Märkte: Stabil auf und nahe an Rekordniveaus (Aktien) - Regierung startet Bürokratieabbau - Wirtschaft fordert viel mehr
14.03.2024 | Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0941 (05:23 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0921 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 147,93. In der Folge notiert EUR-JPY bei 161,86. EUR-CHF oszilliert bei 0,9623.
Märkte: Stabil auf und nahe an Rekordniveaus (Aktien)
Die internationalen Finanzmärkte zeigen einerseits Stärke und andererseits systemisches Misstrauen. Aktienmärkte bewegen sich in der westlichen Welt weiter auf oder nahe an Rekordniveaus. Andererseits reüssieren nicht korrelierte Märkte, Gold (Silber hat Aufholpotential) und Krypto-Anlagen, ebenso mit Rekordständen.
Hier wird ein systemisches Misstrauen erkennbar. Per 12. März 2024 erreichte das öffentliche US-Defizit laut US-Treasury einen neuen historischen Höchstwert bei 34,497 Billionen USD. Seit Beginn des Fiskaljahres am 1.10.2023 akkumulierte sich eine Neuverschuldung in Höhe von 1.329,9 Mrd. USD. Diese fortgesetzte Erosion erodiert die Basis und die Glaubwürdigkeit des von den USA geführten westlichen Finanzsystems. Zusätzlich erodiert sie durch die US-Geopolitik, aber auch durch die US-Innenpolitik.
Was eint diese beiden Entwicklungen? Aktien sind ebenso wie Gold reale Werte! Wir wissen aus unserer Geschichte, dass starke Unternehmen (Siemens gegründet 1.10. 1847) Kriege, Währungszusammenbrüche und Hyperinflation überleben. Reine Geldwerte waren riskant (negieren wir nicht mit unserer Fokussierung auf Geldwerte unsere eigene Geschichte?). Starke Unternehmen assimilieren die Inflation in ihrer Bilanz, sie bieten keinen expliziten, aber sehr wohl einen impliziten Inflationsschutz. Am Ende ist es auch eine Frage des Managements. Wer managt besser, Unternehmen, die sich jedes Quartal erklären müssen, oder Politiker? So viel zum Grundsätzlichen.
Die Geopolitik bleibt ein latenter Risikofaktor für Wirtschaft und Finanzmärkte. Weiter dominiert Eskalation. Deeskalation via der Kunst der Diplomatie wird aktuell nicht zugelassen.
An der Datenfront ergaben sich nur wenig Lichtblicke. Der US-Hypothekenmarktindex legte zu, bleibt aber auf prekärem Niveau. Die europäische Industrieproduktion brach ein, die britische Industrieproduktion zeigte dagegen Widerstandskraft.
Aktienmärkte bleiben stabil, an den Rentenmärkten kam es zu einer Zinsversteifung (Bunds 2,37%, Treasuries 4,20%). Der USD ist gegenüber dem EUR weiter wenig verändert.
Regierung startet Bürokratieabbau - Wirtschaft fordert viel mehr
Die Bundesregierung hat Maßnahmen zum Bürokratieabbau beschlossen. Das Kabinett billigte gestern den entsprechenden Gesetzentwurf. Das Entlastungsvolumen für die Wirtschaft wird darin auf circa 944 Millionen EUR pro Jahr beziffert. So soll unter anderem das Ausfüllen von Meldezetteln in Hotels entfallen (deutsche Staatsangehörige). Aufbewahrungsfristen werden in der Buchhaltung verkürzt.
Kommentar: Hier geht es um "Aristoteles", es geht um Strukturen. Der Weg, den die Regierung einschlägt, ist grundsätzlich positiv.
Justizminister Buschmann sagte, die Belastung durch Bürokratie sinke auf den tiefsten Stand seit 2012. Laut Buschmann fällt der Bürokratiekostenindex damit auf ein Allzeittief. Dieser Index wird seit 2012 erhoben (Messung der Informationspflichten für Unternehmen).
Kommentar: Dieser Index greift zu kurz. Seit 2012 sind in vielen Bereichen, die der Index nicht abbildet, Bürokratiekosten markant gestiegen. Bitte keine Augenwischerei!
Führende Vertreter der Ampel-Koalition konstatierten, dass weitere Schritte folgen müssten.
Kommentar: Diese Erkenntnis ist bitter notwendig. Um Konkurrenzfähigkeit zu gewinnen, sollte unsere Bürokratie nicht "fett", sondern "asketisch" und effizient sein.
Die Wirtschaft reagierte in weiten Teilen wenig überzeugt und sprach von einer verpassten Chance, deutlich mehr zu machen.
Kommentar: Ich teile diese Kritik seitens der Wirtschaft. Werfen wir einen Blick auf die Einwände.
Scharfe Kritik kam aus dem Chemieverband VCI. Dies sei nicht einmal im Ansatz die notwendige Entlastung. Ein radikaleres Vorgehen sei nötig und ein Mentalitätswechsel in der Gesetzgebung. Dazu Hauptgeschäftsführer Große Entrup: "Wir müssen entrümpeln. Mit ein bisschen Frühjahrsputz ist es nicht getan."
Kommentar: Auf den Punkt!
Der BDI konstatierte, die Bundesregierung verpasse den bürokratischen Befreiungsschlag.
Dieses Paket bleibe weit hinter den Erwartungen zurück. Es brauche mehr Praxischecks in den Ministerien. Außerdem müsse die Kultur des Misstrauens gegenüber der Wirtschaft weichen.
Der Großhandelsverband BGA forderte, das deutsche Lieferkettengesetz, abzuschaffen oder zumindest deutlich abzuspecken. Aus Sicht der Wirtschaft bürdet es Firmen viele und kaum erfüllbare Informationspflichten auf.
Kommentar: So ist es (Aspekt Moralpolitik)!
Frau Klöckner (wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) verwies auf das Heizungsgesetz der Ampel, das viel Bürokratie verursache. Die Wirtschaft habe zum jetzigen Abbaupaket insgesamt mehr als 400 konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht, übernommen wurden davon lediglich elf.
Kommentar: Hört der Wirtschaft zu!
Defizite gibt es dabei, die Verwaltung digitaler zu machen. Erst 2029 sollen die Verwaltungsverfahren des Bundes voll digital angeboten werden, das sei eines modernen Industrielandes nicht würdig. Der Digitalverband Bitkom sprach von Trippelschriten. Der Zwang zu Papier sei weiterhin ein großes Hemmnis. Außerdem müssten bereits vorliegende Daten und Informationen in unterschiedlichen Registern vernetzt werden.
Kommentar: Ziel muss hier eine internationale Vorreiterrolle sein!
Der Handwerksverband ZDH und die Automobil-Lobby VDA forderten den Bundestag auf, bei den Beratungen über den Gesetzentwurf Mut zu zeigen. Weitere Entlastungsmaßnahmen sollten ergänzt werden.
Kommentar: Bezüglich der prekären Situation der deutschen Wirtschaft (Kapitalstock) sind große Schritte bei der Anpassung der Rahmenbedingungen erforderlich. Die Richtung, die die Regierung einschlägt, ist stimmig. In stehe voll hinter der Kritik und hinter den Forderungen der Wirtschaftsverbände. Mut zu markanter Veränderung ist bitter notwendig!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Starker Einbruch der Industrieproduktion
Die Industrieproduktion der Eurozone sank per Januar im Monatsvergleich um 3,2% (Prognose -1,5%) nach zuvor +1,6% (revidiert von +2,6%). Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um 6,7% (Prognose -2,9%) nach zuvor +0,2% (revidiert von 1,2%) ein.
UK: Durchwachsene Daten
Das BIP nahm per Berichtsmonat Januar im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%) nach zuvor -0,1% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% (Prognose -0,3%) nach zuvor 0,0%. Die Industrieproduktion verzeichnete per Januar im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,2% (Prognose 0,0%) nach zuvor +0,6%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,5% (Prognose 0,7%) nach zuvor 0,6% (Unterschied zur Eurozone!). Die Handelsbilanz wies per Januar ein Defizit in Höhe von 14,51 Mrd. GBP (Prognose -15,00 Mrd. GBP) nach zuvor -13,98 Mrd. GBP aus.
USA: MBA-Hypothekenmarktindex höher, aber weiter auf kritischem Niveau
Der MBA-Hypothekenmarktindex verzeichnete per Stichtag 8. März einen Anstieg von 188,2 auf 201,5 Punkte. Seit Juni 2023 bewegt sich der Index volatil in einer Bandbreite zwischen 161,8 und 218,3 Punkten. Unter historischen Gesichtspunkten ist das Niveau kritisch und bewegt sich deutlich unterhalb der Tiefststände der Immobilienkrise 2008/2009. Seinerzeit wurde der Tiefpunkt in diesem Zeitraum bei rund 380 Punkten markiert.
Russland: Handelsbilanzüberschuss geringer, Inflation höher
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Januar einen Überschuss in Höhe von 7,84 Mrd. USD nach zuvor 10,22 Mrd. USD aus. Die Verbraucherpreise nahmen per Februar im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,6%) nach zuvor 0,9% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 7,7% (Prognose 7,6%) nach zuvor 7,4%.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe
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Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.
