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Inflations- & Kriegszyklik nimmt wieder an Fahrt auf! - Gold als Inflationsseismograph kündigt diese Entwicklung an

02.11.2023  |  Dr. Uwe Bergold
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Betrachtet man hierzu in Abbildung 2 den Rohölpreis (WTI Crude Oil), einmal nominal in US-Dollar und einmal relativ zum Dow Jones Industrial Index, so visualisiert sich im unteren Teil der Grafik doch relativ schnell die aktuell historische Unterbewertung des WTI Crude Oil gegenüber dem US-Aktienindex DJIA. Rohöl notiert aktuell, in der relativen Betrachtung, auf einem Niveau wie zuletzt Anfang der 2000er oder Ende der 1960er Jahre. In beiden Fällen war der Aktienmarkt zu dieser Zeit fundamental stark überbewertet (1966: CAPE von 24 / 2000: CAPE von 44).

Im Anschluss daran kam es jeweils zu einer förmlichen Explosion der Rohölpreise (1000 Prozent und mehr), inklusive der dazugehörigen Kriegsereignisse (Jom-Kippur-Krieg 1973 und Krieg gegen Terror 2001)! Aktuell notiert der WTI Crude Oil Future bei 85 USD pro Barrel und es hat genau 50 Jahre (+1Tag) nach dem Jom-Kippur-Krieg ein neuer Israelischer Krieg im Nahen Osten begonnen! Damals stieg der Rohölpreis um mehr als 200 (!) und Gold um mehr als 100 Prozent in den darauffolgenden 12 Monaten nach Kriegsbeginn.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit sehen wir noch in diesem Jahrzehnt einen Rohölpreis von über 500 USD/Barrel und einen Goldpreis von über 10.000 USD/Unze, bei gleichzeitigem Shiller-KGV von unter 7. Diese extremen Preissteigerungen (Inflationsursache ist ausnahmslos die Überschussliquidität, erzeugt durch ausufernde Staatsverschuldung) werden natürlich katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft haben (Great Depression 2.0)!


Gold in USD steht kurz vorm Ausbruch aus seiner 12-jährigen Konsolidierung!

Der Goldpreis in US-Dollar konsolidiert seit nun mehr als zwölf Jahren unterhalb seiner 2.000 USD-Marke, während er gegenüber allen anderen Papierwährungen längst nach oben ausgebrochen ist. Von 2011 bis 2018 floss mehr Kapital in den Aktien- als in den Goldmarkt (real wirtschaftlicher Aufschwung, aufgrund "künstlichem" QE, ZIRP und NIRP). Nach dem nominalen Gold-Doppelboden 2015 und 2018, sehen wir nun seitdem das GOLD-DJIA-Ratio wieder langsam steigen. Dies deutet eindeutig darauf hin, dass das "Smart Money" seit 2018 Kapital schleichend aus dem Aktienmarkt abzieht, um dies am Goldmarkt ("inflationsfreies Geld") zu platzieren.

Was beim Ratio, als auch beim Gold und den Goldaktien letztendlich noch fehlt, ist der signifikante Ausbruch aus der zyklischen Konsolidierungsformation nach oben, welche 2011 begann (siehe hierzu Abbildung 3). Die Zentralbanken, welche ganz am Anfang der finanziellen "Nahrungskette" stehen, kaufen auch nach dem Rekordjahr 2022, weiterhin massiv Gold.

Was wissen die Zentralbanken, was das Publikum noch nicht weiß?

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Abb. 3: GOLD in USD (oben, schwarz) versus Goldaktien in USD (oben, grau) versus GOLD - DJIA - Ratio (unten) von 10/1923 bis 10/2023
Quelle: GR Asset Management, Dr. Uwe Bergold


"Betongold" hat seine zyklische Aufwärtsbewegung längst beendet!

Der Immobilienmarkt mit seiner Vorlaufsfunktion (geringere Fungibilität als der Aktienmarkt) hat diesen Wechsel, von "Betongold" hin zu echtem Gold, schon lange vollzogen (siehe hierzu Abbildung 4)! Wir wiesen auf das Verkaufssignal am deutschen Immobilienmarkt bereits am 02.12.2021 in unserem Marktkommentar "Zinstragende Anlageklassen beginnen inflationsbereinigt finale Abwärtsphase!" hin. Hierin konnte man unter anderem lesen:

"… Besonders offensichtlich wird es bei der Nominal-Real-Differenzierung während der Weimarer Hyperinflation, der "Mutter aller Inflationen". Am Ende der Weimarer Hyperinflation, im November 1923, kauften US-Amerikaner in Berlin komplette Immobilien mit nur einem 100-US-Dollar-Schein, welcher damals 5 Unzen Gold entsprach. Dieser US-Geldschein (5 Unzen Gold) hatte am Ende der Extreminflation einen Wert von 420 Billionen Reichsmark (nach der Währungsreform 420 Rentenmark)!

Der deutsche Aktienindex, der 1913 mit einem Stand von 100 (Reichsmark, goldgedeckt) eingeführt wurde, hatte am Tag nach der Währungsreform im November 1923 den Wert von 20, was einem realen Verlust von 80 Prozent (in 10 Jahren) entsprach. Am Tag vor der Währungsreform stand der deutsche Aktienindex noch bei 20.000.000.000.000 (monetäre Illusion).

In Gold bewertet (also real), stand der Index einen Tag vor als auch einen Tag nach der Reform bei 20 Goldreichsmark, was ungefähr ¼ Unze Gold entsprach! Auch nach der Währungsreform 1948 (bei Wiederinbetriebnahme des Wertpapierhandels, nachdem dieser 1943 ausgesetzt wurde) kostete der deutsche Aktienindex etwa ¼ Unze Gold. Aktuell kostet der DAX 7 Unzen. Wir werden am Ende dieser, zum Jahrtausendwechsel begonnen, Krise mit hoher Wahrscheinlichkeit den DAX wieder signifikant unter 1 Unze Gold erwerben können (siehe hierzu Abbildung 6) …"



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