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Edelmetall- & Minenbericht vom 06.12.2004

06.12.2004  |  Martin Siegel
Der Goldpreis konnte am Freitag im späten New Yorker Handel von 450 auf 455 $/oz sprunghaft zulegen. Die Goldminenaktien reagierten jedoch nicht auf den Anstieg und notierten nach den heftigen Einbrüchen der Vortage nur uneinheitlich, was kurzfristig auf eine Schwäche des gesamten Marktes hindeutet. Die Schwäche des Marktes wird von der relativ schwachen Entwicklung des Goldpreises auf Eurobasis bestätigt. Auf Eurobasis entfernt sich der Goldpreis weiter von der entscheidenden 11.300 Euro/kg-Marke (aktueller Preis 10.886 Euro, Vortag 10.971 Euro). Sollte die Marke von 11.300 Euro/kg überwunden werden, kann mit einer weltweiten Beschleunigung der Goldhausse gerechnet werden. Damit ist allerdings nach der Entwicklung in der letzten Woche kurzfristig nicht zu rechnen.

Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der allerdings die 8,00 $/oz-Marke nicht halten konnte (aktueller Preis 7,97 $/oz). Parallel zu dieser Entwicklung konnten in den letzten Wochen massive Vermarktungsaktivitäten im Basismetallbereich (z.B. Einrichtung der Videotextseite 303 auf n-tv, Artikel in der Welt vom 29.09.04: "Rohstoffe versprechen auch 2005 Gewinne", Handelsblatt vom 30.03.04: Fachleute rechnen mit Nickelverknappung, Preis dürfte weiter steigen, Welt vom 05.10.04: "Goldpreis steht kurz vor einem 15-Jahres-Hoch", Handelsblatt vom 26.10.04: Merrill Lynch prognostiziert weiteren Anstieg des Goldpreises, Welt vom 09.11.04: "Gold profitiert von der Wiederwahl Bushs", Handelsblatt vom 22.11.04: "Gold erstrahlt in hellem Glanz") beobachtet werden, die darauf hindeuten, daß dieser Bereich demnächst weltweit "gespielt" werden könnte, was sich wiederum positiv auf den Goldbereich auswirken dürfte. Ein Anstieg des Goldpreises in Richtung 480 $/oz erscheint mittelfristig möglich.

Mit den am Dienstag und Donnerstag in der Vorwoche im New Yorker Handel zu beobachtenden Handelsverläufen, die auf massive lenkende Eingriffe in den Goldmarkt zu interpretieren sind, hat sich die Gefahr deutlich erhöht, (aktuelle Wahrscheinlichkeit 40:60), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend bei 400 $/oz gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/04). Trotz der erneuten Veröffentlichung der Verkaufsabsichten der Zentralbank Frankreichs (der Verkauf von 250-300 t bis zum Jahresende scheint geplant zu sein, vgl. "Goldmarkt" Ausgabe 23/04) reagierte der Goldpreis allerdings noch nicht nach unten. Deutliche Abwärtsreaktionen sind jedoch kurzfristig zu erwarten. Weiterhin bleibt offen, ob die Zentralbankverkäufe den Rahmen des verlängerten Washingtoner Agreements on Gold (WAG) von jährlichen Verkäufen von 600 t ausfüllen werden. Der langfristige Ausblick bleibt unverändert positiv.

Im nordamerikanischen Handel erholte sich der xau-Goldminenindex nach den Einbrüchen der Vortage um 0,6% oder 0,6 auf 103,9 Punkte. Bei den Standardwerten erholten sich Kinross 3,8% und Newmont 1,1%. Gegen den Trend gaben Iamgold 3,1% und Meridian 1,3% nach. Bei den kleineren Werten verbesserten sich Miramar 6,6%, River Gold 5,3%, Northern Orion 4,3% und Eldorado 3,5%. Gegen den Trend gaben Zaruma 16,7% und der Silberwert Hecla Mining 2,9% nach.

Die südafrikanischen Werte zeigten sich im New Yorker Handel freundlicher. Durban Roodepoort Deep konnten 3,2% und Anglogold 1,5% zulegen.

Die australischen Goldminenaktien zeigten sich heute morgen uneinheitlich. Bei den Produzenten konnten St Barbara 10,5%, Sedimentary 7,4%, Emperor und Equigold 3,4% zulegen. Perseverance fielen 3,9% und Croesus 3,2 % zurück. Bei den Explorationswerten verloren Climax 13,8%, Gateway 5,0%, Highlands Pacific 4,1% und Sipa 3,9%. Gindalbie konnten 11,1% und International Gold 5,7% zulegen. Bei den Basismetallwerten verloren die Nickelwerte Mincor 6,5% und Western Areas 4,0%.


© Martin Siegel
www.goldhotline.de
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