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Euro in bekanntem Fahrwasser - Abu Dhabi Investment Authority als ...

27.11.2007  |  Folker Hellmeyer
Euro in bekanntem Fahrwasser - Abu Dhabi Investment Authority als Stimmungsaufheller …

Der Euro eröffnet heute morgen bei 1.4855, nachdem in den letzten 24 Stunden Höchstkurse bei 1.4886 markiert wurden. Der USD hat nach zwischenzeitlicher Schwäche gegenüber dem JPY (107.23) an Boden gewonnen und notiert aktuell bei 108.05.

Die entscheidende Meldung, die heute in Fernost als Stimmungsaufheller für die globalen Finanzmärkte Wirkung entfaltete war die Beteiligung der Abu Dhabi Investment Authority an der Citigroup. Citigroup erhält von Seiten der Abu Dhabi Investment Authority eine Kapitalinfusion in Höhe von 7,5 Mrd. USD. Damit steigt Abu Dhabi mit einem Kapitalanteil von 4,9% an Citigroup zu einem wesentlichen Anteilseigner auf. Der japanische Aktienmarkt drehte in der Folge nach Verlusten von 2% und schloss mit einem Gewinn von knapp 0,6%. Der USD konnte in der Folge gegenüber dem JPY deutlich an Boden gewinnen. So weit, so gut! Im aktuellen Umfeld drängt sich die Frage auf, ob die Aktion der Abu Dhabi Investment Authority Kür oder Pflicht ist? Basiert die Investmententscheidung auf der Einsicht, dass es kein besseres Engagement am globalen Finanzmarkt gibt als Citigroup zu dem aktuellen Preis oder ist die Entscheidung Ausdruck einer Pflicht zur Erhaltung der globalen Finanzmarktstabilität zu der die Freunde der USA derzeit auf diplomatischen Wege ermuntert werden? Mangels Kenntnis der Entscheidungsgrundlagen überlassen wir es den geneigten Lesern zu einem individuellen und unabhängigen Urteil zu gelangen.

Der "Chicago Fed National Activity Index" per Oktober sank von revidiert -0,30 auf -0,73 Punkte. Diese Entwicklung des Sammelindex verdeutlicht einmal mehr die markante Konjunkturabkühlung in den USA. Wesentliche Marktwirkung ging von der Veröffentlichung nicht aus.

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Heute steht zunächst der deutsche Ifo-Index im Mittelpunkt des Interesses. Seit Mai 2007 ergab sich ausgehend von 108,6 Punkten ein kontinuierlicher Rückgang auf zuletzt 103,9 Zähler. Analysten erwarten per November einen weiteren Rückgang auf 103,3 Punkte. Im Hinblick auf die globale Konjunkturabkühlung als auch auf teilweise enttäuschende Daten aus der Eurozone ist ein deutlicherer Rückgang nicht auszuschließen.

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Aus den USA folgt das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des "Conference Board" per November. Seit Juli 2007 hat sich hier ein rasanter Rückgang ausgehend von 111.9 Punkten auf da niedrigste Niveau seit Oktober 2005 ergeben. Die aktuelle Konsensusprognose bei 91,6 Punkten ist unseres Erachtens im Hinblick auf die Amplitude des bereits erfolgten Rückgangs ambitioniert.

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Den Abschluss des Datenreigens macht der "Richmond Fed Manufacturing Survey" per November. Im Vormonat ergab sich ein massiver Einbruch von 14 auf -5 Punkte, der in den Subindices umfänglich gespiegelt wurde. Nach dieser starken Bewegung ist eine Gegenreaktion nicht unmöglich. Eine Konsensusprognose ist nicht erhältlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.4720 - 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






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