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2008: Das System stürzt ab

15.01.2008  |  Jim Willie CB
2008 wird das Jahr werden, in dem die Dinge schlicht und ergreifend den Bach runter gehen. Es wird ein wahrhaft tödliches Jahr sein - es führt unvermeidlich zum Ende der US-Wirtschaft, allem voran zum Ende des US-Bankensektors. Nichts ist gerichtet wurden. Einige greifbare Lösungsansätze werden im folgenden Teil angeboten - alles legitime Lösungen innerhalb einer realen Welt. Wir leben bloß nicht in einer realen Welt, sondern eher in einer Märchenwelt aus US-Hegemonie und Wall Street, die das gesamte US-System im Würgegriff hält. "Herbeigeführte Inflation" ist der Name der Politik, die nie wieder rückgängig gemacht werden kann - bis es zum Zusammenbruch kommt. Verrat allerorts - er versteckt sich hinter dem Namen "Machtspiele". Alle Versuche sollen das bestehende System abstützen und die Wall Street befähigen, so viel kaputte, durch Anleihen besicherte, Bonds wie nur möglich an Idioten zu verkaufen.

Zudem sollen internationale Gerichtsverfahren gegen die Wall-Street-Firmen abgewendet werden. In Jahre 2008 wird es mit größter Sicherheit zu einer Reihe alarmierender Schadensfälle kommen, die das gesamte ökonomische und finanzielle System der USA in Gefahr bringen werden. Die Mächte haben Ende 2007 überlebt, mit Hilfe von Gummis, Schnürbändern und Büroklammern - aber die Wirklichkeit wird die Serie an nicht zu lösenden, tragischen und schwer zu bändigen Problemen unnachgiebig an die Oberfläche treiben. An den Belastungspunkten befinden sich große Banken, die an der Schwelle zur Insolvenz stehen, Prime-Hypotheken-Bonds, die massive Verluste einfahren werden, Konsumenten, die nun auch kein Sparschwein mehr zum Schlachten haben, um weiter Geld ausgeben zu können, ein sich weiterhin verschlimmernder Immobilienmarkt, der unter der Bestandsblase leidet und auch die führende, festgefrorene Kreditindustrie, aus der die Probleme Insolvenz und Misstrauen herrühren. Globaler Unmut über den US-Betrug und das großangelegte Taktieren, gerade der letzten zwei Jahrzehnte, macht sich spürbar breit.

Was für Aussichten! Fast alle der Wall-Street-Firmen sind bankrott - sie kontrollieren jedoch immer noch die Finanzmedien. Die Citigroup schwimmt schon, den Bauch nach oben, im Wasser, sie wird sich zweifelsohne einer Restrukturierung unterziehen, ohne vorher überhaupt den Bankrott angekündigt oder formal korrekt dargelegt zu haben. Na schau einer an, selbst Goldman Sachs könnte bankrott sein, wenn sie überhaupt schon einmal eine korrekte Bilanz herausgegeben haben. Das Ziel der zum größten Teil männlichen Wall-Street-Henker in ihren 3-Teilern (sie haben ganz klar Schuld an der größten Unterschlagung, seit Rubin in der US-Notenbank die Tore für das Gold-Leasing öffnete) ist es, ihre eigenen Elite-Firmen auszunehmen, um sich persönlich zu bereichern und so viel wie möglich herauszuholen, bevor die schon weit und breit vermutete Insolvenz als klarer Bankrott offensichtlich wird. Sie haben sich kräftig an ihren giftigen Fäkalhypotheken, an ihren IN-Wertpapieren, verschluckt und die Hebelwirkung der darauf erworbenen Derivate feuert jetzt zurück.