Märkte: Stabil auf und nahe an Rekordniveaus (Aktien)
Die internationalen Finanzmärkte zeigen einerseits Stärke und andererseits systemisches Misstrauen. Aktienmärkte bewegen sich in der westlichen Welt weiter auf oder nahe an Rekordniveaus. Andererseits reüssieren nicht korrelierte Märkte, Gold (Silber hat Aufholpotential) und Krypto-Anlagen, ebenso mit Rekordständen.
Hier wird ein systemisches Misstrauen erkennbar. Per 12. März 2024 erreichte das öffentliche US-Defizit laut US-Treasury einen neuen historischen Höchstwert bei 34,497 Billionen USD. Seit Beginn des Fiskaljahres am 1.10.2023 akkumulierte sich eine Neuverschuldung in Höhe von 1.329,9 Mrd. USD. Diese fortgesetzte Erosion erodiert die Basis und die Glaubwürdigkeit des von den USA geführten westlichen Finanzsystems. Zusätzlich erodiert sie durch die US-Geopolitik, aber auch durch die US-Innenpolitik.
Was eint diese beiden Entwicklungen? Aktien sind ebenso wie Gold reale Werte! Wir wissen aus unserer Geschichte, dass starke Unternehmen (Siemens gegründet 1.10. 1847) Kriege, Währungszusammenbrüche und Hyperinflation überleben. Reine Geldwerte waren riskant (negieren wir nicht mit unserer Fokussierung auf Geldwerte unsere eigene Geschichte?). Starke Unternehmen assimilieren die Inflation in ihrer Bilanz, sie bieten keinen expliziten, aber sehr wohl einen impliziten Inflationsschutz. Am Ende ist es auch eine Frage des Managements. Wer managt besser, Unternehmen, die sich jedes Quartal erklären müssen, oder Politiker? So viel zum Grundsätzlichen.
Die Geopolitik bleibt ein latenter Risikofaktor für Wirtschaft und Finanzmärkte. Weiter dominiert Eskalation. Deeskalation via der Kunst der Diplomatie wird aktuell nicht zugelassen.
An der Datenfront ergaben sich nur wenig Lichtblicke. Der US-Hypothekenmarktindex legte zu, bleibt aber auf prekärem Niveau. Die europäische Industrieproduktion brach ein, die britische Industrieproduktion zeigte dagegen Widerstandskraft.
Aktienmärkte bleiben stabil, an den Rentenmärkten kam es zu einer Zinsversteifung (Bunds 2,37%, Treasuries 4,20%). Der USD ist gegenüber dem EUR weiter wenig verändert.
Regierung startet Bürokratieabbau - Wirtschaft fordert viel mehr
Die Bundesregierung hat Maßnahmen zum Bürokratieabbau beschlossen. Das Kabinett billigte gestern den entsprechenden Gesetzentwurf. Das Entlastungsvolumen für die Wirtschaft wird darin auf circa 944 Millionen EUR pro Jahr beziffert. So soll unter anderem das Ausfüllen von Meldezetteln in Hotels entfallen (deutsche Staatsangehörige). Aufbewahrungsfristen werden in der Buchhaltung verkürzt.
Kommentar: Hier geht es um "Aristoteles", es geht um Strukturen. Der Weg, den die Regierung einschlägt, ist grundsätzlich positiv.
Justizminister Buschmann sagte, die Belastung durch Bürokratie sinke auf den tiefsten Stand seit 2012. Laut Buschmann fällt der Bürokratiekostenindex damit auf ein Allzeittief. Dieser Index wird seit 2012 erhoben (Messung der Informationspflichten für Unternehmen).
Kommentar: Dieser Index greift zu kurz. Seit 2012 sind in vielen Bereichen, die der Index nicht abbildet, Bürokratiekosten markant gestiegen. Bitte keine Augenwischerei!
Führende Vertreter der Ampel-Koalition konstatierten, dass weitere Schritte folgen müssten.
Kommentar: Diese Erkenntnis ist bitter notwendig. Um Konkurrenzfähigkeit zu gewinnen, sollte unsere Bürokratie nicht "fett", sondern "asketisch" und effizient sein.
Die Wirtschaft reagierte in weiten Teilen wenig überzeugt und sprach von einer verpassten Chance, deutlich mehr zu machen.
Kommentar: Ich teile diese Kritik seitens der Wirtschaft. Werfen wir einen Blick auf die Einwände.
Scharfe Kritik kam aus dem Chemieverband VCI. Dies sei nicht einmal im Ansatz die notwendige Entlastung. Ein radikaleres Vorgehen sei nötig und ein Mentalitätswechsel in der Gesetzgebung. Dazu Hauptgeschäftsführer Große Entrup: "Wir müssen entrümpeln. Mit ein bisschen Frühjahrsputz ist es nicht getan."
