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Gold - Rückkehr der Bullen?

31.07.2023  |  Björn Heidkamp
Der abgebildete Chart zeigt die historische Kursentwicklung des Gold Futures von 1988 bis heute, bei Kursen von 1.960,40 USD/Unze. Ein Notierungsstab bildet die Kursschwankungen des Gold Futures für ein Quartal ab.

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Gold seit drei Jahren in trendbestätigender Konsolidierung

Seit Mitte 2020 handelt das gelbe Edelmetall aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts in einer großen neutralen Seitwärtsbewegung zwischen den Unterstützungen bei 1.684 und 1.673 und den Widerständen um 2.063 und 2.079. Immerhin ist die Zone zwischen den langfristigen Widerständen aus August 2020 und März 2022 um 2.063 und 2.079 als analytisch bedeutsamer Bereich erhöhter Abgabebereitschaft zu charakterisieren.

Je nachhaltiger die Widerstände, desto höher die Abgabebereitschaft. Erst Kurse außerhalb dieses Bereiches etablieren einen neuen langfristigen Trend aus der Sicht des Quartalscharts. Je höher die potentielle Hürde, desto länger in der Regel der Anlauf, um diese zu überwinden.

Derartige Seitwärtspendelbewegungen wechseln typischerweise häufig ihre Richtungen. Diese Richtungswechsel bilden auf den untergeordneten Zeiteinheiten jeweils mittelfristige bzw. kurze Trendphasen ab.

Insgesamt weisen entsprechende Konsolidierungen aber im Regelfall einen trendbestätigenden Charakter auf, so dass eine Fortsetzung der langfristigen Aufwärtsbewegung der letzten Jahrzehnte wahrscheinlicher ist, als eine Trendumkehr.


Umkehrmonat im Juli

Am 04. Mai wurde das o.a. Widerstandsbollwerk mit dem aktuellen Bewegungshoch bei 2.068,10 wiederholt getestet. Doch der Abgabedruck der Investoren rund um dieses kritische Niveau war erneut zu hoch, so dass die Kurse wieder die Richtung wechselten und bis zum 29. Juni auf das mittelfristige Bewegungstief bei 1.900,60 korrigierten. Damit endete voraussichtlich die zweimonatige Korrekturbewegung kurz vor der 200-Tage-Linie (nicht eingezeichnet).

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit endet der Handelsmonat Juli mit einem Umkehrstab (nicht eingezeichnet), bei dem der Schlusskurs des Monats klar über dem ersten Kurs am Monatsbeginn liegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kurse weiter in die eingeschlagene Richtung des Notierungsstabs laufen ist etwas höher als eine wiederholte Umkehr.


Mittelfristige Aufwärtstrend unterbrochen

Aus der Perspektive des mittelfristigen Wochencharts wurde der seit September 2022 bestehende Aufwärtstrend unterbrochen. Seit dem Marktwendepunkt Anfang Mai korrigieren die Kurse des gelben Edelmetalls. Diese Abwärtsbewegung ist jedoch für einen sauberen Aufwärtstrend etwas zu weit gefallen. Dadurch ist es ratsamer eine neue Vollendung einer entsprechenden unterer Umkehrformation abzuwarten.

Eine derartige potentielle Chartformation hat sich mit den Bewegungshochs vom 01. Juni bei 2.000,70, vom 18. Juli bei 1.988,30 und der 100-Tage-Linie bei aktuell 1.985 ausgebildet.

Bei Kursen über diesen Widerständen befindet sich der Gold Future definitionsgemäß wieder in einem mittelfristigen Aufwärtstrend (innerhalb der o.a. großen Seitwärtsbewegung).


Mittelfristiges technisches Bild verbessert

Beispielsweise hat der Stochastik-Indikator auf dem Wochenchart seine Signallinie von unten nach oben durchstoßen und dadurch ein rein technisches Kaufsignal generiert. Sicherlich sollte man derartige Signale nicht isoliert betrachten, aber in Kombination mit dem realen Kursgeschehen, wie zum Beispiel das mögliche Überschreiten der unteren Umkehrformation steigt die analytische Bedeutung enorm.
Zumindest aber bietet dieser Oszillator noch ausreichend Spielraum, um weitere Kursgewinne zu begleiten.


Gold mitten im stärksten saisonalen Zeitraum

Aufgrund historischer Erfahrungswerte lassen sich für Rohstoffe, Währungen, Aktien und Indizes statistische Durchschnittswerte berechnen.

Unter der Betrachtungsweise dieser Zyklen-Analyse aus den vergangenen 20 Jahren ist der Zeitraum von Anfang Juli bis Anfang Oktober als saisonal stärkste Phase des Jahres klar positiv zu definieren. Dadurch bleibt das saisonale Momentum auf der Seite der Bullen. Insbesondere der August und der September sind in der Historie mit signifikanten Überrenditen aufgefallen.

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Fazit:

Aus der Perspektive des langfristigen Quartalscharts handelt der Gold Future seit August weiter in der großen neutralen Seitwärtsbewegung zwischen 2.079 und 1.673.
Erst Kurse außerhalb dieser neutralen Zone etablieren einen neuen langfristigen Trend. Aufgrund des trendbestätigenden Charakters dieser großen Konsolidierung ist die Ausbruchwahrscheinlichkeit nach oben größer als nach unten.

Aus der Sichtweise des mittelfristigen Wochencharts wurde der seit September 2022 bestehende Aufwärtstrend unterbrochen. Die seit Mai laufende Korrekturbewegung endete vorerst am 29. Juni bei 1.900,60.

Überschreitet der Gold Future die o.a. ausgebildete untere Umkehrformation mit Kursen von klar über 2.000 besteht in Verbindung mit der aktuell positiven saisonalen Phase für weiteres Kurspotential bis zu dem o.a. starken Widerstandsbereich um 2060 bis 2.080.

Aktuell können sich die Goldbullen unter Berücksichtigung der Gesamtsituation mit dem "saisonalen Rückenwind" berechtigte Hoffnungen machen, die mächtigen Widerstände um die aktuelle Bestmarke aus dem Markt zu nehmen.

In der Regel gilt: Je stärker die Qualität der jeweiligen überbotenen Widerstände, desto größer das Aufwärtspotential. Kurse über diesem Bereich wären für die Bullen ein enorm wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Bei diesem positiven Szenario eröffnet sich deutliches Aufwärtspotential mit einem Etappenziel in Richtung 2.400 bis 2.500.

Um den mittelfristigen Aufwärtstrend nicht umzukehren sollte der Bereich der erhöhten Aufnahmebereitschaft zwischen 1.920 und 1.875 (200-Tage-Linie, mehrere Marktwendepunkte) nicht mehr deutlich unterschritten werden.

Aus Sicht der langfristigen Perspektive der Goldoptimisten ist die Verteidigung der Marke von 1.800 zur Aufrechterhaltung der positiven Ambitionen elementar.


© Björn Heidkamp
www.kagels-trading.de


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