Der versteckte Faktor sind die neuen Rechnungslegungsregeln aus Basel. Sie werden meiner Ansicht nach wie ein Bankrottrichter wirken, der, wie im Falle einer Bankrottuntersuchung, eine Phase der Aufdeckung der Bankanlagen anordnet. Ganz in alter Manier machen die Wall-Street-Firmen trotzig so weiter wie bisher, so haben sie erst kürzlich einen neuen, dritten Bewertungsrang in ihren Bilanzen eingeführt. Das größte Kunststück der Wall Street besteht derzeit darin, dass sie im Kongress auf eine Annahme einer Gesetzesvorlage zur Einfrierung der Subprime-Hypotheken drängt, schlaue Köpfe haben diese schon den ""Plagenfroster" genannt. Eine Stimme sagt mir, dass Basel möglicherweise eine Verfolgung der "Bankster-Kriminellen" an der Wall Street vorantreiben könnte.

Ich hebe mir meine Vorausschau für 2008 für den Hat Trick Letter auf, aber ein kleiner Überblick soll hier gegeben werden. Schwelgen wir aber zuerst einmal in der heftigen Komödie, zu der die US-Politik im Wahlkampf geworden ist. Gutes Aussehen, bedeutungslose Versprechen, knackige Wahlkampf-Slogans, überbordende Wahlkampfsäckl, das alles gehört zu dieser überflüssigen Prozession von Scharlatanen, die nicht mehr als Hoffnung anbieten können. Schauen wir zurück auf den November 2006, als ein neuer Kongress gewählt wurde. Auch unter neuer Führung haben sie nicht auch das geringste Versprechen eingelöst, um das Land von seinem desaströsen Abwärtsweg zu bringen - in Bezug auf den Krieg, die Wirtschaft, die Steuern und die Verteilung des Budgets. Erwarten sie nicht, dass es mit einem Kandidaten, der realistische Chancen auf das Amt des Präsidenten hat, zu Veränderungen kommen wird, sie alle scheinen nur Zwerge zu sein. Würde ein wirklich revolutionärer Kandidat von den Wählern zum Präsidenten gemacht, so würde er auch früh wieder aus dem Amt (ver)scheiden - zufällig natürlich. Das gehütete Geheimnis, das sich einfach nicht seinen Weg an die Oberfläche bahnen kann, ist, dass die Neocons keine Republikaner sind und auch keine Demokraten sind. Der derzeitig amtierende Bush ist ein Neocon - wobei diese Bezeichnung, mit Verlaub, bizarr ist.

Meiner Ansicht nach war auch Clinton schon ein Neocon, er war ganz sicher aus ganz anderem Holz geschnitzt, als die meisten der traditionellen Demokraten. Sein zentrales, politisches Anliegen war die Grundsteinlegung des Faschistischen Geschäftsmodells - bei dem der Finanzsektor mit dem Staat verschmilzt. Zwei Kandidaten - einer auf jeder Seite - stehen für ununterbrochene Neocon-Herrschaft und den unausweichlichen Marsch zu einen Militärstaat: Es handelt sich um den ehemalige 9/11-Bürgermeister und die ehemalige First-Lady. Aber mein Anliegen ist nicht die politische Polemik und Kritik. Irgendwie klingt die Bezeichnung Neofaschist nicht so schmeichelnd für das amerikanische Wählerohr als das mysteriöse Neocon. Aber nennen wir es doch beim Namen! Zahlreiche Rechtsverordnungen bestätigen und erhellen diesen Namen und den zugrundeliegenden Trend. So lächerlich es auch ist, es ist Tatsache: Während meiner Reisen und der vielen Gespräche mit zahllosen amerikanischen Erwachsenen, hat sich mein Experiment als aufschlussreich herausgestellt. Nach fast 40 direkten Fragen auf US-Boden - die Fragen an die Amerikaner lauteten kurz und bündig "Was ist Faschismus?"- bekam ich nicht eine korrekte Antwort. Jede Nation soll letzten Endes auch eine Regierung bekommen, die sie verdient. Die Vereinigten Staaten befinden sich auf einem nicht mehr aufzuhaltenden Marsch Richtung Drittweltstatus - inklusive einem totalitären Regime. Nichts und Niemand kann sie davon abhalten. Vor 100 Jahren nannte H.L. Mencken die US-Regierung, die beste Regierung, die man für Geld bekommen könnte, er schätzte die amerikanische Umgebung so attraktiv wie einen Zirkus ein. Nichts hat sich verändert, nur das Ausmaß und der Ernst der Lage.




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