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Wie kommen wir am besten durch die Krise?

06.01.2024  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
- Seite 3 -
Ein sicheres Zeichen war das Versprechen aller Sozialpolitiker, dass die Renten nie mehr sinken dürfen. Da nämlich unstreitig ist, dass die heutigen Renten wegen des wachsenden Missverhältnisses von Leistungsträgern und Leistungsnehmern immer weniger bezahlbar, also dringend korrekturbedürftig sind, können sie nur durch Inflation entwertet werden, wenn sie nicht nominell reduziert werden dürfen. Inflation war schon bisher und wird wieder für den Staat vorteilhaft,

• weil die öffentlichen Kassen durch Inflation absolut und relativ höhere Steuereinnahmen gewinnen,
• die Sozialsysteme ebenfalls wachsende Beiträge umverteilen können
• und sich vor allem die Politiker als „Helfer in der Not“ feiern lassen dürfen.

Auch für die Verschuldung des Staates ist Inflation ein Hilfsmittel. Wenn man nicht sparen will oder kann, sind die immer gigantischer werdenden Staatsschulden nur mit einer entsprechenden Inflation wieder abzubauen. Der Staat braucht also auch finanzpolitisch eine Inflation zu seiner Sanierung.

Für die Firmen bedeutet Inflation steigende Güterpreise und deshalb steigende Umsätze mit steigenden Scheingewinnen.

Andererseits bedeutet aber Inflation auch immer,

• dass sich Bezieher fester Lohneinkommen wie der Rentner wertmäßig immer schlechter stehen, dass ihre Bezüge steigend entwertet werden, sie also verarmen,

• dass alle Eigentümer von Geldwerten (Rentenpapiere, Aktien, Bargeldguthaben u.a.) ständig steigende Wertverluste in Kauf nehmen müssen,

• dass allerdings die Eigentümer aller Sachwerte einen inflationsbedingten Wertzuwachs gewinnen.

• Es findet also durch Inflation eine Umverteilung von Geldwerten auf Sachwerte statt.

• Die beste Wertsicherung ist Gold.

Wir müssen also im weiteren Verlauf der Krise damit rechnen, dass die Deflationswirkungen in der privaten Wirtschaft zunächst noch vorherrschen, aber durch öffentliche Verschuldung zunehmend in Inflation übergehen. Das ist für uns alle eine ungeheure Herausforderung, denn noch nie haben wir nach dem Kriege so stark Krisenstrategien durchführen müssen und noch nie waren wir in einer solchen Wechsellage.


5. Strategien für das Privatvermögen

In der letzten Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre sind alle monetären Werte auf etwa 10 % zusammengeschmolzen. Die Sachwerte wie Immobilien dagegen haben ihren Marktwert immerhin noch zu etwa der Hälfte gehalten.

Viele Anleger werden mit monetären Anlagen Geld verlieren. Monetäre Vermögensanlagen verlieren nämlich erst durch Deflation und dann durch Inflation doppelt. In letzterer werden sie wiederum entwertet. Zu den monetären Anlagen gehören Aktien, Aktienfonds, Renten, Rentenfonds und letztlich auch Lebensversicherungen.

Dagegen sollten wir in der Deflation versuchen, liquide Mittel zu sammeln. Wenn nämlich im Laufe der Deflation auch die Sachwerte billiger werden, kann derjenige, der noch liquide ist, vieles sehr billig erwerben, was andere nicht mehr halten konnten. Die Krise ist insofern die große Chance für Schnäppchenjäger, die rechtzeitig für Liquidität vorgesorgt haben. Immer sind aus der Krise solche Schnäppchenjäger als die großen Gewinner hervorgegangen. Denken Sie nur an die großen Vermögen von Quandt, Stinnes, Flick o.a. Wer Liquiditätsreserven und Mut hat, kann in einer Krise reich werden.

Wenn man mit einer auf die Deflation folgenden Inflation rechnet, lohnt es sich, langlebige Sachwerte anzuschaffen, welche in der Inflation eine Wertsteigerung mitnehmen z. B. Mietimmobilien, Land, Forst und auch Gold. Eine solche Anlage kann auch für unsere Alterssicherung wichtig werden, denn diese können wir aus den staatlichen Kassen künftig nicht mehr höher als Existenzsicherung erwarten und Versicherungen entwerten sich in der Inflation. Erträge aus Sachwerten werden dagegen zur sichersten Altersvorsorge.

Dabei kommt der schuldenfreien eigenen Wohnung bzw. dem schuldenfreien eigenen Haus eine ganz besondere Bedeutung zu. Wenn Umsätze, Erträge, Einkommen und Renten sinken – in der letzten Weltwirtschaftskrise etwa um ein Viertel – dann hat derjenige ein höheres verfügbares Einkommen, der von dem sinkenden Nettoeinkommen nicht auch noch Fremdmieten zu zahlen hat. Das eigene Haus wird so zur Konjunktur- und Existenzsicherung.


Fazit:

Wir alle sind in den letzten 60 Jahren eine begnadete Generation geworden. Wir haben in Deutschland keinen Krieg gehabt, konnten in Ruhe unsere Unternehmen, unsere Wirtschaft und unser Vermögen aufbauen, haben durch die Scheinblüte ständig steigende Umsätze und Gewinne erlebt. Uns ist es besser gegangen als unseren Eltern – und wohl auch als unseren Kindern. Nun stehen wir als Unternehmer in der ersten Großkrise – mit allerdings wiederum neuen Jahrhundertchancen.

Wer nämlich die Krise richtig nutzt, kann als Gewinner auch aus einer Krise hervorgehen, bei welcher viele andere Konkurrenten untergehen.

Und als Privatanleger sollten wir die Sicherheit der Sachwerte rechtzeitig gegen die aufgeblasenen Geldwerte gesucht haben.

"Ein rechtzeitig gewarnter Mann ist zwei Männer wert", sagt ein spanisches Sprichwort. Sie sind jetzt nicht nur gewarnt, sondern Ihnen sind auch Ratschläge gegeben, die Sie im ausliegenden Buch nachlesen können. Ich hoffe, Sie bleiben damit unter den Gewinnern der Krise!



© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.


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