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Gold und Währungskriege

27.11.2007  |  Jim Willie CB
- Seite 4 -
Kredit-Derivate außer Kontrolle

Manch einer mag sich fragen, warum die Zinssätze nicht überall steigen. Ansehen wem Ansehen gebührt - und es gebührt J.P. Morgans Kredit-Derivaten. Der mutmaßliche Wert aller Kredit-Derivate im 2. Quartal 2007 stieg um 7,7 Billionen Dollar. Auf J.P. Morgan allein kommen im 2. Quartal 10 Billionen Dollar - mehr als der Markt. Diese Zahlen strafen die Vorstände Lügen, sie behaupten, deren Anzahl sei gestiegen, seitdem sie als Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern tätig sind. Wenn dem so wäre, dann würde es bei den Endabnehmern keinen Rückgang geben. Noch wichtiger ist, dass deutlich Hinweise geliefert werden, dass J.P. Morgan auf Teufel komm raus Bond-Kontrakte kauft, um zwei Dinge zu erreichen:

1) um alle Zinssätze unten zu halten - eine effektive Geldpreisbegrenzung zu erreichen

2) um den falschen Eindruck zu erwecken, es gäbe eine Flucht in die Qualität - in die US-Staatsanleihen.

In Wahrheit schmeißt man im Ausland die UST-Bonds auf den Markt, auch wenn die Verkäufe von US-Unternehmensbonds niedrig ausfallen - währenddessen wird woanders diversifiziert und die meisten gemanagten FOREX-Reserven gehen AUS dem Dollar. Man muss jedoch auch sagen, dass sich ein großer Teil des aus den USA stammenden Geldes von Aktien in Bonds bewegt. Eine Anmerkung - undurchsichtig aber wichtig. Die Swap-Kontrakte mit 2-jähriger Laufzeit beinhalten einen ganzen 1%igen Spread auf fixe Kontrakte gegenüber variablen Kontrakten. Dies spricht für riesiges Misstrauen bei Banker-Anlagen und für das Nichtvorhandensein von privaten Geldströmen, die den Bond-Markt umfließen. Auch wird die sogenannte Flucht in die Qualität desweiteren als Lüge enttarnt. Diese Angelegenheit wird im Hat Trick Letter vom November ausgiebiger diskutiert.


Bedohung durch die Sovereign Wealth Funds

Die größte Bedrohung für die Aufsichtsmacht der Zentralbank - für die Beibehaltung ihrer Unabhängigkeit und daher auch ihrer Souveränität - sind die Verschiebungen hin zu den Sovereign Wealth Funds. Die SWFs da draußen sind kolossal und wachsen gefährlich schnell. China besitzt nicht einmal den größten unter ihnen, es sind wohl eher die Abu-Dhabi-Fonds die die Führungsposition einnehmen. Eine Kontroverse hat sich aufgetan - parallel zu den Handelssanktionen gegen China.

Neuer Tumult erhebt sich wegen der Transparenz und der Kontrolle solcher SWF-Fonds. Die Vereinigten Staaten - voller Arroganz und ohne jegliche Demut, die man sonst unter Schuldernationen antrifft - besteht darauf, Kontrolle über die Administratoren der SWF-Fonds ausüben zu wollen. Das kann ja wohl nur ein schlechter Scherz sein! Was will den der US-Kongress beschließen - dass ausländische Fonds jetzt keine US-Staatsanleihen mehr besitzen dürfen? Dass diese nicht an iranischen und afrikanischen Energieprojekten teilhaben dürfen?

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Oben abgebildet, finden sie eine interessante Aufstellung über die großen SWF-Fonds dieser Welt. An der horizontalen Dimension lesen sie den Grad der Transparenz ab, wobei Norwegen ein Model für einen SWF abgibt, der vierteljährliche Berichte herausgibt, fast so, wie sie von Aktiengesellschaften an die Anteilseigner herausgegeben werden. Die vertikale Dimension weist auf die Konventionalität der bestehenden Investitionsstrategie hin - z.B. US-Staatsanleihen, Unternehmensbonds oder selbst von US-Agenturen stammende Hypothekenbonds. Eine strategischere Herangehensweise bezieht sich auf verstärkten Besitz von Bergbauprojekten oder Lagerhalden oder Energieprojekten. Diese Angelegenheit wurde im Hat Trick Letter vom Oktober ausgiebiger diskutiert.




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