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Märkte: Zinsunsicherheit belastet Aktienmärkte – D: Preiserwartungen der Unternehmen sinken – EZB: Kurzfristige Inflationserwartungen auf 2-Jahrestief – Fed: Drei Zinssenkungen realistisch

03.04.2024  |  Folker Hellmeyer
Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0776 (05:28 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0725 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 151,56. In der Folge notiert EUR-JPY bei 163,31. EUR-CHF oszilliert bei 0,9787.


Märkte: Zinsunsicherheit belastet Aktienmärkte

Die Finanzmärkte zeigten sich in den letzten 24 Handelsstunden zinssensibel. Befürchtungen, dass das unterstellte Zinssenkungsregime sich in den USA nicht erwartungsgemäß einstellen könnte, führten zu schwachen Renten- als auch Aktienmärkten.

Die Daten und Nachrichten aus der Eurozone standen dabei im klaren Widerspruch zu dieser Nervosität am Finanzmarkt. Deutschlands Inflation markierte ein Dreijahrestief. Das IFO-Preiserwartungsbarometer markierte ein Dreijahrestief. Die EZB-Inflationserwartungsumfrage ergab das entspannteste Ergebnis seit zwei Jahren. Schlussendlich lieferten Frau Daly (Fed San Francisco) und Frau Mester (Fed Cleveland) verbale Beruhigung, indem sie drei Zinssenkungen per 2024 als realistisch klassifizierten.

Frau Mester ging sogar weiter, indem sie den Juni als Möglichkeit des Beginns des US-Zinssenkungszyklus thematisierte. Als Fazit steht im Raum, dass die Befürchtungen und die Emotionalität der Märkte sehr dünnen faktischen Boden haben.

Das Datenpotpourri war bezüglich der Einkaufsmanagerindices des Verarbeitendes Gewerbes per März erbaulich. Es lässt sich optimal am von JP Morgan ermittelten PMI für die Weltwirtschaft ablesen. Dieser Index legte von 50,3 auf 50,6 Punkte zu. Er markierte den höchsten Indexwert seit August 2022. Das gilt leider nicht für den deutschen PMI des Verarbeitenden Gewerbes (41,9). Wir fallen negativ ab, wie kein anderes Land. Vor diesem Hintergrund ein freundliches "Danke!"

(Ironie!) an Berlin für die aktuelle Erhöhung der Energiesteuern. Ist das politische Wertschätzung?

Die Aktienmärkte reüssierten in "Rot". Der Late DAX sank um 1,04%, der EuroStoxx 50 um 0,83%. Der Dow Jones verlor 1,47%, der S&P 500 0,65% und der Citi US Tech 100 0,58%. In Fernost ergibt sich Stand 07:25 folgendes Bild. Der Nikkei (Japan) verliert 0,59%, der CSI 300 (China) 0,22%, der Hangseng (Hongkong) 1,00%, und der Sensex (Indien) 0,07%.

An den Rentenmärkten kam es zu einer Zinsversteifung. 10-jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,40% (Vortag 2,30%), 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,36% (Vortag 4,31%).

Der USD konnte das Unterstützungsniveau bei 1.0700 – 30 halten und sich zart erholen. Gold und Silber legten stark zu. Silber hat anders als Gold noch einen weiten Weg zum Allzeithoch!


Deutschland: IFO Barometer der Preiserwartungen der Unternehmen sinkt

Die Preiserwartungen der Unternehmen in Deutschland sind im März laut IFO-Barometer auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gesunken. Das Barometer fiel von zuvor 15,0 auf 14,3 Punkte.

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IFO-Konjunkturchef Wollmershäuser sagte, die Inflation sei weiter auf dem Rückzug und dürfte im Sommer unter die 2%-Marke sinken. Aus deutscher Sicht spräche nichts gegen eine baldige Zinssenkung durch die EZB.

Kommentar: Das Bild hat sich markant entspannt. In der Tat ist aus deutscher Sicht bezüglich der Themen Preiserwartungen und Niveau der Preisinflation Handlungsspielraum für die EZB gewährleistet. Ein Tropfen Wasser in den Wein ist jedoch gegeben, denn durch aktuelleSteuererhöhungen bei Energie kommt es jetzt zu einer Portion administrierter Inflation (diskretionäre Politik der Regierung!) in Deutschland, "danke" Berlin! Tut das gut (Ökonomie)?



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