Kommentar: Auf den Punkt!
Der BDI konstatierte, die Bundesregierung verpasse den bürokratischen Befreiungsschlag.
Dieses Paket bleibe weit hinter den Erwartungen zurück. Es brauche mehr Praxischecks in den Ministerien. Außerdem müsse die Kultur des Misstrauens gegenüber der Wirtschaft weichen.
Der Großhandelsverband BGA forderte, das deutsche Lieferkettengesetz, abzuschaffen oder zumindest deutlich abzuspecken. Aus Sicht der Wirtschaft bürdet es Firmen viele und kaum erfüllbare Informationspflichten auf.
Kommentar: So ist es (Aspekt Moralpolitik)!
Frau Klöckner (wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion) verwies auf das Heizungsgesetz der Ampel, das viel Bürokratie verursache. Die Wirtschaft habe zum jetzigen Abbaupaket insgesamt mehr als 400 konkrete Verbesserungsvorschläge gemacht, übernommen wurden davon lediglich elf.
Kommentar: Hört der Wirtschaft zu!
Defizite gibt es dabei, die Verwaltung digitaler zu machen. Erst 2029 sollen die Verwaltungsverfahren des Bundes voll digital angeboten werden, das sei eines modernen Industrielandes nicht würdig. Der Digitalverband Bitkom sprach von Trippelschriten. Der Zwang zu Papier sei weiterhin ein großes Hemmnis. Außerdem müssten bereits vorliegende Daten und Informationen in unterschiedlichen Registern vernetzt werden.
Kommentar: Ziel muss hier eine internationale Vorreiterrolle sein!
Der Handwerksverband ZDH und die Automobil-Lobby VDA forderten den Bundestag auf, bei den Beratungen über den Gesetzentwurf Mut zu zeigen. Weitere Entlastungsmaßnahmen sollten ergänzt werden.
Kommentar: Bezüglich der prekären Situation der deutschen Wirtschaft (Kapitalstock) sind große Schritte bei der Anpassung der Rahmenbedingungen erforderlich. Die Richtung, die die Regierung einschlägt, ist stimmig. In stehe voll hinter der Kritik und hinter den Forderungen der Wirtschaftsverbände. Mut zu markanter Veränderung ist bitter notwendig!
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Eurozone: Starker Einbruch der Industrieproduktion
Die Industrieproduktion der Eurozone sank per Januar im Monatsvergleich um 3,2% (Prognose -1,5%) nach zuvor +1,6% (revidiert von +2,6%). Im Jahresvergleich stellte sich ein Rückgang um 6,7% (Prognose -2,9%) nach zuvor +0,2% (revidiert von 1,2%) ein.
UK: Durchwachsene Daten
Das BIP nahm per Berichtsmonat Januar im Monatsvergleich um 0,2% (Prognose 0,2%) nach zuvor -0,1% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 0,3% (Prognose -0,3%) nach zuvor 0,0%. Die Industrieproduktion verzeichnete per Januar im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,2% (Prognose 0,0%) nach zuvor +0,6%. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,5% (Prognose 0,7%) nach zuvor 0,6% (Unterschied zur Eurozone!). Die Handelsbilanz wies per Januar ein Defizit in Höhe von 14,51 Mrd. GBP (Prognose -15,00 Mrd. GBP) nach zuvor -13,98 Mrd. GBP aus.
USA: MBA-Hypothekenmarktindex höher, aber weiter auf kritischem Niveau
Der MBA-Hypothekenmarktindex verzeichnete per Stichtag 8. März einen Anstieg von 188,2 auf 201,5 Punkte. Seit Juni 2023 bewegt sich der Index volatil in einer Bandbreite zwischen 161,8 und 218,3 Punkten. Unter historischen Gesichtspunkten ist das Niveau kritisch und bewegt sich deutlich unterhalb der Tiefststände der Immobilienkrise 2008/2009. Seinerzeit wurde der Tiefpunkt in diesem Zeitraum bei rund 380 Punkten markiert.
Russland: Handelsbilanzüberschuss geringer, Inflation höher
Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Januar einen Überschuss in Höhe von 7,84 Mrd. USD nach zuvor 10,22 Mrd. USD aus. Die Verbraucherpreise nahmen per Februar im Monatsvergleich um 0,7% (Prognose 0,6%) nach zuvor 0,9% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 7,7% (Prognose 7,6%) nach zuvor 7,4%.
Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1,0540 – 1,0570 negiert das für den EUR positive Szenario.
Viel Erfolg!
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Hinweis: Der Hellmeyer Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der Netfonds AG, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der Netfonds AG und dem jeweiligen Empfänger zustande.
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Die im Hellmeyer Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Hellmeyer Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Hellmeyer Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.