärtsimpulses der letzten Wochen zu rechnen. Als erster Kurszielkorridor kann der Bereich erhöhter Abgabebereitschaft der übergeordneten Seitwärtsbewegung zwischen 1,11 und 1,13 genannt werden. Kurse darüber etablieren einen neuen langfristigen Aufwärtstrend mit größerem Aufwärtspotential. Ein Anstieg in Richtung 1,15 bis 1,17 scheint dann nicht mehr unwahrscheinlich.

Fällt der Euro Future unter 1,0629, ist mit einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung in Richtung des bedeutsamen Unterstützungsniveaus zwischen 1,05 und 1,0350 auszugehen.

Aufgrund der neuen Quartalshochs und der Chartkonstellation des Dreiecks steigt die Ausbruchwahrscheinlichkeit etwas zu Gunsten der Bullen.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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