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Trends im HUI/Gold-Ratio 2

04.01.2008  |  Adam Hamilton
Wenn Sie in Goldaktien investieren, scheinen die dunklen, kalten Tage um die Wintersonnenwende dieses Jahr außergewöhnlich gut zu passen. So wie das warme Sonnenlicht die nördliche Halbkugel großteils verlassen hat, wurden auch die Goldaktien großteils von der bullischen Gefühlslage verlassen. Dankenswerterweise wird diese Stimmung wieder auftauen, so wie zwangsläufig auch die Sonne wieder auf die nördliche Halbkugel zurückkehren wird.

Die heute vorherschende schreckliche Stimmung um Goldaktien ist wirklich paradox. Der Goldpreis ist langfristig gesehen der vorrangige Antreiber der Gewinne von Goldminenbetreibern und damit auch für deren Aktienkurse. Und mit Gold sieht es in diesen Tagen wirklich gut aus. Nachdem Gold Anfang November, das erste Mal in einem Vierteljahrhundert, nominal über 800 $ notierte, bleibt es seither ungezwungen in der Nähe von 800 $, als wäre dies sein ganz normales Preisniveau.

In den 33 Handelstagen seit dem ersten Ausflug von Gold über 800 $, schloss es durchschnittlich mit 804 $. Goldaktien-Investoren und Spekulanten sollten auf den Straßen Tanzen und Springen, da kaum bessere Nachrichten für Goldminenbetreiber vorstellbar sind. In den ersten sechs Jahren dieses Gold-Bullenmarktes schienen 800 $ unvorstellbar hoch, aber das wurde zur neuen Realtität. Nichtsdestotrotz sind Goldaktien-Trader sehr entmutigt.

Die Marktstimmung ist so schlecht, dass sogar Langzeit -Investoren in Goldaktien erwägen, ihr Kapital aus den Aktien in Goldbarren zu verlagern. Diese Woche sah ich auf CNBC einen professionellen Goldaktien-Fondsmanager. Er sagte, er würde es in Betracht ziehen, sein gesamtes Kapital in Gold zu investieren, weil er dachte die Profite aus Goldaktien würden wegen ansteigender Betriebskosten abnehmen . Es ist erstaunlich, so etwas von einem professionellen Goldaktien-Investor zu hören!

Ich liebe das Investment in physisches Gold und habe immer gedacht, dass es die Grundlage für jedes Investment-Portfolio sein sollte. Etwa 10% bis 20% eines Portfolios sollten in Gold sein, aber ich denke 100% ist ein bisschen extrem. Im Verlauf von Bullenmärkten sämtlicher Rohstoffe in der Geschichte haben die Aktien von Minen deren zugrunde liegende Rohstoffe immer weit übertroffen. Goldaktien sind der klassiche Weg, einen Hebel auf den Goldpreis zu erzielen.

Obwohl Aktien die Rohstoffe aufgrund inflationärer Kostenerhöhungen über gesamte Bullenmarkt-Zyklen übertreffen, ist dies eine sehr zyklische Outperformance. Manchmal steigt der zugrunde liegende Rohstoff und lässt die Aktien für eine Weile zurück. Später nehmen die Aktien Fahrt auf und holen nicht nur den Rückstand auf den Rohstoff auf, sondern übertreffen diesen auch. Der Kursanstieg von Aktien gegenüber Rohstoffen ist zweifellos kein gleichmäßiges, lineares Phänomen.

Ähnlich wie bei den endlosen Gier- und Angstzyklen in den Märkten, beginnen die Trader nach einer langen Zeit eines gewissen Verhaltens (Entweder liegen die Aktien über oder unter den Rohstoffen), dieses bis in die Unendlichkeit hochzurechnen. Sie kennen das Denkmuster. „Nun, da Gold schon so lange Zeit über den Aktien liegt, werden diese Gold vielleicht nie wieder übertreffen. Zum Kuckuck mit Goldaktien, ich bleibe ausschließlich bei Gold.“

Aber das ist die gleiche fehlerhafte Logik, die Trader auch bei großen Zwischenhochs und -Tiefs in Probleme bringt. Erinnern Sie sich an das NASDAQ-Hoch im März 2000? "Technologieaktien sind nun seit einem Jahrzehnt im steigen, vielleicht werden sie für immer steigen. Wir sind nun in einer neuen Ära." Sobald eine Lage lange genug anhält, um Trader annehmen zu lassen, es sei permanent, tendieren die Märkte dazu, sich schnell zu ändern und vernichten diese falsche Vorstellung.

Ich vermute wir erreichen einen ähnlichen Wendepunkt was Gold und Goldaktien betrifft. Gold übertrifft Goldaktien nun schon lange Zeit. Deswegen denken viele Trader, dass dieser momentane Zustand für immer anhalten wird. Aber in Wirklichkeit ist der relative Kursanstieg sehr zyklisch. Eine Weile liegt Gold über den Goldaktien, eine Weile darunter. Nach einer langen Zeit, in der Gold die Goldaktien übertraf, ist es sehr wahrscheinlich, dass Goldaktien plötzlich hinaufschießen.

Diese zyklische Natur ist in unserem momentanen Goldaktien-Bullenmarkt klar ersichtlich. Meine bevorzugte Betrachtungsweise dieses Phänomens ist das HUI/Gold-Ratio, im Folgenden auch HGR genannt. Das HUI/Gold-Ratio ist so einfach wie es klingt. Man berechnet es, indem man ganz einfach den täglichen Schlusskurs des ungehedgten HUI-Goldaktienindex durch den Goldpreis zum Tagesschluss dividiert. Wenn man das daraus resultierende Verhältnis über der Zeit aufträgt, zeigt es eindrucksvoll die ständig wechselnde Stärke der Goldaktien gegenüber Gold.

Da der HUI im Zähler dieses Ratio steht, bedeutet eine steigende HGR-Linie, dass Goldaktien Gold übertreffen. Gold steht im Nenner, also bedeutet eine fallende HGR-Linie, dass Gold die Goldaktien übertrifft. Nun vergegenwärtigen Sie sich bitte, dass das nicht unbedingt heißt, dass beide im steigen sind. Wenn Gold in einer Korrektur langsamer fällt als Goldaktien, übertrifft Gold diese trotzdem.

Wenn die momentan populäre These, dass Gold dazu bestimmt ist, Goldaktien für immer zu übertreffen, wahr ist, dann wird das HGR fortwährend flacher werden. Aber die Realität in diesem Bullenmarkt sieht ganz anders aus. Seit Anfang 2001, als Gold ein Langzeit-Tief erreichte, hat sich das HGR stetig nach oben geschlängelt. Eine technische Standard-Analyse, angewendet auf das HGR, wie unten in Blau aufgetragen, ist sehr aufschlussreich.

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