Fed-Zins erreicht 5,25-5,50% und das Hoch im Zinszyklus ist jetzt wahrscheinlich erreicht
26.07.2023 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte angehoben, die Federal Funds Rate liegt nun bei 5,25–5,50 Prozent, das ist der höchste Stand seit Januar 2001.
Die große Frage ist: Wird die Fed die Zinsen weiter anheben? Oder ist das Hoch des Zinszyklus nun erreicht, und der nächste Zinsschritt geht nach unten?
Fed-Chairman Jerome Powell hat in der Pressekonferenz die Möglichkeit offengelassen, dass der US-Leitzins weiter angehoben werden könnte: Er verweist dazu auf die künftige Datenlage, die die Zinspolitik der Fed bestimmen werde.
Gleichzeitig hat er zu verstehen gegeben, dass der volle Umfang der bisherigen Zinserhöhungen (die im Frühjahr 2022 eingesetzt haben) noch nicht sichtbar geworden ist – und unterstützt dadurch die Erwartung, der Hochpunkt des Zinszyklus könnte bereits erreicht sein.
Der Prozess der Disinflation ist in jedem Falle bereits im Gange: Im Juni lag die Inflation der US-Konsumgüterpreise bei 3,0 Prozent nach 9,1 Prozent vor einem Jahr.
Und angesichts der nachlassenden US-Bankkreditvergabe (die abgebremst wird durch gestiegene Kreditzinsen) und eine in den letzten Monaten geschrumpften Geldmenge (M2) ist es wahrscheinlich, dass sich die Inflation weiter verlangsamt – und damit eine weitere Zinserhöhung nicht notwendig macht.
Das mittlerweile sehr restriktive monetäre Umfeld spricht zudem für eine Verlangsamung der Konjunktur, vielleicht sogar für eine anstehende Rezession – denn dauerhaft hält die US-Volkswirtschaft hohe Zinsen, um es ganz offen auszusprechen, gar nicht mehr aus.
So gesehen erscheint es uns recht wahrscheinlich zu sein, dass das Hoch im aktuellen Zinszyklus erreicht sein könnte – und der nächste Zinsschritt nach unten geht.
Für Edelmetalle
Die Handelsbandbreiten der letzten Wochen legen nahe, dass die Edelmetallpreise ihre Konsolidierung abgeschlossen, einen Boden gefunden haben.
Wenn klar wird, dass der US-Leitzins nicht lange auf dem erreichten Niveau verbleibt, beziehungsweise wenn sich die Erwartung durchsetzt, dass die Kreditkosten recht bald wieder abgesenkt werden – und die Zinsmärkte tendieren aktuell, eine weiterhin restriktive Geldpolitik zu erwarten –, ist mit einem Preissprung für Gold und Silber zu rechnen – und eine Rückkehr des langfristigen Aufwärtstrends der Edelmetallpreise.
Wir sind der Auffassung, die aktuellen Preise für Gold und Silber sind attraktiv für Anleger, physische Edelmetallpositionen auf- und auszubauen. Und wer ebenfalls die Einschätzung hat, der US-Leitzins steigt nicht weiter an, sollte in der Tat die aktuelle Marktlage für Käufe nutzen.
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH
Die große Frage ist: Wird die Fed die Zinsen weiter anheben? Oder ist das Hoch des Zinszyklus nun erreicht, und der nächste Zinsschritt geht nach unten?
Fed-Chairman Jerome Powell hat in der Pressekonferenz die Möglichkeit offengelassen, dass der US-Leitzins weiter angehoben werden könnte: Er verweist dazu auf die künftige Datenlage, die die Zinspolitik der Fed bestimmen werde.
Gleichzeitig hat er zu verstehen gegeben, dass der volle Umfang der bisherigen Zinserhöhungen (die im Frühjahr 2022 eingesetzt haben) noch nicht sichtbar geworden ist – und unterstützt dadurch die Erwartung, der Hochpunkt des Zinszyklus könnte bereits erreicht sein.
Der Prozess der Disinflation ist in jedem Falle bereits im Gange: Im Juni lag die Inflation der US-Konsumgüterpreise bei 3,0 Prozent nach 9,1 Prozent vor einem Jahr.
Und angesichts der nachlassenden US-Bankkreditvergabe (die abgebremst wird durch gestiegene Kreditzinsen) und eine in den letzten Monaten geschrumpften Geldmenge (M2) ist es wahrscheinlich, dass sich die Inflation weiter verlangsamt – und damit eine weitere Zinserhöhung nicht notwendig macht.
Das mittlerweile sehr restriktive monetäre Umfeld spricht zudem für eine Verlangsamung der Konjunktur, vielleicht sogar für eine anstehende Rezession – denn dauerhaft hält die US-Volkswirtschaft hohe Zinsen, um es ganz offen auszusprechen, gar nicht mehr aus.
So gesehen erscheint es uns recht wahrscheinlich zu sein, dass das Hoch im aktuellen Zinszyklus erreicht sein könnte – und der nächste Zinsschritt nach unten geht.
Für Edelmetalle
Die Handelsbandbreiten der letzten Wochen legen nahe, dass die Edelmetallpreise ihre Konsolidierung abgeschlossen, einen Boden gefunden haben.
Wenn klar wird, dass der US-Leitzins nicht lange auf dem erreichten Niveau verbleibt, beziehungsweise wenn sich die Erwartung durchsetzt, dass die Kreditkosten recht bald wieder abgesenkt werden – und die Zinsmärkte tendieren aktuell, eine weiterhin restriktive Geldpolitik zu erwarten –, ist mit einem Preissprung für Gold und Silber zu rechnen – und eine Rückkehr des langfristigen Aufwärtstrends der Edelmetallpreise.
Wir sind der Auffassung, die aktuellen Preise für Gold und Silber sind attraktiv für Anleger, physische Edelmetallpositionen auf- und auszubauen. Und wer ebenfalls die Einschätzung hat, der US-Leitzins steigt nicht weiter an, sollte in der Tat die aktuelle Marktlage für Käufe nutzen.
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH