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Edelmetall- & Minenbericht vom 03.12.2004

03.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis wurde im gestrigen New Yorker Handel von 455 auf 447 $/oz gedrückt und erholte sich bis zum Handelsschluß wieder auf 450 $/oz. Dabei konnte der typische Handelsverlauf beobachtet werden, der auf massive lenkende Markteingriffe hindeutet und der erstmals seit vielen Wochen bereits am Dienstag dieser Woche wieder zu beobachten war. Im gestrigen Marktbericht wurde bereits angedeutet, daß eine weitere Schwäche der Goldminenaktien als ernsthaftes Warnsignal zu interpretieren wäre. Genau diese Schwäche konnte im gestrigen New Yorker Handel beobachtet werden, so daß in Kombination mit den am Dienstag und Donnerstag zu beobachtenden Handelsverläufen von einem massiven Angriff auf die Goldpreisentwicklung ausgegangen werden muß. Der kurzfristige Ausblick für den Goldmarkt ist damit eindeutig negativ. Positiv bleibt dagegen die relativ stabile Entwicklung des Silberpreises und die stabile Entwicklung des Goldpreises auf Eurobasis. Auf Eurobasis schwankt der Goldpreis mit einem Sicherheitsabstand von etwa 3% unter der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke (aktueller Preis 10.901 Euro, Vortag 10.971 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in dieser Woche kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings die am Vortag erreichte 8,00 $/oz Marke nicht halten konnte (aktueller Preis 7,86 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint mittelfristig möglich.

Mit den am Dienstag und Donnerstag im New Yorker Handel zu beobachtenden Handelsverläufen, die auf massive lenkende Eingriffe in den Goldmarkt zu interpretieren sind, hat sich die Gefahr deutlich erhöht, (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der erneuten Veröffentlichung der Verkaufsabsichten der Zentralbank Frankreichs (der Verkauf von 250-300 t bis zum Jahresende scheint geplant zu sein, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04) reagierte der Goldpreis in den letzten Tagen noch nicht nach unten. Deutliche Abwärtsreaktionen sind bereits kurzfristig zu erwarten. Weiterhin bleibt offen, ob die Zentralbankverkäufe den Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold (WAG) von jährlichen Verkäufen von 600 t ausfüllen werden. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel brach der xau-Goldminenindex um 3,3% oder 3,5 auf 103,2 Punkte ein. Bei den Standardwerten gaben Kinross 6,5%, Goldcorp 5,2% und Placer Dome 4,7% ab. Bei den kleineren Werten büßten Bema 8,4%, Cambior und Yamana 8,3%, Rio Narcea 7,4%, Apollo 7,1% sowie Northern Orion, Cumberland und Gammon Lake jeweils 6,3% ein. Gegen den Trend konnte Zaruma um 5,9% (Vortag +6,3%) zulegen. High River und Northgate notierten unverändert und zeigten damit ebenfalls eine relative Stärke.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel nachgebend. Durban Roodepoort Deep gab 6,1% ab. Harmony konnten sich mit einem Verlust von 0,4% und Gold Fields mit einem Verlust von 1,1% dagegen relativ gut behaupten.

Die australischen Goldminenaktien zeigten sich heute morgen ebenfalls schwächer. Bei den Produzenten verloren Emperor 7,8%, Dragon 5,0%, Resolute 4,6%, Troy 4,3% und Lihir 3,9%. Gegen den Trend stiegen Herald um 2,3% und Dioro um 2,0%. Bei den Explorationswerten gaben Citigold und Macmin 9,4%, und Sipa 7,1% ab. Gegen den Trend konnte Climax um 31,8% zulegen, nachdem eine für den Bergbau positive Gesetzgebung der Philippinen verabschiedet wurde. Bei den Basismetallwerten verloren Sally Malay 6,4% und Minara 5,1%.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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